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16-Jähriger im Milan-Tor - Higuain unaufhaltsam

9. Spieltag: Roma Erster - Lazio bleibt dran - Juve atmet durch

16-Jähriger im Milan-Tor - Higuain unaufhaltsam

Sampdorias Luis Muriel jubelt über sein Führungstor gegen Hellas Verona.

Sampdorias Luis Muriel jubelt über sein Führungstor gegen Hellas Verona. picture alliance

Sampdoria ohne Mühe gegen Hellas

Den Sonntag eröffneten am Mittag Sampdoria Genua und Hellas Verona. Die Zuschauer im Stadion Luigi Ferrari bekamen eine einseitige Partie zu sehen, Samp war vom Anpfiff weg das dominierende Team. Noch vor der Pause stellten Muriel (11.), Zukanovic (28.) und Soriano (45.+1) die Weichen auf Sieg, Eder zeichnete für das 4:0 verantwortlich (54.).

Erst danach nahmen die Hausherren das Tempo raus, Ionita gelang nach einer Ecke der Ehrentreffer für Verona (75.), beim 4:1 sollte es bleiben. Hellas, das weiterhin ohne den verletzten Toni auskommen musste, wartet immer noch auf den ersten Sieg, die Verunsicherung war dem Team von Trainer Andrea Mandorlini deutlich anzumerken.

Juve glanzlos gegen Bergamo

Paulo Dybala

Juves Paulo Dybala dreht nach seinem Führungstor gegen Bergamo jubelnd ab. Getty Images

Es läuft weiterhin nicht rund für Juventus Turin. Der italienische Doublesieger kam zuletzt zweimal nicht über ein torloses Remis hinaus. In der Serie A bei Inter Mailand und in der Champions League beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Trainer Massimiliano Allegri reagierte auf die unbefriedigenden Resultate und stellte sein Team um: Padoin, Evra, Pereyra und Dybala begannen für Barzagli, Alex Sandro, Cuadrado und Morata.

Zwar lag Bergamo vor dem Spieltag in der Tabelle fünf Punkte vor Juve, doch Atalanta gehört zu einem der "Lieblingsgegner" des Rekordmeisters. Seit 1989 hat Bergamo bei Juve nicht mehr gewonnen, verlor seitdem neun von zehn Auftritten. Und auch am Sonntagnachmittag machte Juve von Beginn an Druck, doch Sportiello im Atalanta-Tor ließ sich zunächst nicht bezwingen. In der 28. Minute war aber auch der 23-jährige Torhüter machtlos, als er bei einem Distanzschuss Dybalas auf dem falschen Fuß erwischt wurde.

Juve blieb auch im zweiten Durchgang am Drücker, ohne allerdings Glanz zu verstrahlen. In Gefahr geriet der Sieg allerdings nicht. Vielmehr stellte Ex-Bundesligaprofi Mandzukic (49.) das Ergebnis auf 2:0. Dabei blieb es bis zum Schluss, Juventus kann nach dem Arbeitssieg zunächst durchatmen.

Mit 16 im Tor! Luiz Adriano rettet Donnarummas Debüt

Gianluigi Donnarumma

16 Jahre, 242 Tage jung, 1,96 Meter groß und 79 Kilogramm schwer: Milans neuer Keeper Gianluigi Donnarumma feierte ein gelungenes Debüt. Getty Images

Auch der AC Mailand liegt wie Juventus weit hinter den Erwartungen zurück, Trainer Sinisa Mihajlovic, dessen Ankunft etliche Hoffnungen auf eine bessere Zukunft genährt hatte, steht bereits unter Druck. Gegen Sassuolo Calcio überraschte der Serbe aber mit einer mutigen Personalentscheidung: Er nahm Diego Lopez aus dem Tor und verhalf Gianluigi Donnarumma zu seinem Liga-Debüt. Mit 16 Jahren und 242 Tagen avancierte Donnarumma zum zweitjüngsten Torhüter in der Serie A, lediglich Gianluca Paccharotti war noch jünger. Der damalige Keeper von Delfino Pescara wies bei seinem Debüt im März 1980 ein Alter von 16 Jahren und 192 Tagen auf.

Gegen Sassuolo taten sich die Rossoneri sehr schwer, Chancen waren Mangelware. Erst nach einer halben Stunde herrschte im Giuseppe-Meazza-Stadion Aufregung. Sassuolo-Keeper Consigli holte Milans Bacca von den Beinen, die Rote Karte und Elfmeter waren die Folgen. Bacca trat selbst an und ließ dem eingewechselten Pegolo keine Abwehrchance (32.). Doch selbst die Führung in Überzahl verlieh Milan keine Sicherheit. Im Gegenteil! In der 52. Minute gelang Berardi der 1:1-Ausgleich. Für die Juve-Leihgabe war es im fünften Spiel gegen den AC bereits das achte Tor! Es drohte ein weiterer Rückschlag, doch der eingewechselte Luiz Adriano sorgte in der 86. Minute doch noch für den Sieg für Milan. Die Rossoneri machten durch den ersten Dreier nach zuvor drei sieglosen Partien in Folge in der Tabelle einen Sprung nach oben, Sassuolo rutscht aus den internationalen Startplätzen heraus.

