DFB-Pokal

"Weltklasse": Frank Baumann schwärmt von Jojo Eggestein

Kohfeldts Aufbauhilfe für Friedl

"Weltklasse": Baumann schwärmt von Jojo Eggestein

Starke Vorstellung in Flensburg: Bremens Johannes Eggestein.

Starke Vorstellung in Flensburg: Bremens Johannes Eggestein. imago

Und für Marco Friedl gab es nach seinem schwarzen Sonntag beim 2:6 gegen Leverkusen nun im Pokal immerhin erfolgreiche Aufbauhilfe.

"Das war ein wichtiges Tor für mich, weil ich in der Liga noch nicht getroffen habe", bekannte Kainz anschließend und wusste auch um die Bedeutung für seine in dieser Phase des Spiels zwischenzeitlich etwas mittellos wirkende Mannschaft: "Es kam auf jeden Fall zum richtigen Zeitpunkt." Zum Matchwinner wollte sich der 26-Jährige, der später auch noch einen Treffer des eingewechselten Martin Harnik mit einer starken Flanke vorbereitete, damit indes nicht stilisieren: "Wenn das Tor in dem Moment nicht gefallen wäre, dann hätten wir es später gemacht. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten, wir haben es ganz souverän gemacht."

An zwei von drei Toren vor der Pause maßgeblich beteiligt: Johannes Eggestein, der bei seiner Premiere in der Anfangsformation vom kicker prompt zum Spieler des Spiels gekürt wurde. Werders 1:0 leitete der 20-Jährige mit einem tollen Pass auf Theo Gebre Selassie ein, nach dessen Pfostentreffer Claudio Pizarro abstaubte. "Weltklasse", schwärmte Boss Frank Baumann von diesem Zuspiel, woraufhin Trainer Florian Kohfeldt schmunzelte: "Wie könnte ich dem Geschäftsführer da widersprechen?" Kurz vor der Pause wurde der agile Jojo Eggestein dann im Strafraum von den Beinen geholt, Davy Klaassen verwandelte den fälligen Strafstoß zum bereits vorentscheidenden 3:1. Dass Johannes Eggestein, der auf dem rechten Flügel zudem durch seine konsequente Defensivarbeit gefiel, auch in der Bundesliga seine Chance von Beginn an erhält, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.

Friedl - die logische Wahl

Unter besonderer Beobachtung stand am Mittwochabend zudem Marco Friedl, gegen Leverkusen nach 45 desolaten Minuten ausgewechselt, aber im Pokal als Stellvertreter des verletzten Niklas Moisander prompt wieder in der Anfangsformation. Als Linksfuß sei Friedl in dieser Rolle für den Spielaufbau die logische Wahl gewesen, betont Kohfeldt, völlig unabhängig von einer etwaigen günstigen Bewährungschance, um das jüngste Negativerlebnis schnellstmöglich vergessen zu machen. Diesen genannten "Nebeneffekt hatte ich aber im Kopf", räumt der Coach ein. "Ich vertraue Marco, und es gehört zu meinen Aufgaben, ihm zu zeigen, dass es weitergeht."

Prädikat "souverän"

Ob Friedl auch in einer Bundesligapartie den Vorzug vor Rechtsfuß Sebastian Langkamp erhalten hätte, bleibt hypothetisch. Gegen Flensburg konnte sich der 20-Jährige relativ risikolos Sicherheit zurückholen, ohne übermäßig gefordert zu sein. Kohfeldt verlieh Friedl anschließend das Prädikat "souverän", was objektiv doch etwas zu hoch gegriffen war. Aber wenn sie zur Stabilisierung des jungen Österreichers beiträgt, sei dem Trainer diese hilfreiche Übertreibung gestattet.

Thiemo Müller