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Kampf des DFB um die Fans: Neuer und Co. als Stars zum Anfassen - Besuch in Leipziger Schule - doch Bierhoff weiß, dass das nicht reicht

Besuch in Leipziger Schule - doch Bierhoff weiß, dass das nicht reicht

Kampf um die Fans: Neuer und Co. als Stars zum Anfassen

Manuel Neuer macht ein Selfie mit Schülern und Schülerinnen der 94. Oberschule Leipzig.

Manuel Neuer macht ein Selfie mit Schülern und Schülerinnen der 94. Oberschule Leipzig. Getty Images

Gleich die erste Frage an Sané hatte es in sich. Das langsam beendete Dauerthema des Sommers, Mesut Özil, kam ohne Vorgeplänkel direkt wieder auf den Tisch: Sané sollte beantworten, ob er traurig sein, dass Özil nicht mehr im DFB-Team spiele. Nach lautem Gelächter im Saal und einem prüfenden Blick des Flügelstürmers in Richtung Pressesprecher Jens Grittner dann eine entwaffnende Antwort: "Ich persönlich finde es schade, ich hätte gern noch länger mit ihm zusammengespielt, als Fußballer und als Freund."

Dem forschen Auftakt folgte eine unterhaltsame Runde mit neugierigen Schülern und entspannten Stars zum Anfassen, die damit den Sinn und Zweck des Schulbesuchs erfüllten. Bierhoff verrät: "Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir wieder mehr Kontakt mit den Fans und den Jugendlichen bekommen können." Weil natürlich auch der Manager registriert, dass das schlechte Jahr 2018 Spuren hinterlassen hat. Lediglich 28.000 Karten waren zum Wochenanfang für den Auftritt am Donnerstag verkauft, für die Partie am Montag auf Schalke gegen die Niederlande läuft der Vorverkauf mit 36.000 veräußerten Tickets ebenfalls schleppend an.

Spielersteckbrief L. Sané
L. Sané

Sané Leroy

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Bierhoff: "Es gilt, die Leute mit begeisterungsfähigem Fußball zurückzugewinnen"

Bierhoff führt als Grund zwar unter anderem die späten Anstoßzeiten an, bekennt aber auch, dass der Liebesentzug durch die Fans die Quittung für die sportliche Fehlentwicklung ist: "Natürlich hängt das auch damit zusammen, dass unsere Leistungen in diesem Jahr nicht gut waren." Und selbstverständlich weiß er auch, dass Fan-Nähe, wie jetzt in der Schule demonstriert, nur ein Weg sein kann, die Zuschauer wieder für die Nationalelf zu mobilisieren. "Es gilt, die Leute mit begeisterungsfähigem Fußball zurückzugewinnen." Leipzig soll auch in dieser Hinsicht einen Startschuss markieren.

Sebastian Wolff