Bundesliga

Frings hat nach sechs Verpflichtungen etliche Optionen

Position gesucht: Wohin mit den Neuzugängen?

Frings hat nach sechs Verpflichtungen etliche Optionen

Hat durch die Neuzugänge andere Optionen: Torsten Frings (hier mit Hamit Altintop).

Hat durch die Neuzugänge andere Optionen: Torsten Frings (hier mit Hamit Altintop). imago

Eine Qualitätssteigerung erhofft sich Trainer Torsten Frings von den Zugängen dennoch - doch wo genau sollen die angesichts einiger "Platzhirsche" auf bestimmten Positionen überhaupt auflaufen? Ein paar Gedankenspiele.

Sidney Sam: Der ehemalige deutsche Nationalspieler ist jener Zugang, bei dem man am sichersten davon ausgehen kann, dass er am Sonntag (17.30 Uhr) im Hessen-Derby in Frankfurt in der Startelf stehen wird. Beim 1:6 gegen Köln gelang Sam zwar nicht alles, dennoch war er beim Debüt sofort bester Darmstädter. Insbesondere zentral in der offensiven Dreierkette fiel Sam nach der Pause positiv auf. In Hälfte eins hatte er rechts offensiv gespielt. Den Wechsel hatte Frings nach eigenen Worten vorgenommen, um nach dem 0:3-Pausenrückstand mehr Risiko zu gehen. Gegen die Eintracht könnte Sam zunächst also wieder rechts beginnen. Dann bliebe Sandro Sirigu wieder der Platz rechts in der Abwehrkette. Dort gefällt er Frings ähnlich gut wie rechts im Mittelfeld.

Spielersteckbrief Sam
Sam

Sam Sidney

Spielersteckbrief Steinhöfer
Steinhöfer

Steinhöfer Markus

Spielersteckbrief Hamit Altintop
Hamit Altintop

Altintop Hamit

Spielersteckbrief Boyd
Boyd

Boyd Terrence

Spielersteckbrief Kamavuaka
Kamavuaka

Kamavuaka Wilson

Spielersteckbrief Banggaard
Banggaard

Banggaard Patrick

Markus Steinhöfer: Knüpft man an Frings' Aussage zu Sirigu an, hat der schon seit Herbst 2016 bei den Lilien mittrainierende und in der Winterpause verpflichtete Außenverteidiger Steinhöfer vorerst nur geringe Aussichten auf die Startelf. Daran ändert wohl auch wenig, dass es am Sonntag gegen seinen Ex-Verein geht. Denn Frings nennt als erste Alternative zur Sirigu für die Rechtsverteidiger-Position Artem Fedetskyy - als defensivere Variante. Links hinten sollte an Fabian Holland vorerst kein Weg vorbeiführen.

Hamit Altintop: Beim namhaftesten Winterzugang des SV 98 ist ein Einsatz sowohl auf der Doppel-Sechs als auch zentral in der offensiven Dreierreihe denkbar. In erstgenanntem Fall müsste entweder Jerôme Gondorf oder Peter Niemeyer weichen. Niemeyer ist aus der Startelf kaum wegzudenken, könnte aber für den unsicheren Alexander Milosevic in die Innenverteidigung neben Aytac Sulu rücken. Spielt Altintop neben Niemeyer auf der Sechs, müsste das für Gondorf aber nicht die Bank bedeuten. "Jego kann jede Mittelfeldposition spielen", meint Frings. Heißt: Gondorf könnte zentral in die offensive Dreierreihe rücken. Dort wird es für Jan Rosenthal nach zuletzt zwei schwachen Auftritten schwer, gegen Ex-Klub Eintracht in die Startelf zu kommen - zumal ihn auch direkt auf seiner Position Sam und Altintop ablösen könnten.

Terrence Boyd: Der Stürmer verdrängte gegen Köln auf Anhieb Antonio-Mirko Colak aus der Startelf und Sven Schipplock aus dem Kader. Boyd war die mangelnde Spielpraxis aber anzumerken. Setzt Frings nicht auf die allgemeine Hoffnung, die Startelf-Akteure des Köln-Debakels mögen besonders heiß sein, die Scharte im Hessen-Derby wieder auszuwetzen, dürfte Colak seinen Platz zurückerhalten. Nach seiner Einwechslung gegen Köln wirkte er agiler als der Zugang aus Leipzig.

Wilson Kamavuaka: Mehr als ein Platz auf der Ersatzbank wäre für den Sechser zunächst eine Überraschung. Für ihn müsste Frings schließlich das eingespielte Pärchen Gondorf/Niemeyer trennen und auch noch Altintop (der aber wie beschrieben auch offensiver spielen kann) einen Korb geben.

Patrick Banggaard: Mehr Stabilität in der Innenverteidigung wäre für den SV 98 die Grundlage dafür, wenigstens noch die Minihoffnung auf den Klassenverbleib am Leben zu halten. Kapitän Sulu bleibt trotz mehrerer Patzer gegen Köln gesetzt, Nebenmann Milosevic war bisher hingegen selten ein stabilisierender Faktor. Ihn könnte der hoch gelobte Hüne Banggaard (1,96 Meter) rascher ersetzen als gedacht. Am Freitag stärkte Frings dem derzeitigen Innenverteidiger-Duo indes den Rücken: "Ich bin sehr zufrieden mit Milo und Aytac, auch wenn’s am Samstag (gegen Köln, Anm. d. Red.) nicht so gut war."

Jens Dörr