"Ich bin ziemlich enttäuscht, möchte mich aber nicht allzu sehr beschweren", hatte Touré unmittelbar nach der Zeremonie kundgetan und Aubameyang zugerufen: "Du warst dieses Jahr brillant." Doch offenbar brodelte es im Ivorer gehörig - der Frust entlud sich am Freitag in einem Radiointerview mit dem französischen Sender RFI.
"Ich bin sehr enttäuscht. Es ist traurig zu sehen, dass Afrika so reagiert", sagte Touré da. Was er meinte: Obwohl er mit der Elfenbeinküste 2015 den Afrika-Cup gewonnen hatte, wurde ein Spieler für seine Leistungen außerhalb des Kontinents belohnt. "Wir favorisieren mehr, was außerhalb unseres Kontinents passiert ist. Das ist erbärmlich. Es ist eine Schande für Afrika", sagte der Mittelfeldspieler von Manchester City, der bei der Wahl am Ende mit 136 Punkten nur sieben weniger hatte als Aubameyang. Der Torjäger von Borussia Dortmund war beim Afrika-Cup 2015 mit Gabun bereits in der Vorrunde gescheitert.
"Ich werde Ihnen ein Beispiel geben", argumentierte Touré: "Lionel Messi gewann 2015 alle Trophäen, aber Cristiano Ronaldo bekommt (am Montag, d.Red.) den Ballon d'Or - was würden Sie dann sagen? Das wäre auch ungerecht." Dass er bei seinen Siegen 2011 bis 2014 selbst von seinen Leistungen mit Manchester City profitiert hatte, schien Touré vergessen zu haben. 2012 hatte Sambia, 2013 Nigeria den Afrika-Cup gewonnen. Und bei der WM 2014 waren Nigeria und Algerien als einzige afrikanische Teams ins Achtelfinale vorgedrungen.