Nach verhaltenem und von der Taktik geprägten Startphase lieferten sich beide Teams ein offenes Duell auf gutem Niveau, in dem der bereits bei den Profis trainierende Mittelstürmer David Otto die erste Chance hatte, aber knapp verzog (37.).
Nach der Pause kamen die von dem starken Hamza Rafla angetriebenen Gäste besser ins Spiel, der robuste Techniker setzte sich mehrfach entschlossen auch gegen mehrere Gegenspieler durch und leitete gute Gelegenheiten ein, Zweimal scheiterte Esteban Lepaul knapp, ehe Kapitän Maxence Caqueret, wieder bestens bedient von Rafla, cool blieb und volley zum 0:1 einschoss.
Doch Hoffenheim schlug zurück. Rapp brachte mit Filip Stojilkovic eine zweite körperlich starke Spitze, das zahlte sich aus. Hoffenheim hielt besser die Bälle kam häufiger in den Strafraum und zu einem Elfmeter, als Otto von Keeper Malcolm Barcola gelegt wurde. Domenico Alberico verwandelte sicher zum 1:1.
Nur eine Minute später staube Stojilkovic nach einem Otto-Schuss ab, stand aber im Abseits. Doch dann machte Stojilkovic doch noch alles klar. Erst überwand er den französischen Schlussmann mit einem feinen Lupfer (80.) zur Führung und schloss in der Nachspielzeit einen schulmäßigen Konter zur Entscheidung überlegt ab (90.+2).
"Es ist schon schön zu sehen, dass wir auch auf diesem Niveau mitspielen können", freute sich Coach Rapp, der derzeit seine Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert. "Trotzdem müssen wir in jedem Spiel alles investieren, aber letztlich war der Sieg nicht unverdient aufgrund der zweiten Halbzeit."
Der sensationelle Zwischenstand in der Youth League überrascht auch Rapp. "Wir hätten niemals geglaubt, nach drei Spielen neun Punkte zu haben. Wir wussten nicht, was da auf uns zukommt, auch von der Belastung her und den Auswirkungen auf die Liga, aber da sind wir jetzt auch in der Spur."
Nagelsmann jedenfalls konnte mit dem guten Gefühl zu seiner Partie am Abend in der Rhein-Neckar-Arena fahren, dass Hoffenheimer Heimsiege gegen Lyon möglich sind. "Ich finde es außergewöhnlich, dass ein Cheftrainer so kurz vor einem Champions-League-Spiel noch bei der U 19 zuschaut, aber für Julian ist das selbstverständlich, das ist schon bemerkenswert."