Roma stößt Florenz vom Thron

Ciprian Tatarusanu gegen Gervinho

Romas Angreifer Gervinho lässt Florenz' Keeper Tatarusanu keine Abwehrchance. Getty Images

Mit drei bekannten Gesichtern aus der Bundesliga begann das Topduell zwischen dem AC Florenz und dem AS Rom. Auf Seiten der Toskaner standen der Ex-Dortmunder Jakub "Kuba" Blaszczykowski sowie der Ex-Hamburger Milan Badelj in der Startelf, bei der Roma begann der deutsche Nationalverteidiger Antonio Rüdiger. Mit Salah, dem Ex-Wolfsburger Dzeko und Gervinho schickte Roma-Coach Rudi Garcia gleich drei nominelle Stürmer auf das Feld. Der Mut zur Offensive sollte sich auszahlen: Salah gelang nach sechs Minuten die Führung für die Hauptstädter. Es war das erste Gegentor der Fiorentina vor eigenem Publikum in dieser Saison! Doch die Toskaner zeigten sich nur wenig geschockt, drängten vielmehr auf den Ausgleich. Darüber hinaus vernachlässigten sie aber die Defensivarbeit, was die Roma eikalt ausnutzte. De Rossi schickte Gervinho steil, der Ivorer startete aus der eigenen Hälfte und vollendete in der 34. Minute zum 2:0.

Im zweiten Abschnitt passierte eigentlich nicht mehr richtig viel. Florenz war zwar bemüht, konnte die Roma aber nur selten in Verlegenheit bringen. Die Hauptstädter konzentrierten sich mehrheitlich auf die Defensivarbeit, so dass Torchancen Mangelware blieben. So richtig hektisch wurde es erst wieder in der Schlussphase. Torschütze Salah holte sich unnötigerweise die Ampelkarte ab. Die Überzahl nutzte die Fiorentina noch zum 1:2-Anschlusstreffer durch Babacar aus (90. +4). Zu mehr reichte es aber nicht, wenig später pfiff Daniele Orsato ab. Florenz verliert den Spitzenrang, Rom übernimmt vorerst.

Lazio siegt ohne Mühe gegen Torino

Mit Klose in der Startelf begann Lazio Rom gegen den FC Turin. Der deutsche Nationalspieler kam nach seinem Muskelfaserriss erst zu seinem zweiten Ligaeinsatz in dieser Saison. Wie wichtig der Weltmeister für sein Team ist, bewies er in der 40. Minute, als er das 1:0 durch Lulic mit einer Kopfballablage vorbereitete. Lazio ließ sich im zweiten Durchgang nicht mehr vom Weg abbringen, Felipe Anderson stellte mit zwei Toren (70., 90. +4) den 3:0-Endstand her, durch den Lazio seinen Platz in der Spitzengruppe festigte.

Higuain: Erst zweimal Aluminium, dann Matchwinner

Sieben Siege, ein Remis, 24:3 Tore: So lautete die Bilanz des SSC Neapel vor dem Sonntagabendspiel bei Chievo Verona - und der Lauf ging weiter. Mit 1:0 setzten sich die Gäste knapp, aber verdient durch, womit sie auf Platz kletterten. Siegtorschütze: natürlich Higuain, der nach einer knappen Stunde einen Pass in die Spitze hoch unter die Latte schoss und damit sein siebtes Ligator markierte. Vor der Pause war der Argentinier noch zweimal am Aluminium gescheitert.

Perisic legt los, doch Gilardino kontert

Ivan Perisic traf beim 1:1 für Inter Mailand.

Ivan Perisic traf beim 1:1 für Inter Mailand. Getty Images

Inter Mailand hatte am Samstagabend die große Möglichkeit, im Kampf an der Tabellenspitze vor dem Rest vorzulegen. Bei US Palermo kam das Team von Trainer Roberto Mancini, in dem Perisic erneut gesetzt war, aber nicht über ein äußerst überschaubares 1:1 hinaus.

Während im ersten Durchgang sogar Inter-Keeper Handanovic beim Außenseiter ein paar Mal aufmerksam aufpassen musste, meldete sich Mailands Sturm erst in der zweiten Halbzeit mit einem zünftigen Jovetic-Freistoßknaller gefährlich an. Hier war Palermos Schlussmann Sorrentino stark zur Stelle (51.). Mit der Hereinnahme eines Jokers gelang schließlich in der 60. Minute der Führungstreffer: Ein überragender Diagonalpass fand rechts im Strafraum den freien Biabiany. Der kurz zuvor erst für Kondogbia eingewechselte Akteur blickte kurz auf und legte dann quer zum freien Perisic. Der ehemalige Wolfsburger brauchte nur noch einzuschieben.

Das 1:0 hielt jedoch nicht lange: "Wandervogel" Gilardino (unter anderem schon bei Parma, Milan und Florenz) stand nach einem mehrmals abgefälschten Abschluss goldrichtig im Fünfmeterraum und staubte zum 1:1 ab. Dabei blieb es - auch deswegen, weil Guarin nur die Latte traf (76.) und Murillo sein Team mit einem Platzverweis schwächte (Gelb-Rot, 79.). Ganz klar, das Resultat war letztlich eindeutig zu wenig für die Ansprüche der seit vier Partien sieglosen Lombarden.

kon