Als der Schlusspfiff ertönt und damit Heidenheims 2:1-Sieg gegen den Bundesligisten besiegelt war, hielt es Ersatzspieler und Trainerteam der Hausherren nicht mehr am Seitenrand. Chefcoach Frank Schmidt ballte die Fäuste, auf dem Feld klatschten Spieler und Reservisten freudestrahlend ab, während es auf den Rängen nicht minder euphorisch zuging. Dem FCH war der Coup geglückt: Wenige Tage nach Leverkusens 3:1-Sieg gegen den FC Bayern hatte der Zweitligist den großen Favoriten bezwungen. "Das ist einfach ein geiles Gefühl! Nach dem Rückstand haben wir in der Halbzeit gesagt, dass wir die Fans mitnehmen und immer daran glauben müssen", wird Maurice Multhaup auf der Vereinswebsite zitiert.
Multhaup: "Meine erste Chance hätte ich zu 100 Prozent machen müssen"
Der 22-Jährige war einer der Hauptakteure bei Heidenheims Erfolg. Nach dem schnellen Ausgleich durch Niko Dovedan - Julian Brandt hatte Bayer im ersten Durchgang in Führung gebracht - traf Multhaup noch komplett freistehend die Latte, durfte wenig später aber den 2:1-Siegtreffer bejubeln. Aus spitzem Winkel hatte er den Aufschwung seines Teams fulminant gekrönt. "Meine erste Chance hätte ich zu 100 Prozent machen müssen. Ich habe dann ein paar Minuten gebraucht, um wieder hereinzukommen. Aber umso schöner ist es, das Siegtor erzielt und der Mannschaft damit zum Sieg verholfen zu haben", freute sich Multhaup.
Noch im ersten Durchgang war der Zweitligist gegen dominante Gäste vor allem in der Defensive gefordert worden. "Da kann man schon von einem Bollwerk sprechen", sagte FCH-Trainer Schmidt. In der Pause hatte er an einigen Stellschrauben gedreht, sein Team unter anderem früher attackieren lassen - was sich direkt auszahlte. "Wenn man sieht, mit welcher Köpersprache und Überzeugung wir gespielt haben, dann hat jeder im Stadion gemerkt, dass wir versuchen werden, das Spiel zu gewinnen", freute sich der 45-Jährige.
Schmidt: "Da darf man auch mal feiern"
Der Einzug in die Runde der letzten Acht könnte dem Tabellensechsten in der 2. Liga noch einmal zusätzlichen Aufschwung geben. "Heute haben wir noch mehr Selbstvertrauen dazu bekommen, aber wir wissen alle, dass das Ligageschäft sehr ausgeglichen ist", sagte Multhaup. Auch Schmidt dachte schon an das kommende Liga-Spiel am Sonntag. "Das war ein toller Pokalfight, da darf man auch mal feiern. Ab morgen haben vier Tage Zeit, um uns auf Darmstadt vorzubereiten."