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Guarin entscheidet das Derby di Milano

3. Spieltag: Roma siegt mit Turban-Dzeko - Cesar wirft einen Anker

Guarin entscheidet das Derby di Milano

Edin Dzeko erlebte den Sieg seiner Roma mit einem Turban mit.

Edin Dzeko erlebte den Sieg seiner Roma mit einem Turban mit. Getty Images

Iturbe räumt ganz spät die Zweifel aus dem Weg

Die Roma eröffnete den 3. Spieltag am Samstag bei Liga-Neuling Frosinone Calcio - und hatte dabei mit dem Ex-Stuttgarter Rüdiger in der Startelf (90 Minuten auf dem Feld) ihre Mühe: Lediglich drei Schüsse aufs Tor gelangen den Hauptstädtern, 20 insgesamt. Wie hart die Aufgaben tatsächlich werden würde, bekam Sturmspitze Dzeko zu spüren, der noch in der ersten Hälfte mit einem Gegner zusammenprallte und im Anschluss mit Turban spielte. Einmal wussten die Giallorossi aber zu überraschen: Ein weiter Einwurf von der linken Seite landete im Zentrum beim Neuzugang von Manchester City (ehemals Wolfsburg), der den Ball leicht verlängerte. Am zweiten Pfosten rauschte Iago Falque heran, der humorlos zur 1:0-Führung abstaubte (44.).

Im zweiten Durchgang verpasste es das Team von Trainer Rudi Garcia lange, die endgültige Entscheidung zu setzen. Erst in der Nachspielzeit verbuchte Iturbe, erst spät für den dieses Mal von Beginn an aufgebotenen Capitano Totti eingewechselt, das 2:0. Der flinke Angreifer zog mit Volldampf in den Strafraum, schlug einen Haken und hämmerte das Leder mit links unter die Querlatte (90.+3).

Drei Spiele, sieben Punkte, darunter der Dreier gegen Serienmeister Juventus Turin (2:1) - der Start der Roma kann sich sehen lassen. Das sieht auch Trainer Garcia so, der den Dreier als Arbeitssieg verbuchte: "Unser Job heute war es, irgendwie diese drei Punkte zu sichern. Das ist uns gelungen." Den Gegner lobte der Franzose ebenfalls: "Ich muss die Spieler von Frosinone beglückwünschen. Sie haben um jeden einzelnen Ball gekämpft und Herz bewiesen. Wenn sie das so beibehalten können, dann werden sie eine gute Saison spielen."

Juve kommt einfach nicht in die Gänge

Eine gelungene Spielzeit kann auch immer noch der amtierende Meister Juventus Turin hinlegen. Der Start aber ist gründlich misslungen: Erst die zwei Pleiten zum Auftakt, der schwächste Saisonstart aller Zeiten, nun am Samstagabend das müde und spät gerettete 1:1 zu Hause gegen Chievo Verona. Der Motor der "Alten Dame" stottert gewaltig. Aktuell dürften sich Kritiker, die mit den Abgängen von Pirlo, Vidal und Tevez das Juve-Herzstück herausgerissen sehen, bestätigt fühlen.

Paulo Dybala

Sicherte der "Alten Dame" immerhin mal einen Punkt: Mittelfeldmann Paulo Dybala. Getty Images

Dass auch vom Kopf her derzeit wenig Selbstvertrauen vorhanden ist, offenbarte sich in der 5. Minute: Die Abwehrreihe der Bianconeri zog sich komplett in den Strafraum zurück und vergaß dabei im Rücken Hetemaj, der ein flaches Zuspiel präzise ins rechte untere Eck zur 1:0-Führung verwertete. Beinahe kam es noch schlimmer, doch "Gigi" Buffon verhinderte das 0:2 im zweiten Durchgang mit einer Weltklasse-Parade auf der Linie (58.).

Als dann Pereyra noch aus bester Lage den rechten Pfosten traf und Pogba den Nachschuss vergab (80.), wirkte der Meister von 2012, 2013, 2014 und 2015 wie vom Pech verfolgt. Einen Rettungsanker warf immerhin noch Chievos Verteidiger Cesar, der den agilen Cuadrado im Strafraum fällte. Der 21-jährige Neuzugang Dybala (kam aus Palermo) übernahm Verantwortung, traf rechts oben ins Tor und sicherte seinen Farben immerhin ein erstes "Pünktchen" in dieser noch langen und schweren Saison.

