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Reals Vizepräsident plaudert Benitez-Wechsel aus

Neuer Trainer offenbar gefunden - Ancelotti isst mit Galliani

Reals Vizepräsident plaudert Benitez-Wechsel aus

Bald Trainer der Königlichen? Rafael Benitez gilt als Favorit für die Nachfolge des geschassten Real-Trainers Carlo Ancelotti.

Bald Trainer der Königlichen? Rafael Benitez gilt als Favorit für die Nachfolge des geschassten Real-Trainers Carlo Ancelotti. imago

Gemäß dem Vizepräsidenten wird der Hauptstadtklub Benitez' Verpflichtung zeitnah verkünden. "Vor drei Wochen war Ancelotti für mich noch der bester Trainer der Welt genauso wie es vor zwei Jahren José Mourinho für mich war und es ab kommender Woche Rafa Benitez für mich sein wird", war Reals Vizepräsident auf einem Fantreffen redselig.

Bereits vor einigen Tagen wusste Ancelottis Berater Ernesto Bronzetti: "Benitez wird zu 99 Prozent Trainer von Real Madrid." Was für den Spanier als Nachfolger bei Real spricht, ist zum Beispiel der Stallgeruch. Der gebürtige Madrilene spielte lange für die Königlichen, kam dabei allerdings nicht über die Reservemannschaft hinaus, und war zwischen 1986 und 1995 Trainer beim Nachwuchs und von Real Madrid Castilla, dem B-Team. Danach übernahm Benitez seinen ersten Cheftrainerposten bei Real Valladolid. 2005 führte er den FC Liverpool zu einem unvergessenen Triumph in der Königsklasse - gegen den AC Mailand mit Coach Ancelotti.

"Der Zehnte, bitte": Viel Kritik für Perez

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Es gibt aber auch genügend Leute am Manzanares, die sich fragen: Warum überhaupt schon wieder ein neuer Coach? Für den Rauswurf des beliebten Ancelotti kassierte der schwerreiche Bauunternehmer Perez jede Menge Kritik. Die inzwischen in jeder Pressekonferenz bei einer Trainerentlassung zu hörende Floskel, man wolle der Mannschaft "einen neuen Impuls geben", sei nichts anderes als eine "Ausrede", kommentierte "El Mundo Deportivo" aus Barcelona. "AS" aus Madrid titelte: "Perez verschlingt den neunten Trainer in zwölf Jahren". Und die "Marca" meinte mit Blick auf Perez' Trainerverschleiß lakonisch: "Der Zehnte, bitte!" Dass Ancelotti einen durchaus hohen Stellenwert beim Team inne hatte, zeigt die Twitter-Meldung von Toni Kroos, der ein "Gracias Mister!" zwitscherte. Auch Cristiano Ronaldo gehörte zu den Befürwortern des charmanten "Carletto", der ihnen vor einem Jahr noch die "Decima", den zehnten Champions-League-Triumph, geschenkt hatte.

Gallianis Treffen mit Ancelotti: Doch kein Sabbatjahr?

Ancelotti wird derweil bereits von seinem Ex-Klub AC Mailand umgarnt, dessen Boss Adriano Galliani sich am Montag in Madrid mit ihm zum Abendessen traf. Aber auch für sein Milan dürfte Ancelotti nicht vom Plan abrücken, im Falle des Rauswurfs ein Sabbatjahr einzulegen. Zudem wolle er sich einer Rückenoperation unterziehen. Sein Lebensmittelpunkt soll angeblich aber Madrid bleiben.

Hätten die Fans bei Real Madrid das Sagen, würde sich bei den Königlichen einiges ändern. Top-Priorität genießt bei den Anhängern die Verpflichtung von David de Gea (Manchester United) für die Klub-Legende Iker Casillas, ebenfalls von höchster Bedeutung wären die Wechsel von Paul Pogba (Juventus) und Marco Verratti (PSG). An der Seitenlinie würde Klopp stehen. 21 Prozent wählten in einer Umfrage der "Marca" den Dortmunder Coach aus, gefolgt von Benítez (18,6) und Míchel (15,2).

las/sid