Bundestrainer Joachim Löw setzte beim Jahresauftakt auf ein 4-3-3. Neuer stand in den ersten 45 Minuten im Tor, Rechtsverteidiger Klostermann gab seinen DFB-Einstand, und im Zentrum der Abwehr spielte Tah an der Seite von Süle. Zudem erhielt Havertz im Mittelfeld den Vorzug vor Kroos.
Serbiens Nationaltrainer Mladen Krstajic, als Spieler einst in Diensten von Werder Bremen und Schalke 04, schickte mit Gacinovic und Jovic zwei Frankfurter aufs Feld - und Letzterer setzte schon nach gut zehn Minuten ein Ausrufezeichen.
Jovic trifft per Kopf
Deutschland hatte sehr engagiert und schwungvoll begonnen, dann aber war Jovic im Anschluss an den ersten Angriff der Gäste zur Stelle: Nach einer Ecke stand er am Fünfmeterraum völlig frei und überwand Neuer mit einem Kopfball (12.).
Die DFB-Elf dominierte zwar auch nach dem Rückstand das Spiel; da es ihr im letzten Drittel des Spielfelds aber an Präzision mangelte, erarbeitete sie sich trotz fußballerischer Überlegenheit nur zwei Großchancen in der ersten Hälfte. Beide ließ Werner leichtfertig aus, als er jeweils seinen Meister in Dmitrovic fand (22., 37.).
Pfiffe für die deutsche Mannschaft
Serbien arbeitete sehr diszipliniert gegen den Ball - und blieb gefährlich. Klostermann blockte einen Jovic-Schuss nach einer feinen Kombination in höchster Not (25.), dann zielte Ljajic über das Gehäuse, als er völlig frei am Elfmeterpunkt zum Abschluss kam (41.). So ging das deutsche Team mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine - und hörte zur Pause Pfiffe von den Zuschauern.
Leroy Sané krümmt sich mit Schmerzen auf dem Rasen - und Referee Bobby Madden zückt die Rote Karte. imago
Nationalteams im Einsatz
Kurz nach Wiederbeginn bot sich Serbien die nächste aussichtsreiche Möglichkeit, doch Lazovic vergab freistehend (47.). Dann aber wurde die DFB-Auswahl von Minute zu Minute besser. Sie unterband nun sämtliche Gegenstöße der Gäste - und erarbeitete sich mehrere Großchancen. Der eingewechselte Reus brachte gehörig Schwung, vergab aber die erste Gelegenheit (59.). Dann waren auch Sané (64.) und Gündogan (65.) nicht erfolgreich.
Pavkov sieht nach einem Foul an Sané Rot
Löws Mannschaft ließ sich aber nicht beirren - und belohnte sich schließlich: Der eingewechselte Goretzka traf mit einem halbhohen Schuss aus 15 Metern (69.). Deutschland zeigte nun mitreißenden Offensivfußball, doch Sané (73.) und Reus (75.) ließen beste Möglichkeiten aus. So musste sich Deutschland mit einem 1:1 begnügen. Kurz vor Schluss gab es noch eine Schrecksekunde: Pavkov grätschte Sané rücksichtslos um und sah Rot (90.+3) - Sané humpelte vom Feld.
So ist ungewiss, ob der frühere Schalker am Sonntag (20.45 Uhr) beim ersten Pflichtspiel des Jahres mitwirken kann. Dann trifft die DFB-Auswahl in Amsterdam in der EM-Qualifikation auf die Niederlande.