Bundesliga

Sorgen um Daridas Zeh

Hertha: Maier vor der Rückkehr

Sorgen um Daridas Zeh

Hier im Duell mit Javi Martinez: Vladimir Darida (r.).

Hier im Duell mit Javi Martinez: Vladimir Darida (r.). imago

Ob und wie lange der tschechische Fleißarbeiter, der in München mit 13,36 Kilometern mal wieder das größte Pensum aller Profis auf dem Platz abspulte, möglicherweise pausieren muss, ist noch offen. Die Blessur "könnte ein größeres Problem werden", sagte Co-Trainer Rainer Widmayer am Sonntag. Darida, der sich Mitte Oktober gegen Schalke am Knie verletzt hatte und dessen Knie Ende November arthroskopiert worden war, hatte zu Beginn der Rückrunde sein Comeback gefeiert. Anfänglich suchte Darida seinen Rhythmus, zuletzt erkannte Manager Michael Preetz bei dem Mittelfeldspieler "klar aufsteigende Form".

Während sich Hertha um Darida sorgt, dürfte ein Trio, das in München fehlte, fürs Schalke-Spiel am Samstag ein Thema für den 18er-Kader werden: Vedad Ibisevic, der sich in der vergangenen Woche gegen Mainz das Nasenbein gebrochen hatte und operiert werden musste, steht ebenso im Mannschaftstraining wie Karim Rekik (nach Fußverletzung und Muskelfaserriss). Der niederländische Innenverteidiger sammelte am Samstag in einem Testspiel der U 23 gegen Regionalliga-Konkurrent Fürstenwalde (0:0) 60 Minuten Spielpraxis und bestand die Arbeitsprobe dem Vernehmen nach beschwerdefrei. Mittelfeldspieler Arne Maier, der gegen Mainz und in München wegen eines hartnäckigen fiebrigen Infekts fehlte, soll laut Widmayer "am Dienstag wieder ins Training einsteigen".

Spielersteckbrief Darida
Darida

Darida Vladimir

Spielersteckbrief Maier
Maier

Maier Arne

Trainersteckbrief Dardai
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Dardai Pal

Eine neue Erfahrung, "ein schönes Gefühl"

In München agierte Routinier Fabian Lustenberger in der Rolle vor der Abwehr gewohnt sachlich und zuverlässig. Nach dem 0:0 in München empfand der Schweizer die Heimreise nach Berlin als "sehr, sehr angenehm". Für den dienstältesten Hertha-Profi war der Achtungserfolg beim Rekordmeister eine neue Erfahrung: "Nach zehn Jahren Berlin war das mein erster Punkt in München. Das ist ein schönes Gefühl, mal etwas mitzunehmen statt mit leeren Händen oder einer Packung nach Hause zu fahren." Dass sein Team defensiv am Limit spielte, erkannte Lustenberger: "Wir waren gut eingestellt und wissen, was wir gegen die Bayern investieren müssen und investieren können."

Dass das dritte Remis in Folge gegen den Liga-Primus (nach dem 1:1 im Februar 2017 und dem 2:2 im Oktober 2017, jeweils in Berlin) freilich auch mit dem Gegner zu tun hatte, räumte Herthas Ex-Kapitän ein: "Sie waren in den drei Spielen, in denen wir gegen sie gepunktet haben, nicht in der Top-Verfassung, in der sie sein können und in der sie am Dienstag gegen Besiktas in der Champions League waren." Parallelen erkannte Lustenberger zu den Berliner Auftritten in Leipzig (3:2) und Leverkusen (2:0): "Es gibt solche Spiele, in denen dir gefühlt jeder Abpraller vor die Füße fällt. Das haben wir momentan gegen große Mannschaften - als ob wir einen Magneten haben, der die Bälle anzieht."

Dardai lobt und macht ein launiges Angebot

Die durchgehend intensive Defensiv-Arbeit forderte ihren Tribut nach vorn, wo es Herthas Gegenstößen an Wucht und Präzision fehlte. "Um den Bayern wirklich weh zu tun, war das einen Tick zu dünn", befand Pal Dardai, der seine Elf freilich - zu Recht - lobte: "In der ersten Halbzeit haben wir in drei, vier Szenen überlebt, in der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut verteidigt."

Dardai, der am Sonntag Gast im Sport-1-Talk "Doppelpass" war, machte angesichts der unsicheren Zukunft der Bayern-Profis Arjen Robben und Franck Ribery der Münchner Flügelzange ein launiges Angebot: "Beide können nächste Saison nach Berlin kommen. Wir haben weniger Geld, aber Stammplätze für sie. Ich glaube, der Manager wird nicht sauer sein, dass ich das hier angeboten habe." Nein, Michael Preetz, der sich Teile der Sendung von der heimischen Couch angeschaut hatte, war nicht sauer. Dem kicker sagte Preetz am Sonntagnachmittag scherzhaft: "Ich wäre überrascht, wenn Robben und Ribery im Sommer nicht zu uns kommen."

Steffen Rohr

Bilder zur Partie Bayern München - Hertha BSC