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Referendum in Katalonien: Barça-Spiel ohne Zuschauer

Rücktritte von Funktionären aus Protest

Referendum in Katalonien: Barça-Spiel ohne Zuschauer

Keine Zuschauer beim Fußball: Das Camp Nou in Barcelona blieb gegen Las Palmas leer.

Keine Zuschauer beim Fußball: Das Camp Nou in Barcelona blieb gegen Las Palmas leer. imago

Im Vorfeld des Spiels hatte Las Palmas angekündigt, die Partie (16.15 Uhr) mit kleinen spanischen Flaggen auf den Trikots bestreiten zu wollen. UD Las Palmas wollte durch das Tragen des nationalen Symbols zum Ausdruck bringen, dass "unsere Hoffnung in die Zukunft des Landes still demonstriert" werden solle.

Barça, das seit Langem das Recht auf eine Abstimmung über die katalonische Unabhängigkeit unterstützt, selbst aber keine der beiden Seiten offiziell unterstützt, stellte indes die Austragung grundsätzlich infrage und rief ein Dringlichkeitstreffen ein, um mit den Sicherheitskräften zu diskutieren, ob das Spiel verlegt werden könne. Wie der FC Barcelona in einem offiziellen Statement mitteilte, habe der spanische Ligaverband eine Absage der Partie aber abgelehnt. Nach längeren Diskussionen wurde letztlich festgelegt, das Spiel ohne Zuschauer anzupfeifen, was planmäßig gegen 16.15 Uhr geschah. Bei Nichtantreten hätte dem FC Barcelona der Verlust von sechs Punkten gedroht: drei Zähler aus dem Las-Palmas-Spiel und drei weitere Punkte als Strafe. So aber traten die Katalanen an und siegten dank Messis Doppelpack mit 3:0.

Später informierte auch der Ligaverband über die Vorgänge. Demnach habe es seit mehreren Tagen dauerhaften Kontakt zu den Sicherheitsbeauftragten des FC Barcelona und zur örtlichen Polizei gegeben. Von diesen sei eine ordnungsgemäße Austragung garantiert worden, was von polizeilicher Seite auch noch am Spieltag bestätigt worden sei. Somit habe der Verband keinen Grund für eine Verlegung der Partie gesehen.

Rücktritte von Barça-Funktionären

Nach dem Spiel sind zwei Topfunktionäre des Klubs aus Protest gegen die umstrittene Ansetzung des Spiels zurückgetreten. Vizepräsident Carles Vilarrubí und der Chef der medizinischen Abteilung, Jordi Monés, haben ihre Ämter zur Verfügung gestellt - dies berichteten Medien unter Berufung auf Vereinsquellen.

Beide waren den Berichten zufolge dafür gewesen, das Spiel trotz des Widerstandes des spanischen Fußballverbandes RFEF einseitig abzusagen und eine Punktestrafe in Kauf zu nehmen.

drm/bru