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Maue Stimmung beim 2:2 gegen Holland wundert DFB-Elf: "Die Fans dürfen ruhig wieder mitmachen"

DFB-Kicker von schlechter Stimmung überrascht

"Die Fans dürfen ruhig wieder mitmachen"

Leere Plätze, maue Stimmung: Die DFB-Elf beim 2:2 gegen die Niederlande.

Leere Plätze, maue Stimmung: Die DFB-Elf beim 2:2 gegen die Niederlande. imago/picture alliance

Es ist noch nicht lange her, da wäre ein Länderspiel zwischen Deutschland und Holland in Gelsenkirchen frühzeitig ausverkauft gewesen, hätte mühelos Zuschauer in zweistelliger Millionenzahl vor die Fernseher gelockt. Und eine frühe 2:0-Führung hätte endlose La-Ola-Runden ausgelöst. Doch im Herbst 2018 ist die Lage anders.

Kurz nach dem Abpfiff des letzten DFB-Länderspiels 2018 am Montagabend waren Tausende der nur 42.186 Fans bereits auf dem Weg zu den Ausgängen in der Schalker Arena; und die deutschen Nationalspieler hätten auf dem Rasen wohl sogar deren Schritte vernommen, wenn die Oranje-Anhänger ihre Elf nach dem 2:2 nicht so laut hätten hochleben lassen. Es passte zu den 94 Minuten zuvor.

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Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

Die Stimmung war "schon mal besser" - es kommt eben gerade viel zusammen

"Heute war das sehr wenig", wunderte sich Marco Reus über die Ruhe auf den Rängen, die auch den nur 8,5 Millionen Zuschauern am TV nicht verborgen geblieben sein konnte (selbst das 0:3 im Hinspiel hatte 9,61 Mio. gelockt). Der mitreißende Fußball, den die junge DFB-Auswahl zum Nations-League-Abschluss lange gezeigt hatte, reichte nicht für eine hörbare Verbindung zwischen Fans und Mannschaft. "Wir müssen anscheinend dafür sorgen, dass sie wieder besser wird", sagte Toni Kroos über die Stimmung, die er ebenfalls "schon mal besser" fand.

Doch es kommt eben gerade viel zusammen: das schlechte Länderspieljahr samt WM-Blamage, die seltsame Nations League samt Abstieg , die späte Anstoßzeit. Bis sich die verlorengegangene Nähe zu den Fans wieder aufbauen lässt, wird es Zeit brauchen, und öffentliche Trainingseinheiten und Schulbesuche werden das allein kaum schaffen.

Müller ungeduldig: "Wir haben uns wirklich zerrissen"

Bei Thomas Müller herrscht trotzdem Unverständnis. "Wir haben nach der WM ein paar Dinge verändert, auch was die Nähe zu den Fans betrifft. Wir haben uns in allen Spielen wirklich zerrissen", findet er. "Ich denke, die Fans dürfen ruhig auch wieder mitmachen." Doch nach nun 100 Länderspielen wird er es wissen: Diese Entscheidung überlässt man den Fans lieber selbst.

jpe/sid

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