Nationalelf

Löw gönnt Boateng eine Pause

Reus wieder dabei - Kroos steigt später ein

Löw gönnt Boateng eine Pause

Wurde diesmal nicht von Bundestrainer Joachim Löw berücksichtigt: Jerome Boateng (l.).

Wurde diesmal nicht von Bundestrainer Joachim Löw berücksichtigt: Jerome Boateng (l.). imago

Zum Ausklang des Länderspieljahres, dem schwächsten in der DFB-Geschichte mit dem historischen WM-Vorrunden-Aus, bestreitet die deutsche Nationalmannschaft am kommenden Donnerstag (15. November) in Leipzig ein Testspiel gegen Russland sowie vier Tage später in Gelsenkirchen das letzte Spiel in der Nations League gegen die Niederlande.

In dieser Partie geht es darum, den drohenden Abstieg in der Nations League zu verhindern. Sollte die Elftal am 16. November gegen Weltmeister Frankreich verlieren, könnte die DFB-Auswahl den Abstieg mit einem Sieg abwenden . In der eigenen Hand hat es die Nationalelf allerdings nicht mehr.

Ein deutscher Erfolg wäre aber auch wichtig, um bei der Auslosung der EM-Qualifikation am 2. Dezember in Dublin als Gruppenkopf gesetzt zu sein.

Löws Erklärung und Boatengs Reaktion

Überraschend nicht zum Aufgebot für die beiden Länderspiele gehört Innenverteidiger Jerome Boateng vom FC Bayern München. "Ich bin davon überzeugt, dass ihm aktuell eine Pause guttut", erklärt Löw. "Ich habe ihm gesagt, dass wir auch auf seiner Position viele Alternativen haben, gerade mit jüngeren Spielern. Diese müssen natürlich erst mal beweisen, dass sie an das Niveau von Jerome herankommen können."

Boateng meldete sich kurz nach der Kader-Bekanntgabe bei Twitter zu Wort. Sein Statement im Wortlaut: "Nach einem sehr guten und vertrauensvollen Gespräch mit dem Bundestrainer sind wir so verblieben, dass ich nach einem anstrengenden Jahr für die beiden anstehenden Länderspiele eine Pause bekomme, um in München weiter an meiner Fitness zu arbeiten. Ich wünsche meiner Mannschaft alles Gute für die Spiele gegen Russland und die Niederlande. Danke an den Bundestrainer!"

"Ein Novum"

Der 76-malige Nationalspieler hatte sich beim 0:3 gegen die Niederlande vor einem Monat in Amsterdam mit muskulären Problemen bis zum Abpfiff gequält (kicker-Note 5,5) und daraufhin vor dem Frankreich-Spiel in Paris den DFB-Tross vorzeitig verlassen . Für die Bayern lief der 30-Jährige zuletzt in Champions League und Bundesliga auf.

"Das ist die Entscheidung des Bundestrainers. Dass Jerome nicht dabei ist, ist ein Novum. Das heißt aber nicht, dass er in Zukunft nicht wieder dabei sein wird", sagte Bayern-Trainer Niko Kovac am Freitag. "Er hat jetzt die Chance, bei uns zu trainieren. Die letzten Spiele bei uns hat er gut gemacht, deshalb glaube ich nicht, dass das Ende von Jerome in der Nationalmannschaft ist."

Kroos nur gegen Holland dabei

Auch auf Torhüter Marc-André ter Stegen verzichtet Löw. "Er hat schon seit längerem Schulterprobleme. Mit Andy Köpke hat er besprochen, diese in der Länderspielphase möglichst auszukurieren", so der Bundestrainer. Außerdem erhält der "seit Jahren unglaublich beanspruchte" Toni Kroos ein paar zusätzliche freie Tage, er wird erst für das Duell mit Oranje zur Mannschaft stoßen. Ilkay Gündogan fehlt nach überstandener Oberschenkelverletzung. Wieder dabei nach Pausen im Oktober sind Dortmunds Kapitän Marco Reus, Leon Goretzka und Kai Havertz. Insgesamt nominierte der Bundestrainer am Freitag 24 Spieler.

Der Kader im Überblick

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Bernd Leno (FC Arsenal), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Jonas Hector (1. FC Köln), Mats Hummels (Bayern München), Thilo Kehrer (Paris St. Germain), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Nico Schulz (TSG Hoffenheim), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Mittelfeld/Angriff: Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (Paris St. Germain), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Kai Havertz (Bayer Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (Bayern München), Marco Reus (Borussia Dortmund), Sebastian Rudy (Schalke 04), Leroy Sane (Manchester City), Mark Uth (Schalke 04), Timo Werner (RB Leipzig)

cfl