Auf beiden Seiten gab es insgesamt nur eine einzige Änderung im Vergleich zu den Halbfinal-Rückspielen: Statt Uzan begann beim VfL Wolfsburg Philipp Müller.
Nach abwartenden ersten Spielminuten übernahmen die leicht favorisierten Wolfsburger gegen tief stehende und auf Konter lauernde Rostocker die Initiative. Die erste nennenswerte Torgelegenheit hatte aber dennoch Hansa: Kapitän Nauermann zielte mit einem Kopfball nach einer Standardsituation über das Tor (13.).
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Danach spielte aber fast nur noch der VfL. Einzig die Chancenverwertung verhinderte eine Pausenführung für die Niedersachsen. So zielte Arnold mit einer Direktabnahme knapp am Tor vorbei (23.). Avdijaj traf nach gekonntem Zuspiel von Strompen im Strafraum den Ball nicht richtig (29.). Dann zielten Brandt und Avdijaj mit ihren Versuchen - jeweils aus halblinker Position am Strafraumrand - knapp rechts neben das von Künnemann gehütete Gehäuse (37., 45.). Aus Rostocker Sicht etwas schmeichelhaft blieb es daher nach 45 Minuten beim torlosen Remis.
Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst nach ähnlichem Strickmuster weiter. Wolfsburg hatte mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen: Brandt scheiterte mit einem wuchtigen Schuss aus halbrechter Position an Künnemann (64.). Wenig später zielte Palacios-Martinez frei vor dem Keeper knapp am Tor vorbei (69.). In der Schlussphase der regulären Spielzeit wurde auch der FC Hansa aktiver. Zunächst war es allerdings Müller für die Gäste, der die nächste Wolfsburger Chance vergab, indem er aus halblinker Position über das Tor schoss (89.).
Heißes Duell: Der Wolfsburger Dennis Strompen (re.) gegen den erst 16-jährigen Max Christiansen. picture alliance
Grube scheitert - Palacios-Martinez eiskalt
In der Nachspielzeit hätte sich denn die schwache Chancenverwertung der Niedersachsen beinahe gerächt. Doch Köller, der aus etwa zehn Metern frei zum Schuss gekommen war, traf den Ball nicht richtig (90.+2). Köller war es auch, der die Verlängerung mit einer weiteren guten Gelegenheit für die Ostseestädter eröffnete, jedoch um Zentimeter am Tor vorbeischoss (91.). Der FC Hansa war plötzlich besser im Spiel - und hätte in der 99. Minute sogar in Führung gehen müssen: Doch Grube scheiterte völlig frei vor Klaus am Keeper.
Stattdessen ging dann der VfL in Führung: Wunderbar von Zawada steil geschickt tauchte Palacios-Martinez frei vor Künnemann auf und schob eiskalt ins linke Toreck ein (103.). Kurz darauf nutzte Arnold, der von Künnemann im Sechzehner zu Fall gebracht worden war, vom Elfmeterpunkt die Gelegenheit zum vorentscheidenden Doppelschlag (105.+2).
Die Rostocker wirkten danach geschockt, machten es aber in den letzten Minuten doch noch einmal spannend. Denn Grube bestrafte in der 119. Minute einen Abwehrfehler der Wolfsburger zum Anschlusstreffer. Doch zu mehr reichte es nicht mehr. Stattdessen markierte Uzan nach Doppelpass mit Seguin kurz vor dem Schlusspfiff nach einem Konter den 3:1-Endstand für den neuen deutschen Meister aus Wolfsburg (120.+2).