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Higuain kann sich "wie zu Hause fühlen"

Berater erklärt den Schritt weg von Napoli und hin zu Juventus

Higuain kann sich "wie zu Hause fühlen"

Die neue Nummer 9 von Juventus Turin: Stürmer Gonzalo Higuain.

Die neue Nummer 9 von Juventus Turin: Stürmer Gonzalo Higuain. imago

"Schaut euch doch an, was jetzt mit Higuain und Juventus passiert ist. Das ist ein Desaster", hatte Roma-Capitano Totti kurz nach dem bekanntgewordenen Wechsel von Higuain zur Juve gesagt und ergänzt: "Der Fußball hat sich sehr verändert. Der Fokus liegt heute viel mehr auf dem Geld. Spieler wechseln Vereine häufiger, um vielleicht mehr davon zu profitieren. Es ist Business und nicht mehr Leidenschaft."

Eben jene Leidenschaft wird Higuain in diesen Tagen immer wieder abgesprochen. Er solle kein Rückgrat besitzen, weil in Süditalien alle davon ausgegangen waren, er würde Napoli lieben und unbedingt dort bleiben wollen. Doch es kam nun anders: Für 90 Millionen Euro - die höchste jemals in Italien für einen Spieler gezahlte Ablöse - schloss sich der Argentinier Juventus Turin an.

Spielersteckbrief G. Higuain
G. Higuain

Higuain Gonzalo

Trainersteckbrief Allegri
Allegri

Allegri Massimiliano

Juventus Turin - Vereinsdaten
Juventus Turin

Gründungsdatum

01.11.1897

Vereinsfarben

Weiß-Schwarz

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SSC Neapel - Vereinsdaten
SSC Neapel

Gründungsdatum

01.08.1926

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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"Alle halten hier zusammen"

Jetzt meldete sich der 28-Jährige, der vergangene Spielzeit einen neuen Serie-A-Rekord aufgestellt hatte (36 Tore in 35 Ligaspielen), selbst erstmals zu Wort - und verzichtete auf Breitseiten in Richtung der Kritiker: "Ich bin überglücklich, mich für Juventus Turin entschieden zu haben. Ich hoffe, wir können in dieser Saison hier einiges bewegen und gewinnen." Higuain ergänzte im Gespräch mit seinem neuen Klub, während er auf dem Rasen des Juventus Stadiums stand: "Ich hatte bislang drei Gelegenheiten, hier in diesem Stadion zu spielen. Nun kann ich hier fast jedes Wochenende auftreten. Das ist ein unglaubliches Stadion."

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Warum er sich letztlich für die Alte Dame und gegen einen Verbleib bei Napoli entschieden habe, habe auch mit einer Legende und einigen aktuellen Akteuren zu tun: "Alessandro del Piero war ein Spieler, den ich sehr bewundert habe. Er hat mich inspiriert. Außerdem habe ich mich schon mit Marchisio, Dani Alves, Lichtsteiner und Mandzukic getroffen, was ausgesprochen schön war. Alle haben sie mir erzählt, dass dies hier ein besonderer Klub ist und dass alle in der Umkleidekabine zusammenhalten." Man könne sich hier "wie zu Hause fühlen" - ein Gefühl, das er in seiner alten Wahlheimat Neapel wohl nicht mehr haben dürfte.

"Das Problem war nicht das Geld"

Gonzalo Higuain

Möchte nach erfolgreichen Jahren in Neapel nun ganz groß in Turin durchstarten: Gonzalo Higuain. Getty Images

Zum gesamten Wechselprozedere äußerte sich inzwischen auch Higuains Berater und Bruder Nicolas - und zwar mit deutlichen Worten: "Das einzige, was ich sagen kann: Wir haben uns niemals geeinigt (mit Neapel; Anm.d.Red.). Es ging dabei auch nie ums Geld, sondern ums Projekt des Klubs an sich." Gegenüber "Tuttosport" fügte Nicolas Higuain sogar an: "Aurelio De Laurentiis (Neapels Boss; Anm.d.Red.) hat uns sogar einen Vertrag mit weit höheren Bezügen unterbreitet, aber das Problem war eben nicht das Geld."

Sondern die sportliche Perspektive. Und diese sieht bei den Bianconeri aus neutraler Sicht nun einmal besser aus: Juve wurde 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016 Meister, den italienischen Pokal gewann die Alte Dame 2015 und 2016. Jetzt soll auch international in der Champions League Großes folgen.

Der Rest "ist eine Lüge"

Dass es Higuain übrigens nicht zu einem anderen Elite-Klub verschlagen hat, lag schlichtweg daran, dass sich lediglich Juventus um den Top-Angreifer bemüht habe - so Nicolas: "Der einzige Klub, der ein Angebot gemacht hat und bereit war, die 90 Millionen Euro zu zahlen, war Juve. In den letzten Monaten hat mich kein anderer großer Klub kontaktiert." Alles andere, was zuletzt behauptet worden sei, "ist eine Lüge"!

mag

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