Am 13. April 2017 war es soweit: Das chinesische Konsortium "Rossoneri Sport Investment Lux" bezahlte für 99,93 Prozent der Anteile am 18-maligen Meister Milan rund 740 Millionen Euro! Zuvor war der stolze Klub ganze 31 Jahre im Besitz von Silvio Berlusconi gewesen. In dieser Zeit gewannen die Rossoneri 29 Titel, darunter fünfmal den Europapokal der Landesmeister beziehungsweise die Champions League.
Der ehemalige Boss ist sein "Baby" aber noch immer - und ist offenkundig nicht zufrieden mit der Leistung des Teams und der der Vereinsoffiziellen. Seit der Deal im April über die Bühne gegangen ist, sei er nicht mehr im Stadion gewesen, sagte der Ex-Premierminister nun dem Fernsehsender "Canale 5" in einem Interview: "Ich war kein einziges Mal mehr in San Siro. Ich schaue mir die Spiele im Fernsehen an und fühle mich schlecht", holte der 81-Jährige aus und griff dabei auch die neuen Machthaber an: "Ich bin sehr enttäuscht. Mit den neuen Eigentümern hatten wir ganz andere Abkommen für das Wohl des Klubs getroffen."
In der Tat will es trotz der Millionen-Investitionen für Spieler wie Leonardo Bonucci, Hakan Calhanoglu oder André Silva nicht bergauf gehen in der italienischen Serie A. Die Lombarden stehen derzeit auf Platz acht der Tabelle, die letzte Meisterschaft liegt bereits sechs Jahre zurück.
Doch nicht nur das: Mit Verlusten in Höhe von 32,6 Millionen Euro vermeldete Milan nach den horrenden Ausgaben im ersten Halbjahr 2017 außerdem tiefrote Zahlen.
Ausschreitungen in Athen
Zu allem Überfluss gerieten Mailänder Fans am Donnerstagabend beim Europa-League-Gastspiel bei AEK Athen (0:0) auch noch in Auseinandersetzungen: Nach übereinstimmenden Angaben griechischer Medien trafen rund 70 Milan-Fans in der U-Bahn auf dem Weg zum Stadion auf AEK-Anhänger. Dabei kam es zu Kämpfen und fünf leichten Verletzungen, zudem wurden zwei Waggons in Brand gesetzt. Die Mailänder Tifosi hatten sich zuvor geweigert, gesondert zum Stadion geführt zu werden.