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"Immobilissimo": Lazio lebt dank Ex-Dortmunder auf

Serie A, 10. Spieltag: Starke Serie für die Römer

"Immobilissimo": Lazio lebt dank Ex-Dortmunder auf

Zahlt das Lazio-Vertrauen mit Toren, Toren und Toren zurück: Ciro Immobile.

Zahlt das Lazio-Vertrauen mit Toren, Toren und Toren zurück: Ciro Immobile. Getty Images

13 Treffer - und auf dem Weg zum Capocannoniere?

Erst vor wenigen Tagen hatte sich Ciro Immobile langfristig an Lazio Rom gebunden: Der 27-Jährige unterzeichnete ein neues Arbeitspapier bis 2022 - und kassiert dem Vernehmen nach beinahe drei Millionen Euro pro Jahr.

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Geld, dass ein im leichten Umbruch befindliches Lazio (Lucas Biglia zog zu Milan, Wesley Hoedt zum FC Southampton, Keita Baldé zu Monaco) gerne aufbringt, um einen Eckpfeiler wie Führungsspieler im Team fest zu verankern. Und Geld, das sich seit vielen Monaten und auch am vergangenen Wochenende wieder ausgezahlt hat: Nach 23 Ligatoren in 36 Spielen 2016/17 steht der Römer Bomber in dieser Saison bereits bei unfassbaren 13 Treffern in neun Serie-A-Einsätzen. Allein zwei davon steuerte Immobile beim jüngsten 3:0 gegen Cagliari bei - und ballert seine Biancocelesti aktuell auf Rang vier.

Die Laziali sowie die italienische Presselandschaft sind sich sicher: Die Leistungen des Nationalspielers sind schlicht und ergreifend "immobilissimo"!

Dabei hat der ehemalige Stürmer von Borussia Dortmund zuvor schwierige Zeiten durchgemacht - der Beiname Chancentod ist ihm monatelang angedichtet worden: Als Lewandowski-Nachfolger kam der Italiener zum Beispiel 2014 für happige 18,5 Millionen Euro vom FC Turin zum BVB, um schon ein Jahr später die Segel zu streichen. Doch auf die mickrige Quote von drei Toren in 24 Bundesliga-Spielen kann Immobile inzwischen mit einem Lächeln zurückblicken. Nachdem er zwischen Dortmund, dem FC Sevilla und Torino wie Handelsware hin- und hergeschoben wurde, ist der Knoten des Stürmers bei den Biancocelesti längst geplatzt.

Immobile: "Wir werden jetzt nicht aufhören"

Nach sechs Pflichtspielsiegen in Folge sprudelt außerdem Selbstvertrauen im gesamten Klub - ausgesprochen von Immobile höchstpersönlich nach dem 3:0 gegen Cagliari: "Wir werden jetzt nicht aufhören. Wir wollen die Siegesserie aufrechterhalten und die Fans weiterhin bestens unterhalten." Besonders bei der Anhängerschaft musste sich der Angreifer nochmals gesondert bedanken: "Ich danke ihnen für die großartige Unterstützung. Das ist fantastisch."

Ciro Immobile

Schieflage? Mitnichten! Ciro Immobile trifft beinahe wie er will. Getty Images

Die Vertragsverlängerung kam derweil nicht überraschend für ihn: "Ich möchte dem Klub für das Vertrauen danken, doch es ist letztlich so gekommen, wie wir es geplant haben. Beide Seiten wissen, was schon vor der Unterschrift untereinander kommuniziert worden ist - und das ist eben, dass ich hier bleiben will und Präsident wie Direktor mich glücklich machen wollen. Das ist passiert, also ist alles gut." Für die kommenden Gegner wie Bologna, das am Mittwochabend (20.45 Uhr) Lazio erwartet, derweil weniger - denn Immobile hat direkt eine Warnung parat: "Ich hätte trotz meiner 13 Saisontore noch mehr Treffer erzielen können." Er wolle mit dem Team aber "auf dem Boden bleiben", wenngleich sein Coach Inzaghi anmerkt: "Lazio strebt nach oben. Viele Leute wollen uns langfristig unter den Top-Teams in Italien sehen. Das wollen auch wir."

Neuerliche Probleme mit den "Fans"

Gar nicht ins Bild passt da, dass die römische Anhängerschaft einmal mehr unrühmliche Schlagzeilen geschrieben hat: Nach dem 3:0-Sieg am Sonntag gegen Cagliari Calcio wurden Klebebilder mit antisemitischen Slogans, auf denen Anne Frank in einem Trikot des Stadtrivalen AS Rom zu sehen ist, am Olympiastadion in Rom entdeckt. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen ein. Die berüchtigte Curva Nord war nach rassistischen Gesängen leer geblieben. Auch im Heimspiel gegen Udinese Calcio bleibt die Fankurve gesperrt. Die Klebebilder lösten heftigen Protest der jüdischen Gemeinschaft in Rom aus. "Das ist nicht Fußball, das ist nicht Sport. Schluss mit Antisemiten in den Stadien", kommentierte die Präsidentin der jüdischen Gemeinschaft Roms, Ruth Dureghello. Die besagten Sticker waren erstmals im Dezember 2013 in der italienischen Hauptstadt aufgetaucht.

Seit Dienstag steht fest: Lazio drohen nun weitere Sanktionen und eine hohe Geldstrafe. Die Polizei hat ebenfalls Ermittlungen aufgenommen. FIGC-Präsident Carlo Tavecchio verurteilte die Aktion als "unsägliches Verhalten". Der Verein wies derweil daraufhin, dass Lazio stets jegliche Form von Rassismus verurteilt habe. Es handele sich um eine "kleine Zahl an Unbedachten", sagte ein Vereinssprecher.

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