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Sepp Piontek nimmt Abschied

DÄNEMARK: Enttäuschendes Jahr für Topklubs Bröndby und FC Kopenhagen

Sepp Piontek nimmt Abschied

Die gerade beendete Meisterschaft dürfte als eine der schlagzeilenträchtigsten in die Geschichte der sonst eher beschaulichen Superliga eingehen. Alles überschattendes Thema Nummer eins war Brian Laudrup.

Als der Star im November letzten Jahres von Chelsea zum FC Kopenhagen wechselte, waren die Erwartungen riesig. Doch nach der Winterpause lief alles schief. Der neue Trainer Christian Andersen, wurde nach einem Spiel auf Betreiben der Spieler gefeuert und durch seinen Vorgänger Kim Brink ersetzt. Dennoch funktionierte nichts. Die Teamkollegen verstanden Laudrup nicht, der selbst zugab, höchstens 70 Prozent seiner Leistung zu bringen, und den Klub nun wieder verlassen wird.

Die Folge: Der Meisterkandidat endete nach vielen schwachen Spielen auf Platz sieben. Immerhin retteten sie beim 1:0-Sieg gegen den vermeintlichen Hauptkonkurrenten Bröndby ihre Ehre - und machten damit den Weg zum Titel frei für Aalborg. Auch für Titelverteidiger Bröndby verlief die Saison enttäuschend. Konstant hohes Niveau konnte das Team nicht halten und so reichten auch die Tore des Neu-Schalkers Ebbe Sand nicht zu mehr, als zur Vize- Meisterschaft. Trainer Ebbe Skovdahl verläßt den Klub seiner größten Erfolge und versucht zum zweiten Mal sein Glück im Ausland. Beim FC Aberdeen will er beweisen, daß er nicht nur mit Bröndby gewinnen kann. Bei Benfica Lissabon war ihm dies 1987 nicht gelungen.

Ein anderer Trainer, der die Liga verläßt, ist Sepp Piontek. Der 59jährige Deutsche zieht sich nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren in Silkeborg ins Privatleben zurück. Ganz ausschließen will er eine Rückkehr jedoch nicht. Ausnahmen möchte er in Zukunft jedoch nur noch kurzzeitig machen.

Neben dem unerwarteten Meister Aalborg, der im norwegischen Mittelfeldstrategen Stale Solbacken den Spieler der Saison in seinen Reihen hatte, konnten auch die junge Mannschaft aus Lyngby und das heimstarke Viborg überraschen, dessen 33jähriger Torschützenkönig Heine Fernandez (23 Treffer) nicht einmal das volle Trainingspensum absolviert . . .

Niels Idskov