Junioren

DFB-Trainer der U 20 relativiert rote Laterne in der Runde

Wormuth: "Das spielstärkste Team ist Letzter geworden"

Ist mit der spielerischen Leistung seiner U 20 zufrieden: Trainer Frank Wormuth.

Ist mit der spielerischen Leistung seiner U 20 zufrieden: Trainer Frank Wormuth. imago

"Das spielstärkste Team ist Letzter geworden", resümiert der 55-jährige Fußballlehrer. Das auf den ersten Blick für eine deutsche Auswahl enttäuschende Resultat – am 1. Spieltag gelang der einzige Sieg gegen Italien (2:0) – veranlasst Wormuth daher auch nicht dazu, die generelle Herangehens- und Spielweise seines Teams zu verändern. Diese ist auf gepflegten Kombinationsfußball ausgelegt und orientiert sich nicht vorrangig am Ergebnis.

Vor diesem Hintergrund hatte der DFB-Trainer im November auch den destruktiv-defensiven Auftritt der Polen kritisiert, die sich beim 0:0 nach Wormuths Geschmack zu sehr auf das Resultat konzentrierten statt einen fußballerischen Schlagabtausch zu forcieren, der beide Teams in der Entwicklung voranbringt. In diesem Zusammenhang hatte Wormuth auch den Sinn der traditionellen U-20-Spielrunde in Frage gestellt.

Wormuth: "Müssen an der Effizienz arbeiten"

Während sie kommende Saison noch mit denselben Nationen und im selben Modus stattfinden wird, laufen laut Wormuth bereits positive Gespräche, die Runde zur übernächsten Spielzeit auf acht Länder zu erweitern. Bis dahin absolviert die deutsche U 20 in der kommenden Saison zusätzlich ein Vier-Nationen-Turnier in der Türkei.

In der aktuellen Saison war der DFB im Oktober Gastgeber und letztlich auch Sieger eines Vier-Nationen-Cups mit den Teilnehmern Türkei, Niederlande und England. Auch mit Verweis auf diesen Erfolg relativiert Wormuth die rote Laterne in der internationalen Runde.

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Trotz der dort über weite Strecken gezeigten spielerischen Überlegenheit kehrt der Coach ein zentrales Manko der U-20-Junioren nicht unter den Teppich: die Abschlussschwäche. So musste in beiden Duellen gegen die Schweiz jeweils ein Handelfmeter für den eigenen Treffer herhalten. "Aus dem Spiel heraus müssen wir ganz klar an der Effizienz arbeiten", so Wormuth.

Geglückt: U 20 als Sprungbrett für U 21

Mahmoud Dahoud

Schaffte jüngst den Sprung in die U 21: Gladbachs Antreiber Mahmoud Dahoud. imago

Abseits von Spielweise und den Ergebnissen fällt Wormuths Gesamtfazit aber positiv aus. Auch, weil die U 20 ihr Hauptziel, Talente an die U 21 heranzuführen, erreicht habe. Nach dem Gladbacher Mahmoud Dahoud schafften jüngst auch Max Christiansen (Ingolstadt) und Nadiem Amiri (Hoffenheim) den Sprung ins nächsthöhere Aufgebot. Beim Auftritt der U 21 am Dienstagabend in Russland standen Dahoud und Christiansen gar in der Startelf. Auch generell ersetzt der aktuelle U-20-Kader die früher übliche Nachrückerliste des Teams von Horst Hrubesch.

Wormuth traut weiteren Talenten den Sprung in die U 21 zu und lobt ausdrücklich den Charakter und die Einstellung seines U-20-Teams, für das die Saison nun beendet ist. "Das sind sehr angenehme Jungs, sie haben super gearbeitet. Schade, dass sie in der Spielrunde nicht den Lohn in Form von Ergebnissen eingefahren haben. Aber das ist ein Nebeneffekt, den wir akzeptieren müssen."

Carsten Schröter