Am Dienstag hatte der FC Liverpool bei der 0:2-Ligapokalpleite in Leicester wieder einmal alte Schwächen offenbart, was auch Jürgen Klopp entnervt hatte . Nachdem es mit der Revanche am Samstagabend geklappt hatte, war der Reds-Coach entsprechend erleichtert: "Die Jungs haben sich den Sieg heute verdient", befand er - und nach der Diskussion der vergangenen Tage hielt er fest: "Diese drei Punkte sind der Beweis für die Öffentlichkeit, dass wir noch da sind."
Ganz ohne Drama kam der LFC aber auch am Samstagabend nicht aus. Die schnell Neuauflage des League-Cup-Duells begann temporeich. Die erste große Chance konnten die Foxes verzeichnen. Vardy kam nach starkem Pass von Okazaki zum Schuss, jedoch konnte Mignolet parieren (6.). Doch mit dem Pfostenschuss von Can (13.) begann Dominanz der Reds. Wenig später lag der Ball im Tor der Hausherren: Salah nickte nach einer Flanke von Coutinho am zweiten Pfosten ein. Liverpool drückte weiter und legte nach: Coutinho gelang per Freistoß sein erster Saisontreffer (23.). Kategorie sehenswert!
Okazaki aus dem Nichts
Wie aus dem Nichts verbesserte Leicester seine Ausgangslage für die zweite Hälfte kurz vor der Pause: Nachdem Vardy zuvor noch per Kopf an Mignolet gescheitert war, klingelte es nach der folgenden Ecke im Reds-Tor: Okazaki drückte den Ball über die Linie (45.+3).
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten sich neue Foxes, die Gäste waren aktiver und setzten die Hausherren schon früh unter Druck. Liverpool brauchte zehn Minuten, fing sich dann jedoch wieder. Der eingewechselte Sturridge legte bei einem Konter nach einem starken Lauf am Sechzehner quer auf Henderson, der zum 3:1 einschoss (68.).
Vardy vergibt die große Ausgleichschance
Enttäuscht nach dem Elfmeter: Jamie Vardy. Getty Images
Die Foxes antworteten allerdings prompt. Quasi direkt nach dem Anschluss zog Gray aus der Distanz ab, Vardy köpfte den Abpraller zum 2:3 in die Maschen (69.). Und wenig später bot sich den Hausherren sogar die große Chance zum Ausgleich! Nach einem Ball in die Spitze traf Mignolet den durchgestarteten Vardy voll, der Elfmeterpfiff war berechtigt. Der Gefoulte trat selbst an - doch scheiterte mit seinem hohen Versuch am Reds-Schlussmann (73.). 2013/14 wechselte der Belgier nach Liverpool, seitdem hat er sieben von 15 Premier-League-Elfmetern pariert.
Es folgte eine intensive Schlussphase, in der beide Teams mit offenem Visier spielten. Als Leicester weit in der Nachspielzeit noch einmal einen Freistoß zugesprochen bekam, dürfte manchem Reds-Anhänger das Herz in die Hose gerutscht sein. Doch die Standardschwäche machte sich diesmal nicht bemerkbar - Liverpool brachte den 3:2-Sieg über die Zeit und bleibt auf fünf Punkte am Spitzenduo aus Manchester dran. Die Abwehr muss Klopp aber weiter Sorgen machen: In den letzten drei Auswärtsspielen kassierte Liverpool in der Premier League zehn Tore. Am Dienstag wartet das Champions-League-Gastspiel bei Spartak Moskau.