RFEF leitet Ermittlungen wegen Bettoni ein
Transfersperre und "Zeugwart"-Ärger: Zidane bleibt ruhig
Zinedine Zidane ist der große Hoffnungsträger bei Real Madrid. Am Sonntag kann der Franzose nach seinem gelungenen Trainerdebüt gegen Depor (5:0) im Duell mit Sporting Gijon nachlegen. Doch derzeit geben andere Themen am Manzanares den Ton an - neben der Transfersperre gibt's auch noch Ärger wegen "Zeugwart" David Bettoni. Zidane stellte am Samstag von seiner Seite einiges klar.

Reals "Schattenmann": Die Rolle des Zidane-Vertrauten David Bettoni sorgte für neuen Wirbel.
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Kurioserweise befinden sich unter den von der FIFA angeprangerten Jugend-Transfers zwei Söhne des aktuellen Trainers. Verständlich, dass der Franzose das nicht nachvollziehen kann. "Das ist absurd. Meine Kinder haben ihr ganzes Leben mit mir und der Familie in Madrid verbracht. Ich bin sicher, dass es eine Lösung gibt. Ich bin ruhig und entspannt." Real will im Notfall bis vor den CAS ziehen. Erst im vergangenen Jahr war Erzrivale FC Barcelona vor dem internationalen Sportgerichtshof mit einem Protest gegen die gleiche Strafe gescheitert.
Viel mehr wollte sich Zidane zu diesem Thema nicht mehr entlocken lassen. Es störe ihn, dass über seine Kinder geredet werde. "Ich dachte, wir sind hier, um über das Spiel morgen zu reden. Lasst uns doch einfach bis nächste Woche warten. Ich bin sicher, dass das nur ein Fehler ist." Doch zu Gijon gibt es nun einmal nicht viel zu fragen und zu sagen, zu klar ist die Ausgangslage. Real geht als haushoher Favorit gegen den Tabellen-18. in die Partie, auch wenn Sergio Ramos verletzt passen muss. Doch vielleicht dachte Zidane auch ans torlose Remis am 1. Spieltag bei Sporting, als er sagte: "Ich werde nicht sagen, dass wir Angst vor Gijon haben, aber wir müssen achtsam sein."
Da Zidane aber auch nicht so richtig gerne über den Gegner reden wollte, der seine vergangenen vier Ligaspiele übrigens verlor, ("Ich finde es besser, wenn wir auf uns selbst achten"), ging es doch wieder schnell um Nebenkriegsschauplätze. Neben der Transfersperre droht Real schließlich neuer Ärger, diesmal mit der spanischen Fußball-Föderation RFEF. Die Trainerkommission des Verbandes ermittelt gegen die Königlichen wegen der unklaren Funktion von David Bettoni. Der Zidane-Vertraute wird bei Real offiziell als Zeugwart geführt, saß aber gegen Depor mit auf der Bank und soll Anweisungen gegeben haben.
Zidanes Vertreter heißt Chendo
Der Verband vermutet nun, dass Bettoni als Co-Trainer fungiert, obwohl er wegen der fehlenden UEFA-Pro-Lizenz nicht als Coach in einer verantwortlichen Funktion arbeiten darf. Zwar darf er auf der Bank sitzen, jedoch keine Anweisungen erteilen. Real erklärte in einer Pressemitteilung, Zidane habe überhaupt keinen Co-Trainer. Bettoni sei aber "Teil des Trainerstabs". Der Franzose selbst bezeichnete seinen Jugendfreund Bettoni als "einen seiner Assistenten. Falls ich mal auf die Tribüne muss - was hoffentlich nicht vorkommt -, wird Chendo meine Aufgaben übernehmen." Das Madrider Urgestein besäße dafür die nötigen Voraussetzungen, so Zidane.
las
Video zum Themakicker.tv Hintergrund- 15.01., 14:18 Uhr
Reals Dilemma - Transfersperre und ihre Folgen
Paukenschlag in Madrid: Atletico und Real dürfen in den kommenden beiden Transferperioden keine neuen Spieler unter Vertrag nehmen. Grund seien Verstöße bei internationalen Transfers Minderjähriger, so die FIFA. Juan Angel Sanchez, Generaldirektor der Königlichen, bezeichnet die Argumentation des Weltverbandes als falsch und absurd.
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