Nationalelf

Abschlusstraining: Rüdiger, Brandt und Gomez in A-Elf

Löw: "Weshalb sollte das Vertrauen angekratzt sein?"

Abschlusstraining: Rüdiger, Brandt und Gomez in A-Elf

Wen hat Joachim Löw (li.) für das Duell gegen Schweden auf dem Zettel?

Wen hat Joachim Löw (li.) für das Duell gegen Schweden auf dem Zettel? imago

Aus Sotschi berichten Matthias Dersch, Oliver Hartmann und Sebastian Wolff

Sotschi ist kein Finalort, aber der Schauplatz des ersten Endspiels für den Weltmeister. Und Löw deutet an, dass zwischen Mexiko und Schweden nicht das Grundvertrauen in seine Weltmeister verloren gegangen ist. "Weshalb sollte das Vertrauen angekratzt sein?" Seiner rhetorischen Frage folgte eine klare Antwort. "Es kann immer sein, dass der eine oder andere mal auf die Bank muss, aber das grundsätzliche Vertrauen wird wegen einem Spiel nicht in die Brüche gehen. Wir sind in der Weltspitze immer noch sehr weit oben. Jetzt alles in Frage zu stellen, wäre ja fatal."

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Zumindest eine Änderung wird der 58-Jährige zwangsläufig vornehmen müssen. Mats Hummels hatte sich Donnerstag beim Training den Halswirbel verrenkt, und da nach der ersten Nacht keine wesentliche Besserung eintrat, rechnet Löw nicht mit dem Münchner Innenverteidiger. "Mats wird sehr wahrscheinlich nicht spielen können, ich denke, dass es keinen Sinn macht." Erste Alternative für den Platz neben Jerome Boateng ist nach dem Eindruck des Abschlusstrainings Antonio Rüdiger, für Marvin Plattenhardt wird der wiedergenesene Jonas Hector sein WM-Debüt in der Viererkette feiern.

Weitere Wechsel deuten sich in Mittelfeld und Angriff an. Mesut Özil bekommt dabei das Vertrauen ausgesprochen. "Was ich von Mesut halte, weiß jeder, das muss ich nicht ständig wiederholen." Dann sagt Löw Sätze, die wie eine erneute Startgarantie für den Spielmacher klingen. Denn der Coach plant keinen Stilbruch in der Offensive: "Die Mannschaft ist erfahren mit Gegnern, die defensiv gegen uns spielen, das ist keine völlig neue Situation. Wir brauchen Samstag Läufe in die Tiefe, ein gutes Passspiel. Mit ein paar hohen Bällen haben wir keine Chance."

Täuschungsmanöver?

Im Abschlusstraining stand Özil jedenfalls in der A-Elf, bildete mit Thomas Müller und Julian Brandt die offensive Dreierreihe vor der Doppelsechs Sami Khedira und Toni Kroos sowie hinter Mario Gomez als einziger Spitze. Ein überraschender Wink für Samstag? Oder aber ein Täuschungsmanöver von Löw, da die eigentlich geheime Einheit auch für eventuelle schwedische Spione leicht einzusehen war. Denn das Löw tatsächlich erneut ohne Marco Reus in der Startelf beginnt, wäre eine große Überraschung.

Es gibt zwei wichtige Waffen - wir brauchen eine andere Energie und Körpersprache als gegen Mexiko.

Bundestrainer Joachim Löw

Völlig außerhalb jeder Diskussion ließ Löw an diesem Freitag, dass es mehr als auf die Aufstellung auf die Einstellung ankommt. "Es gibt zwei wichtige Waffen - wir brauchen eine andere Energie und Körpersprache als gegen Mexiko. Die gesamte WM ist spielerisch bisher noch nicht auf absolutem Top-Level, es ist eine WM der Hingabe. Einstellung und Power sind daher eine Grundvoraussetzung."

Mental nicht einfach

Eine, die es in Sotschi zu erfüllen gilt. Die ersten Tage nach dem Fehlstart, räumt er ein, "waren nicht so einfach, mental zu verarbeiten, denn eigentlich hat gar nichts geklappt." Spätestens seit der Wochenmitte vernimmt Löw aus seinem Kader jedoch die gewünschten Signale. "Es herrscht eine richtig gute Anspannung und Konzentration." Nun muss sie auf den Platz transportiert werden.