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Drei Tore in 19 Minuten: Real wacht rechtzeitig auf

Die Königlichen siegen knapp in Villarreal und bleiben Erster

Drei Tore in 19 Minuten: Real wacht rechtzeitig auf

Erfolgreiche Aufholjagd: Ronaldo nach dem 2:2 per Elfmeter.

Erfolgreiche Aufholjagd: Ronaldo nach dem 2:2 per Elfmeter. Getty Images

Real Madrid konnte seine Auswärtswoche erfolgreich abschließen und die Tabellenführung gegenüber dem FC Barcelona hauchdünn verteidigen. Nach dem bitteren 1:2 am Mittwoch beim FC Valencia im Nachholspiel vom 16. Spieltag gewannen die Königlichen die Partie beim FC Villarreal aufgrund einer ungemeinen Tempoverschärfung Mitte des zweiten Durchgangs, in denen die Zidane-Elf aus einem 0:2 ein 3:2 machte . Unter dem Strich bedeutet dies einen Zähler Vorsprung im Tableau vor Barça.

Doch bis es so weit war, lag vor den Madrilenen viel Arbeit, um ihre fast sechzigminütige Lethargie vergessen zu machen. Im ersten Abschnitt agierte Villarreal zunächst abwartend und stand relativ defensiv. Real Madrid fand in dieser Phase nur schlecht seinen Rhythmus, zudem war das Offensivspiel der Königlichen durchschaubar: Immer wieder versuchten sie es über links und Flankengeber Marcelo, doch bei den wenigen zu Ende gespielten Angriffen fanden die Hereingaben keinen Abnehmer oder Villarreals Keeper Sergio Asenjo war zur Stelle - wie in der 26. Minute, als er gegen Benzema Kopf und Kragen riskierte und parierte. Allerdings verletzte er sich dabei am Knie und musste ausgewechselt werden. Es kam Andres Fernandez, der für das "Gelbe U-Boot" nach fünf Spielen in der Europa League erstmals in der Liga auftauchte.

Castillejo und Bakambu bestrafen Reals Anfälligkeiten

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Zuvor hatten seine Kollegen zweimal die Chance, schon vor dem Pausenpfiff in Führung zu gehen, aber Samu Castillejo beförderte die Kugel per Dropkick nach einer klasse Flanke von Jaume Costa aus wenigen Metern über den Querbalken. Auch nach dem Wechsel blieb Real blass, das galt auch für Kroos, der im Mittelfeld zwar viele Ballkontakte hatte, aber kaum Zug ins Spiel brachte. Zudem blieben die Gäste aus der Hauptstadt in der Defensiv anfällig - und zwar bei hereinsegelnden Flanken als auch bei Pässen durch die Schnittstellen der Abwehrzentrale: Manu Trigueros konnte so in der 50. Minute einen Kopfball-Ableger von Castillejo ins lange Eck jagen und sechs Minuten später erhöhte Bakambu, weil Innenverteidiger Ramos gedanklich zu langsam agierte und dann auch im Sprint nicht mithalten konnte.

Isco: Hilfestellung Nummer eins

Die Stars aus dem Real-Ensemble blickten nach dem 0:2 konsterniert drein, doch von der Bank kam Hilfe: Zidane wechselte Isco für den defensiveren Casemiro ein und mit reichlich Wut über ihren bisherigen Auftritt wurden die Aktionen druckvoller. Bale vollendete eine schnelle Kombination über Isco und Carvajal mit seinem Kopfballtor zum Anschlusstreffer, zehn Minuten später erhielt Real die Einladung zum Ausgleich. Nach einem harmlosen Schuss prallte der Ball bei einer Abwehraktion an den Arm von Bruno Soriano, der noch versuchte, diesen wegzureißen. Vergeblich! Schiedsrichter Manzano zeigte auf den Punkt, Villarreal protestierte heftig und lange, der auf der Bank sitzende Soldado sah Gelb. Ronaldo war dies egal, sicher verwandelte der Portugiese zum 2:2-Ausgleich (64.).

Morata: Hilfestellung Nummer zwei

Und Real ließ nicht locker, das Unentschieden war zu wenig. Das Tempo blieb enorm hoch, die Bälle flogen im Minutentakt in den Strafraum der Hausherren, die in dieser Phase immer unsortierter wurden. Um den endgültigen Sieg einzufahren, bedurfte es zum zweiten Mal Hilfe von der Bank: Joker Morata war es vorbehalten, den 3:2-Siegtreffer zu erzielen. Wieder verdiente sich an diesem Abend Marcelo als Meister der messerscharfen Flanken einen Pluspunkt, seine genau getimte Hereingabe wuchtete der Spanier aus wenigen Metern ins Tor von Villarreal zum 3:2 (83.). In 19 Minuten war das Spiel gedreht - Morata vergab noch das mögliche vierte Tor, doch das wäre für das tapfer kämpfende Villarreal zu viel des Schlechten gewesen.

bst