kicker

Shaqiris Bein-Schüsse: Starkes Liverpool bleibt Erster!

Klopp beweist ein glückliches Händchen und schlägt Mourinho

Shaqiris Bein-Schüsse: Starkes Liverpool bleibt Erster!

Der Super-Joker: Xherdan Shaqiri (re.).

Der Super-Joker: Xherdan Shaqiri (re.). imago

Brisanz bietet das Nachbarschaftsduell des Ex-Rekordmeisters und des Rekordmeisters sowieso immer, da war Jürgen Klopp mit seinem Lob für José Mourinho, den "erfolgreichsten Trainer der Welt" , vor dem Klassiker gegen Manchester United vergeblich auf Schmusekurs gegangen. Mourinho nämlich hatte nicht mitgespielt, stattdessen Spitzen verteilt und mit hochgezogener Augenbraue erwidert, dass er "schon gegen den Champions-League-Sieger Liverpool" von 2005 gespielt, Klopps Team dagegen "noch nichts gewonnen" habe.

Dieses Team konnte sich aber mit einem Sieg zurück an die Tabellenspitze schießen und United zugleich auf 19 Punkte distanzieren. Dieses Team, übrigens mit Keita in der Startelf, war obendrein auf Wiedergutmachung aus; acht Ligaspiele hatte Liverpool vor dem jetzigen nicht mehr gegen den ungeliebten Rivalen gewonnen.

Und dieses Team spielte Mourinhos Mannschaft vom Fleck weg an die Wand. Mit Liverpools Wucht kam ManUnited überhaupt nicht klar, verlor viele Bälle im Aufbauspiel und lud die Reds mehrfach ein. Firmino (7.) und Fabinho (10.) legten dem lautstarken Publikum in Anfield schon Torschreie auf die Zunge, diese mussten aber noch ein paar Minuten warten - und ertönten dann umso lauter.

Alisson lädt Lingard ein - Uniteds Ausgleichsgeschenk aus dem Nichts

Nach perfektem Zuspiel vom extrem starken Fabinho verarbeitete der gegen Neapel (1:0) so glücklose Mané den Chipball frei vor de Gea mit der Brust und überwand den Spanier zum hochverdienten 1:0 (24.). Liverpool blieb dran, ManUnited fand kaum statt, wurde dafür aber eingeladen. Bei der nahezu ersten Offensivaktion flutschte Alisson eine flache Hereingabe von Lukaku aus den Fingern, Lingard war zur Stelle und staubte ab (33.) - ein aus Reds-Sicht vermeidbares Halbzeit-Remis.

Nach der Pause änderte sich nichts an Liverpools Überlegenheit, doch ManUnited wirkte souveräner und stand ingesamt besser. Bis auf ein zwei zaghafte Distanzschüsse erhielt de Gea zunächst kaum eine Prüfung. Das übernahm stattdessen der eigene Teamkollege, wenn auch unfreiwillig: Manés Querpass wurde von Herreras Hacke tückisch für den Keeper, der nach vorne abwehrte, wo der kurz zuvor erst eingewechselte Shaqiri richtig stand und ebenso Glück hatte, dass sein Flachschuss von Youngs Knie unter die Latte und ins Tor abgefälscht wurde - 2:1 (73.).

Klopps Händchen und Shaqiris doppeltes Quäntchen Glück

Es war ManUniteds 28. Gegentor in der Liga, genauso viele hatte Mourinhos Team in der gesamten Vorsaison kassiert. Und es zog dem Rekordmeister den Zahn. Sieben Minuten später wiederholte sich der Slapstick aus Red-Devils-Sicht, als Shaqiris Distanzschuss von Baillys Hacke über de Gea zum 3:1-Endstand ins Netz sprang. Am Ende kam Liverpool auf aberwitzige 36 Torschüsse, United auf fünf.

Für Klopp war es als Reds-Coach erst der zweite Sieg gegen Mourinho (nach dem Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel 2016), Liverpool bleibt ungeschlagener Tabellenführer. "The Special One" darf das Thema Champions-League-Qualifikation bei 13 Punkten Rückstand auf Platz vier (Chelsea) vorerst abhaken.

Lesen Sie auch: Leno beschenkt Hasenhüttl beim Heimdebüt - wie Southampton Arsenals Serie reißen ließ

mkr