Junioren

FCK-Kampfansage vor dem Junioren-Pokalfinale: "Wir werden sie niederkämpfen"

Kaiserslautern trifft im U-19-Pokalfinale auf den SC Freiburg

FCK-Kampfansage: "Wir werden sie niederkämpfen"

Schickte vor dem Finale eine Kampfansage in Richtung des SC Freiburg: FCK-Kapitän Paul Will.

Schickte vor dem Finale eine Kampfansage in Richtung des SC Freiburg: FCK-Kapitän Paul Will. imago

Aus Berlin berichtet Carsten Schröter-Lorenz

"Dieses Spiel wird fürs Leben bleiben", ordnete Freiburgs Coach Thomas Stamm im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz am Freitag in der Aufwärmhalle des Olympiastadions die Bedeutung ein: "Unabhängig davon, ob die Jungs später eine Profikarriere starten dürfen oder nicht."

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Das ist freilich das Ziel jedes einzelnen U-19-Akteurs der beiden Teams. Nun können sie sich erstmals einem großen Publikum präsentieren. "Was den Jugendbereich betrifft, schaut ganz Deutschland zu. Deshalb sollen die Jungs ohne Druck aufspielen, alles aufsaugen und dieses Wochenende genießen", meinte FCK-Trainer Marco Laping. Auch für den 40 Jahre alten früheren Zweitligaprofi (42 Partien für den 1. FC Saarbrücken) ist es der bisherige Höhepunkt seiner noch jungen Trainer-Laufbahn. Die Generalprobe glückte schon einmal: Vorige Woche gewann Lautern den Verbandspokal gegen Südwestrivale Mainz 05 (3:2).

FCK: Pokalsieg als kleiner Trost für den Abstieg der Profis?

Gerade für den einst so ruhmreichen Fritz-Walter-Klub, dessen Profis jüngst erstmals in der Vereinshistorie in die 3. Liga abstiegen, könnte der Gewinn des Juniorenpokals wenigstens einen kleinen Trost bedeuten. Trotz der auf Hochtouren laufenden Profikaderplanung unterstützt etwa Sportvorstand Martin Bader die Junioren-Auswahl vor Ort. Bisher einmal, 2003, gelang den Pfälzern der "kleine" Triumph in der Hauptstadt. Damals schlug ein Team um Keeper Florian Fromlowitz und Stürmer Domi Kumbela eine Leverkusener Auswahl um Torwart René Adler und Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker mit 4:1. Lang, lang ist's her. 2013 gelang nochmals die Finalteilnahme (0:1 gegen Köln).

Da kann Freiburg auf eine deutlich größere Erfolgsbilanz verweisen. Es ist die beste, um genau zu sein. "Dieses Spiel hat bei uns im Verein schon eine gewisse Tradition", meinte Stamm in Anspielung auf die bisher fünf Erfolge der Breisgauer. 2006, 2009, 2011 - damals jeweils unter Anleitung von Christian Streich - sowie 2012 und 2014 setzte sich der SC-Nachwuchs im landesweiten Cup-Wettbewerb die Krone auf. Dreimal siegten die Rekordchampions, die noch kein Endspiel verloren, im Elfmeterschießen.

Marco Laping (l.), Thomas Stamm

Stehen sich im Finale des DFB-Junioren-Vereinspokals gegenüber: Marco Laping (l.)und Thomas Stamm. imago

Zur Delegation zählen unter anderem Präsident Fritz Keller, Sportvorstand Jochen Saier und Profi-Co-Trainer Lars Voßler, der früher schon bei der A-Jugend an Streichs Seite wirkte. Streich selbst weilt bereits im ihm heiligen Sommerurlaub, hatte den Nachwuchskickern allerdings nach dem Halbfinalsieg gegen Gladbach (2:0) noch auf dem Rasen persönlich gratuliert. Einige Profis dokumentierten ihre Anteilnahme am Erfolg durch einige Video-Botschaften, verriet Freiburgs Kapitän Luca Herrmann. "Es ist schön, diese Rückendeckung zu spüren", erzählte Stamm, der seit Sommer 2015 in der Freiburger Fußballschule arbeitet.

Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Es wird spannend zu sehen sein, wer die bessere Tagesform findet.

SC-Coach Thomas Stamm

Für den 35 Jahre alten Schweizer ist es daher persönlich die erste Finalteilnahme. Wie sein Trainerkollege, FCK-Kapitän Paul Will, der im Sommer zur U 23 des FC Bayern wechselt, und Schützling Herrmann sieht er keinen klaren Favoriten: "Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Es wird spannend zu sehen sein, wer die bessere Tagesform findet." In der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest behielt im Hinspiel der SC mit 4:0 klar die Oberhand, schwächelte aber unter anderem wegen Verletzungsproblemen in der Rückrunde und verlor das zweite Aufeinandertreffen mit 1:2. Letztlich beendeten die Kontrahenten die Meisterschaft als Tabellennachbarn, Freiburg wurde mit vier Zählern Vorsprung Achter.

Luca Herrmann

"Wenn wir unsere Stärken auf den Platz bekommen, werden wir gewinnen": SC-Kapitän Luca Herrmann. imago

Lauterns 5:0 im Halbfinale gegen Hoffenheim ließ aufhorchen

Auf den ersten Blick also keine absoluten Topteams im U-19-Bereich. Aber gerade der FCK entpuppte sich im Pokal als Schreck der Nachwuchs-Schwergewichte. Besonders das 5:0 im Halbfinale gegen Staffelsieger und Meisterschafts-Endrundenteilnehmer Hoffenheim ließ aufhorchen. "Lautern hat seine Stärken in der Defensive, kommt aber durch gutes Umschalten immer wieder zu Torchancen. Das gilt es zu unterbinden. Zudem ist der Gegner sehr zweikampfstark, das müssen wir annehmen. Wir werden in einigen Phasen sicherlich mehr Ballbesitz haben, weil das unserer Philosophie entspricht", skizzierte Stamm seine Erwartungen und stellte neben Zentrumsspieler Will Keeper Lennart Grill und Offensivmann Torben Müsel (neun Zweitligaeinsätze) als Schlüsselspieler des Gegners heraus.

"Wir werden wieder sehr aggressiv sein und das auch müssen", sagte Laping und lobte die fußballerische Stärke des Sportclubs. "Auf den Kollegen, der hier sitzt, müssen wir sicherlich aufpassen", meinte der FCK-Coach mit einem Schmunzeln in Bezug auf Herrmann und warnte gleichzeitig vor der gesamten Qualität des Gegners "im vorderem Bereich". Bei aller harmonischen Stimmung, die die vier Akteure verbreiteten, wagte sich der 19-jährige Herrmann verbal am weitesten vor. "Wenn wir unsere Stärken auf den Platz bekommen, werden wir gewinnen", sagte der Mittelfeldmann, um einen Augenblick später zu zeigen, dass er vermutlich schon das eine oder andere Interview im Profibereich gesehen hat. Das forsche Verb wollte er dann doch nicht so stehen lassen und korrigierte es in "können".

Eine echte Kampfansage gab es dann doch noch, fernab des gemeinsamen Auftritts und aus dem Lauterer Lager. In einem SWR-Interview kündigte FCK-Kapitän Will nämlich an: "Wir gewinnen, weil wir sie niederkämpfen werden."