2006 mit Kaiserslautern und 2011 mit Eintracht Frankfurt stieg Altintop aus der Bundesliga ab. "Diese Erfahrungen sind unvergesslich. Ich will sie nicht missen, aber ich will das auch nicht noch mal erleben", sagt der Deutsch-Türke. Es sind vielleicht diese Erinnerungen, die Altintop im Endspurt besonders antreiben und ihn für sein Team so unentbehrlich machen.
Hinter dem Mittelfeldspieler liegt keine einfache Saison, lange Zeit saß er oft nur draußen. Doch seit dem 2:1-Heimsieg gegen Köln am 29. Spieltag ist er gesetzt - und hat entscheidenden Anteil daran, dass es beim FCA nun besser läuft. Zwei Tore und zwei Vorlagen steuerte Altintop in den jüngsten fünf Spielen bei. Mit sechs Saisontreffern ist er der beste Torjäger des FCA. Vor dem 4:0 gegen den HSV hielt Altintop zudem eine Ansprache in der Kabine - und fand offenbar die richtigen Worte.
Baum: "Seine Erfahrung tut in dieser Phase richtig gut"
Auch Trainer Manuel Baum lobt den Routinier: "Halil war die ganze Zeit unverzichtbar, auch wenn er nicht immer gespielt hat. Es geht darum, wie er sich in der Mannschaft verhält. Er weiß, wovon er spricht." Auf dem Feld sei Altintop "ein wichtiges Bindeglied. Er hat die Gabe, ein Spiel zu lesen. Seine Erfahrung tut in dieser Phase richtig gut".
Gegen den BVB absolvierte Altintop sein 350. Bundesligaspiel. Nun kann er mit Levan Kobiashvili gleichziehen und auf Platz zwei im Ranking der ausländischen Bundesligaprofis mit den meisten Einsätzen klettern. Nur Claudio Pizarro (430 Einsätze) bestritt noch mehr Spiele. "Natürlich hat man so etwas im Kopf. Aber wichtiger ist, dass wir mit dem Verein unser Ziel erreichen", sagt Altintop.
Altintop: "Mut" als wichtigstes Attribut im Abstiegskampf
Um die Relegation aus eigener Kraft zu vermeiden, will der FCA in Hoffenheim selbst punkten. Vor dem Finale gibt sich Altintop gelassen und überzeugt: "Nervosität herrscht bei uns nicht, wir sind vielmehr optimistisch, dass wir am Samstag um 17.20 Uhr feiern können", sagt er und nennt "Mut" als wichtigstes Attribut im Abstiegskampf.
Die Frage nach seiner Zukunft stellt Altintop derzeit hinten an. Seit 2013 spielt er in Augsburg, sein Vertrag läuft Ende Juni aus. Ob er beim FCA bleiben wird, ist offen. "Ich bin im engen Austausch mit den Verantwortlichen. Ich weiß, was ich am Verein habe, der Verein weiß, was er an mir hat. Aber Priorität hat der Klassenerhalt. Ich bin niemand, der sich in den Vordergrund stellt", sagt Altintop. Wie es für ihn weitergeht, klärt sich erst nach der Saison.