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"Das ist die Wahrheit": José Mourinhos Medienspiel wegen Paul Pogba

Manchester-United-Trainer erzählt seine Version

"Das ist die Wahrheit": Mourinhos Medienspiel wegen Pogba

"Überhaupt keine Probleme"? José Mourinho mit Paul Pogba beim Premier-League-Auftakt gegen Leicester.

"Überhaupt keine Probleme"? José Mourinho mit Paul Pogba beim Premier-League-Auftakt gegen Leicester. picture alliance

Über "bestimmte Dinge" könne er leider nicht sprechen, weil er sonst eine Geldstrafe bezahlen müsse, hatte Paul Pogba nach Manchester Uniteds Premier-League-Auftakt vor einer Woche gesagt. Dass er mit jenen "Dingen" meinte, er himmle seinen Trainer an und habe sich nie wohler gefühlt, darf ausgeschlossen werden - weshalb José Mourinho am Freitag zu nichts bohrender befragt wurde als zu seiner Beziehung zum Weltmeister.

Und "The Special One", wie gewohnt bestens vorbereitet, bewies einmal mehr, wie geschickt er das Spiel mit den Medien beherrscht. "Die Wahrheit ist, dass ich in den zwei Jahren und ein paar Wochen, in denen wir jetzt hier zusammen sind, niemals so zufrieden mit ihm war wie jetzt. Das ist die Wahrheit", konnte er getrost behaupten - er sagte ja nicht, ob das auch umgekehrt stimmt.

Bringt ihn nicht in die Lage, dass die Leute denken könnten, er sei nicht höflich, kein wohlerzogener Kerl. Das ist er!

José Mourinho

Vor kurzem noch hatte Mourinho erklärt, Pogba habe bei der WM deswegen so stark gespielt, weil er dort nicht durch seine Gefolgschaft oder kommerzielle Verpflichtungen abgelenkt gewesen sei; was als einer von mehreren Gründen gilt, warum das Verhältnis zwischen beiden "auf dem Tiefpunkt" sei, wie es in der "Yellow Press" heißt. Pogba soll außerdem verärgert sein, dass United nicht gedenkt, auf das angebliche Interesse des FC Barcelona einzugehen.

All das kommentierte Mourinho am Freitag nicht weiter. "Ich kann nicht mehr von ihm verlangen", schwärmte der Portugiese stattdessen: "Er kam am letzten Montag zurück, hat drei Tage trainiert und ich habe ihn um seine Unterstützung bei einem wichtigen Spiel für uns gebeten. Das er dann besser gemacht als gehofft und länger als erwartet." Pogba hatte als Ersatzkapitän beim 2:1-Auftaktsieg gegen Leicester die Führung erzielt und auch ohne Spielpraxis 84 Minuten gespielt.

Der einzige, der in seiner Ära je bestraft worden sei: Anthony Martial

"Wenn er sagt, er habe das für die Fans und die Mannschaft getan (also nicht für den Trainer, d.Red.), dann ist das genau das, was ich will. Er arbeitet gut, spielt gut, ich könnte wirklich nicht glücklicher sein", frohlockte Mourinho noch einmal, und keiner wusste, ob er das nur spielte. Und als ob es sein Spieler wäre, der in dieser seltsamen Geschichte schlecht weg kommt, appellierte er gar: "Schreibt über ihn, was ihr wollt, aber bitte keine Lügen! Bringt ihn nicht in die Lage, dass die Leute denken könnten, er sei nicht höflich, kein wohlerzogener Kerl. Das ist er! Er hatte nie einen Streit mit mir, wir hatte nie eine hitzige Diskussion. Alles läuft respektvoll ab, es gibt überhaupt keine Probleme."

Und welche "Dinge" wollte Pogba dann lieber nicht sagen, um keine Strafe zu kassieren? "Das müsst ihr Paul fragen. Ich bin seit zwei Jahren und ein paar Monaten hier, und der einzige Spieler, der bestraft wurde, war Anthony Martial (was er damit erstmals offiziell bestätigte, d.Red.) . Es ist also nicht leicht, hier bestraft zu werden."

jpe