Nationalelf

Kruse oder Götze: Wer stürmt in Mailand?

Klose verpasst die beiden Klassiker

Kruse oder Götze: Wer stürmt in Mailand?

Wer stürmt gegen Italien: Mario Götze (li.) oder Max Kruse?

Wer stürmt gegen Italien: Mario Götze (li.) oder Max Kruse? imago

Prinzipiell gibt es für Löw mit dem aktuell vorhandenen Kader zwei Alternativen, die Klose-Gomez-Lücke zu schließen: Max Kruse oder Mario Götze. Den Offensivspieler vom Tabellenvierten Mönchengladbach findet der DFB-Auswahltrainer "in Bewegung und Abschluss wahnsinnig stark". Über Bayerns lange Zeit verletzten Offensivallrounder sagt Löw, dass er "eine starke Alternative sei".

Auch wenn die beiden vom Typ her die Stürmerrolle im Vergleich zu Gomez und Klose unterschiedlich ausfüllen, sind doch auch Götze und Kruse verschieden. Kruse ist umtriebig, stößt gerne aus der Tiefe nach vorne und ist dank seiner Zielstrebigkeit im Abschluss eher als echter Stürmer zu bezeichnen. Götze indes verkörpert den Typus "falsche Neun", spielstark, ballsicher, beweglich - aber eben mit deutlich weniger Zug zum Tor als Kruse. Thomas Müller, der die Rolle der "falschen Neun" beim Triplesieger aus München bisweilen ausfüllt, hält Löw auf rechts draußen "für wertvoller", Marco Reus und André Schürrle hat der Bundestrainer ohnehin nur über die offensiven Außenbahnen auf der Rechnung.

Trainersteckbrief Löw
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Löw Joachim

Spielersteckbrief Klose
Klose

Klose Miroslav

Insgesamt hatte sich Löw die Personalsituation sicherlich anders vorgestellt, als er in den Terminkalender die beiden Spiele gegen Italien (am Freitag in Mailand) und England (am Dienstag in London) eintrug. Für die beiden Klassiker haben Mario Gomez, Ilkay Gündogan, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger bereits für eine lange Verletztenliste gesorgt.

Zunächst hatten sich – zumindest vorerst - auch noch Özil und Mertesacker mit einer Erkältung abgemeldet. Bei Mertesacker seien die "Entzündungswerte immer noch sehr hoch. Er wird deshalb erst mal in London bleiben und dann am Samstag, so hoffe ich, zu uns stoßen", meinte Löw auf der Pressekonferenz.

Miroslav Klose

Schon wieder wochenlang außer Gefecht: Routinier Miroslav Klose. imago

Dagegen reiste Arsenal-Profi Özil am Mittwoch nach München an. Am Nachmittag ist ein individuelles Training geplant. "Wenn alles normal läuft, denke ich, dass er im Abschlusstraining am Donnerstag voll belastbar sein wird", hofft Löw.

Klose ist weiterhin vor Ort, allerdings an der Schulter lädiert. Am Montag wurde er im Teamhotel behandelt, und mittlerweile steht auch eine genauere Diagnose fest: Der Routinier hat sich am Schulterband so schwer verletzt, dass er erneut eine Pause von zwei bis drei Wochen einlegen muss.

Eine erste Einschätzung war schon am Montag aus Italien gekommen. Dort hatte sich Vereinsarzt Roberto Bianchini via Vereinsradio zu Wort gemeldet. "Mit einer Verletzung dieser Art muss man drei Wochen lang pausieren", verkündete der Mediziner.

Fünf Monate sind die Grenze. Das reicht, um eine gute Physis und Form bei der WM zu haben.

Joachim Löw über die derzeit verletzten Spieler

Bei Kloses letzter Verletzung, als er sich in München am Fuß hatte operieren lassen, gab es einen Zwist zwischen den Ärzten in Italien und in München . Diesmal aber ist der Fall zum Leidwesen Löws und Kloses klar.

Löw setzt die Grenze: Wintervorbereitung

Ganz spurlos sind die gehäuften Verletzungen von Gomez und Klose aber nicht am Bundestrainer vorbeigegangen. Er mache sich "schon ein bisschen Sorgen", wie der 53-Jährige einräumt. Bei Klose und Gomez, aber auch bei Gündogan und Schweinsteiger sei es "absehbar", dass sie zur Vorbereitung auf die Rückrunde wieder vollbelastbar seien. "Das reicht, um eine gute Physis und Form bei der WM zu haben", sagt Löw, "fünf Monate sind die Grenze".

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