Zunächst hatte im Etihad Stadium am Samstagmittag eigentlich wenig bis nichts darauf hingedeutet, dass Manchester City gegen den noch amtierenden Meister Leicester Probleme bekommen könnte. Die Gastgeber, bei denen Sané einmal mehr in der Startelf stand, dominierten nach Belieben. Die Tore folgten: Silva besorgte die Führung (29.), wobei es allerdings berechtigte Diskussionen um eine Abseitsstellung von Sterling gab, der Gäste-Torhüter Schmeichel beim Schuss von Silva die Sicht nahm und auch noch eine Bewegung zum Ball machte. Winter-Neuzugang Gabriel Jesus, der anstelle des angeschlagenen Aguero begann, erhöhte per Foulelfmeter (36., Benalouane an Sané).
Der Beginn eines gemütlichen Samstags-Spaziergangs für ManCity? Mitnichten! Denn wie aus dem Nichts besorgte der frühere Mainzer Okazaki kurz vor der Pause mit einem überaus sehenswerten Schuss den Anschlusstreffer (42.).
Nach der Pause agierte Leicester dann mutiger und hatte die große Möglichkeit zum Ausgleich! Clichy konnte Mahrez im Strafraum nur mit einem Foul stoppen - Elfmeter! Was dann folgte, war eine bizarre Szene, die wohl in keinem Premier-League-Jahresrückblick fehlen wird: Mahrez trat selbst zum Elfmeter an, rutschte jedoch aus und schoss sich den Ball mit links gegen das Standbein. Von dort segelte der Ball zwar ins Tor, doch wegen der Doppelberührung verweigerte Schiedsrichter Robert Madley dem Treffer zurecht die Anerkennung. Es blieb beim letztlich glücklichen 2:1, das City in der Folge trotz aller Offensivbemühungen der Foxes über die Zeit brachte.
Manchester City machte damit einen wichtigen Schritt Richtung (direkte) Champions-League-Qualifikation. Die Citizens liegen nun zwei Punkte vor dem FC Liverpool, beide Teams haben noch zwei Spiele zu absolvieren. Die Reds von Jürgen Klopp treten am Sonntag bei West Ham United an und empfangen am letzten Spieltag (21. Mai) Absteiger Middlesbrough. City erwartet im Nachholspiel am Dienstagabend West Bromwich Albion und beschließt die Saison dann bei Watford.
Leicester-Torhüter Schmeichel zum 0:1: "Es ist gleich dreifach abseits!"
"Das war so wichtig", freute sich Guardiola: "Wenn man gegen Leicester spielt, weiß man, warum sie Meister waren. Wir brauchen jetzt noch einen Sieg, um in den Top Four zu sein. West Brom wird schwierig, aber hoffentlich werden wir besser sein als heute." Zum nicht gegebenen Elfmeter-Tor meinte er: "Das ist das erste oder zweite Mal, dass ich so etwas in meinem Leben gesehen habe."
Bei den Gästen haderte man weniger mit der Elfmeter-Szene als vielmehr mit dem Gegentreffer zum 0:1. "In dem Moment, in dem Sterling versucht an den Ball zu kommen, steht er aktiv im Abseits", meinte Interimscoach Craig Shakespeare, über dessen Zukunft am Saisonende entschieden wird. Auch für Torhüter Schmeichel war die Sache klar: "Beim Schuss steht er im Abseits. Er nimmt mir die Sicht und er steht genau vor Christian Fuchs, der zum Ball gehen will - also ist es gleich dreimal abseits."