Balotelli bringt neuen Schwung, aber Guarin entscheidet das Derby

Inter Mailand hat im Topspiel am Sonntagabend nach schwachem Beginn das Derby di Milano gegen Stadtrivale AC knapp mit 1:0 gewonnen und sich damit sogar die Tabellenführung in der Serie A gesichert. Felipe Melo (Galatasaray Istanbul) und Perisic (VfL Wolfsburg) gaben ihr Debüt für Inter, aber zunächst mal gab Milan den Ton an. Nach einem katastrophalen Abwehrfehler hatte Luiz Adriano nach schönem Zuspiel von Baccha schon nach drei Minuten die Chance zur Führung. Auf der anderen Seite versuchte es Jovetic mal mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Doch gefährlicher war Milan. Ein weiterer Versuch von Luiz Adriano wurde in letzter Sekunde noch von Juan Jesus abgeblockt. Inter hatte anfangs spielerische Probleme, kam nur mit Fernschüssen oder Standards zu Gelegenheiten. Erst kurz vor der Pause hatte das Team von Sinisa Mihajlovic Glück, als Icardi nach tollem Zuspiel freistehend an Keeper Diego Lopez scheiterte.

Sein Schuss entschied das Derby: Fredy Guarin.

Sein Schuss entschied das Derby: Fredy Guarin. Getty Images

Bei Milan war so ein bisschen der Zug raus. Denn auch nach dem Wechsel hatte Inter die besseren Chancen. Zunächst scheiterte Guarin noch auf Zuspiel von Perisic mit einem schwachen Kopfball an Keeper Diego Lopez. Wenig später klingelte es dann aber doch. Guarin wurde vor dem Strafraum nicht entscheidend gestört, de Sciglio rutschte zu spät heran und der Ball schlug in der linken Ecke ein (58.). Richtig viel fiel Milan zunächst nicht als Antwort ein, immerhin brachte die Einwechslung von Balotelli nochmal Schwung. Dem Rückkehrer fehlt aber das Glück, denn sein Schuss in der 78. Minute ging nur an den Pfosten und sein Freistoß aus rund 30 Metern wurde von Handanovic pariert. Letztlich reichte es für Inter zu einem am Ende dennoch verdienten Sieg.

Carpi schreibt Geschichte

Der Sonntagnachmittag ist recht schnell erzählt. Gleich vier Spiele endeten mit einem 2:2. Auch der SSC Neapel musste sich mit einer Punkteteilung beim FC Empoli zufriedengeben. Gleich zwei Mal lag das Team von Maurizio Sarri zurück. Aber Insigne und Allan sicherten wenigstens noch einen Punkt. Trotzdem ist der Saisonstart damit missglückt, denn nach drei Spieltagen fehlt immer noch der erste Sieg. Beim Remis zwischen Hellas Verona und dem FC Turin steuerte Luca Toni per Elfmeter einen Treffer bei. Ein kleines Stück Serie-A-Geschichte gelang Carpi bei Palermo. Denn das 2:2 bedeutete den ersten Punkt des Teams in Italiens höchster Spielklasse.

Matri erzielt Doppelpack beim Debüt für Lazio

Einen traumhaften Einstand feierte Wandervogel Matri bei Lazio Rom gegen Udine. Gleich im ersten Spiel für seinen neuen Klub erzielte er einen Doppelpack und zwar als Joker. Auf Vorlage des ebenfalls eingewechselten Felipe Anderson drückte er die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (64.). Nur zehn Minuten später war das Glück vollkommen. Udines Keeper Karnezis wehrte zunächst noch den Schuss von Keita ab, Matri schnappte sich den Abpraller und schickte den Ball durch die Hosenträger des Torhüters zum 2:0 in die Maschen. Klose fehlte beim zweiten Saisonsieg von Lazio mit einem Muskelfaserriss.

mag/tru