Im entscheidenden Spiel um den Achtelfinal-Einzug entwickelte sich von Beginn an eine Partie auf ein Tor: Der FC Bayern, zum Siegen verdammt, präsentierte sich als das aktivere und zielstrebigere Team. Angeführt von den bundesligaerprobten Shabani und Mai gab der Nachwuchs des deutschen Rekordmeister Ajax kaum Luft zur Entfaltung.
Nach 24 Minuten konnte sich der FCB dann das erste Mal für sein druckvolles Offensivspiel belohnen: Botman hatte den Ball genau vor die Füße von Zirkzee geköpft, der sofort schaltete und Shabani in Szene setzte. Der zeigte beim Abschluss seine ganze Klasse und schob trocken zum 1:0 ein.
Auch nach der Führung blieben die Gäste die deutlich stärkere Mannschaft. Bis zum Pausenpfiff entwickelte sich ein regelrechtes Powerplay, in dem vor allem Zirkzee und Shabani, die beiden auffälligsten Akteure auf dem Rasen, reihenweise am glänzend aufgelegten Ajax-Keeper El Maach scheiterten.
Gruppe E, 6. Spieltag
Ajax, eigentlich die dominierende Mannschaft in Gruppe E, ließ auch nach dem Seitenwechsel fast alles vermissen. Der Gruppensieger wirkte angezählt und beschränkte sich darauf, nicht noch weiter in Rückstand zu geraten. Vom deutschen U-19-Nationalspieler in Diensten der Niederländer, Julius Kühn, war über die gesamte Spielzeit kaum etwas zu sehen - immerhin ist der Ex-Leipziger mit sechs Toren gefährlichster Ajax-Angreifer im laufenden Wettbewerb.
Shabani: Dreh- und Angelpunkt im Bayern-Spiel
Der FC Bayern blieb weiter gefährlich: Immer wieder ging es über den Dreh- und Angelpunkt Shabani, dem sein zweiter Treffer aber einfach nicht gelingen sollte. Besser machte es Zirkzee, der einen Stellungsfehler in der gegnerischen Hintermannschaft für seinen Kopfballtreffer aus gut fünf Metern nutzte (66.).
In der Schlussphase ebbte die Bayern-Dominanz durch viele Unterbrechungen merklich ab, was Ajax nach einem Konter zum Anschluss kommen ließ. Brobbey schloss eine Ballstafette über mehrere Positionen zum 2:1 ab (80.). Nach dem Brobbey-Tor war der bayerische Glaube an das Weiterkommen gebrochen, Früchtl verhinderte mit starken Reflexen noch den Ausgleich.
Damit ist der FC Bayern als Drittplatzierter der Gruppe E unglücklich ausgeschieden. Im Direktvergleich mit den punktgleichen Ajax und Benfica (alle elf Punkte) landeten die Münchner aufgrund des schlechteren Torverhältnis lediglich auf dem dritten Tabellenplatz. Zum Weiterkommen hätte das Team von Sebastian Hoeneß einen Sieg mit drei Toren Abstand, bei mindestens vier selbsterzielten Treffern, benötigt. Ajax und Benfica dürfen sich dagegen freuen: Sie überwintern in Europa und nehmen im kommenden Jahr an den Achtelfinals teil.