Nationalelf

Khedira: "Wer Basti abschreibt, macht einen großen Fehler"

Noch ist offen, wer gegen Italien das Kapitänsamt ausübt

Khedira: "Wer Basti abschreibt, macht einen großen Fehler"

"Es ist eine Ehre, die Nationalmannschaft aufs Feld zu führen": Sami Khedira.

"Es ist eine Ehre, die Nationalmannschaft aufs Feld zu führen": Sami Khedira. Getty Images

Den von Jogi Löw geschenkten freien Tag verbrachte Sami Khedira in seiner Heimat in Stuttgart. Doch viele Osteraktivitäten gab es im Hause Khedira nicht. "Ich habe mich von der Couch relativ wenig runterbewegt", sagte der Nationalspieler. "Ich war erschöpft vom Spiel, hatte wenig Schlaf." Doch die Ausruh-Maßnahmen von Couch-Potato Khedira scheinen gefruchtet zu haben."Ich bin heute schon ein wenig frischer", verriet er anlässlich der offiziellen Pressekonferenz des DFB in München.

Das ist auch vonnöten. Schließlich geht es am Dienstagabend gegen den Rivalen aus Italien. Gerade für den Juve-Spieler keine alltägliche Partie. "Italien ist immer ein besonderes Spiel, speziell weil ich jetzt dort bin, den einen oder anderen Spieler kenne. Wir freuen uns alle auf das Spiel." Dass die DFB-Auswahl seit über 20 Jahren sieglos ist gegen Italien hat auch Khedira registriert. "Sie sind ein Phänomen, tun sich leichter gegen deutsche Teams, aber ich hoffe, dass wir diese Serie beenden können", so Khedira.

Khedira kritisiert: "Das darf uns nicht passieren"

Gerade nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen England wäre ein Erfolg gegen Italien wichtig, zumal auch Khedira einräumen musste, dass sich der Weltmeister seit 2014 insgesamt schwer getan habe. "Wir haben uns im Januar schon mal zusammengesetzt und gesagt, dass die letzten anderthalb Jahre, speziell in der Qualifikation, nicht so rund liefen, deshalb haben wir gesagt, wir wollen diese beiden Tests gegen England und Italien nutzen, um in die richtige Richtung zu gehen." Nun, gegen England landete man am Ende in einer Sackgasse, bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft gegen Italien eine bessere Orientierung an den Tag legt. "Es war gut, dass uns im Spiel gegen England von einem Top-Team die Augen geöffnet wurden", gewinnt Khedira der Pleite auch etwas Positives ab. "Das darf uns nicht passieren. Wir haben am Ende den Betrieb eingestellt und sowas wird auf dem Niveau bestraft. Gegen Italien brauchen wir eine Top-Leistung."

Plädoyer für Schweinsteiger

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Ob der Deutsch-Tunesier am Dienstag wie schon gegen England trotz der Anwesenheit von Manuel Neuer das Team als Kapitän auf den Platz führen wird, ließ Co-Trainer Thomas Schneider offen. Khedira nutzte das Thema, um unaufgefordert ein Plädoyer für Bastian Schweinsteiger zu halten. Es zeigte: Noch will der Mittelfeldspieler dem Platzhirsch die Führungsrolle nicht streitig machen, alle Spekulationen, die in diese Richtung nach seinem Einsatz mit Binde aufkamen, wollte er ganz bewusst ein Ende setzen. "Es ist definitiv eine Ehre, die deutsche Fußballnationalmannschaft aufs Feld zu führen. Das ist was ganz besonderes, aber nicht so wichtig für mich wie es momentan dargestellt wird", so Khedira, um dann direkt und ungefragt auf Schweinsteiger zu kommen: "Es wird so dargestellt als ob der Basti schon gar nicht mehr bei uns ist, als ob er mit dem Fußball bereits aufgehört hat. So ist es nicht. Jeder, der Basti momentan abschreibt, macht einen großen Fehler. Wer die Binde letztlich trägt, ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, was intern passiert. Wir haben mit Neuer, Boateng, Hummels, Kroos, mir und auch Müller extrem erfahrene Spieler, deren Wort Gewicht hat." Man darf gespannt sein, wer in München die Platzwahl wird machen dürfen...

Mounir Zitouni