Nationalelf

Mario Gomez: "Andere Nationen tun sich schwerer"

Nationalstürmer im Interview

Gomez: "Andere Nationen tun sich schwerer"

Freude pur: Jonas Hector, André Schürrle, Mario Gomez und Thomas Müller (v.li.).

Freude pur: Jonas Hector, André Schürrle, Mario Gomez und Thomas Müller (v.li.). picture alliance

Aus Baku berichtet Karlheinz Wild

Frage: Das 4:1 in Baku war der fünfte Sieg im fünften Qualifikationsspiel für die WM in Russland. Ist damit die Teilnahme 2018 gesichert, Herr Gomez?

Mario Gomez: Es war das Ziel, hier zu gewinnen. Wir sind auf einem guten Weg und verdient Erster in der Gruppe. Ich glaube, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen.

Frage: Warum läuft es so gut seit der EM?

Gomez: Weil bei uns viel Konzentration im Spiel ist. Wir gehen die Spiele mit einer guten Einstellung an. Außerdem haben wir gute Spieler im Kader. Jeder kommt wahnsinnig gerne zur Nationalmannschaft, die Gemeinschaft stimmt, die Mannschaft passt sehr gut zusammen, jeder ist motiviert, gut zu spielen. Das ist das einzige Erfolgsgeheimnis. Und wenn man sich die Namen der Gegner anschaut, war es gar nicht so leicht. Aber wenn man sich die Spiele anschaut, haben wir sie alle souverän nach Hause gespielt. Diese Qualifikation sieht bei uns einfach aus, andere Nationen tun sich schwerer.

Frage: Ist das der Plan, diese Konzentration und Topeinstellung - anders als bei der EM-Qualifikation 2016 - bis zur WM durchzuhalten und damit gleich voll da zu sein im Turnier?

Gomez: Nach dem WM-Titel war es selbstverständlich, dass ein paar Spiele nicht so liefen. Da braucht man ein paar Begegnungen, um sich neue Ziele zu stecken. Deshalb war es bei der EM-Qualifikation vielleicht etwas schwieriger. Aber solange ich bei der Nationalmannschaft bin, gab es nie ein Qualifikationsspiel, bei dem die Mannschaft sagte, schauen wir mal, was passiert. Wir wollen immer konzentriert spielen und gewinnen.

Frage: Bundestrainer Joachim Löw sagte, er wolle diese Qualifikation ohne Punkteverlust durchziehen. Ist das zu schaffen?

Gomez: Ja, das macht auch viel mehr Spaß, als wenn man herummurkst.

Frage: Ist diese Botschaft verinnerlicht?

Gomez: Bei mir schon, und ich glaube, bei allen anderen auch.

Frage: Ist dieses erste Gegentor seit dem Aus im EM-Halbfinale gegen Frankreich ein kleiner Makel?

Gomez: Nicht nur dieses Tor; wir hatten auch einige Ballverluste, die man so nicht haben darf. Außerdem haben wir zur Defensive hin nicht immer gut umgeschaltet. Aber wenn man die Spiele sieht, die einige von uns in den kommenden Wochen in ihren Klubs vor sich haben, muss man Zugeständnisse machen. Wir wollten ein gutes Spiel machen; dass es in der jetzigen Phase der Saison nicht über 90 Minuten klappte, ist normal.

Frage: Was bedeutet Ihnen dieses Tor?

Gomez: Mir bedeutet jedes Tor viel. Für mich gibt es auch kein schönstes, weil jedes Tor für mich gleich viel wert ist. Deswegen ist es immer schön, als Stürmer zu treffen. Aber ich bin darüber hinweg, zu gucken, wie meine Statistik aussieht. Ich will in jedem Spiel treffen, diesen Ehrgeiz habe ich sowieso in jedem Spiel. Zurzeit klappt es gut, deswegen bin ich glücklich. Aber viel wichtiger ist, dass wir die Spiele gewinnen, bei der Nationalmannschaft und im Verein in Wolfsburg.

Frage: Wollen Sie im Sommer beim Confed-Cup mitspielen?

Gomez: Das ist Sache des Trainers. Ich lasse mich da überraschen.

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