Es gibt so Spiele, in denen sich ein Torwart einfach nicht überwinden lässt. Egal, was man auch mit seiner Offensive versucht - das Tor des Kontrahenten bleibt wie vernagelt...
Davon ein Lied singen konnte diesmal Italiens souveräner Tabellenführer Napoli, der nach acht Ligasiegen in Serie erstmals in dieser Spielzeit Punkte liegen ließ: Am Samstagabend vor heimischer Kulisse im San Paolo kam die Elf von Trainer Maurizio Sarri, der entgegen aller Erwartungen auf den am Oberschenkel lädierten Lorenzo Insigne zumindest für 80 Minuten zurückgreifen konnte, nicht über ein 0:0 hinaus.
Im Grunde ein Ergebnis, mit dem man leben kann - schließlich trat mit Inter Mailand der ärgste Verfolger und zugleich das neben Neapel einzig ungeschlagene Team in Italiens Oberhaus auf. Dennoch blieb der Beigeschmack, hier einen Dreier verpasst zu haben: Denn neben einem satten Distanzschuss von Marek Hamsik, der knapp links vorbeistrich (6.), scheiterten allen voran José Callejon, Dries Mertens (jeweils 19.) und Insigne (35.) mit drei vielversprechenden Möglichkeiten an Inter-Schlussmann Samir Handanovic, der wie schon im Derby vergangene Woche gegen Erzrivale Milan (3:2) und wie schon so viele weitere Male in seinen fünf Mailänder Jahren über sich hinauswuchs.
Meisterhaft: Handanovic reißt den Arm hoch
Sein Zauberstück hob sich der slowenische Nationalspieler für die 84. Minute auf, als er eine Direktabnahme von Mertens aus kürzester Distanz meisterhaft abwehrte. Dank eines überragenden Reflexes riss Handanovic den rechten Arm nach oben und verhinderte das sichergeglaubte Gegentor mit seiner Hand. Der Dank der Kollegen war ihm anschließend sicher - genauso wie das Haareraufen von Mertens und der gesamten SSC-Anhängerschaft.
Der Plan von Trainer Luciano Spalletti, der seine Nerazzurri eher defensiv ausgerichtet und somit wohl von Beginn an auf einen Punktgewinn spekuliert hatte, ging damit auf - und bestätigte den Eindruck, dass die Lombarden unter dem neuen Trainer ein ernsthafter Anwärter auf die Champions-League-Ränge sind. Eventuell sogar für mehr...
Samp macht's deutlich
Am frühen Abend hatte übrigens noch Sampdoria Genua die eigenen Ansprüche Richtung Europe forciert und ein deutliches 5:0 gegen Kellerkind Crotone gelandet. Unter anderem Fabio Quagliarella traf beim deutlichen Heimsieg.