Xavis bewegender letzter Heimauftritt - Depor macht 0:2 wett
Feierlaune und ein paar Tränen: Xavi verlässt den FC Barcelona mit seinem achten Meistertitel im Gepäck, dementsprechend wurde dem "Maestro" ein würdiger Abschied bereitet. Das Camp Nou kleidete sich ganz in Blaugrana mitsamt den Worten "Campions", zudem wurde ein riesiger Banner mit Xavis Abbildung und den Worten #6raciesXavi (Danke Xavi) hochgezogen - und ein Spalier für den Passmeister durfte vorab natürlich auch nicht fehlen.
Feierstimmung gab es dann nicht nur vor, sondern auch während des Spiels. Zwar war Deportivo La Coruña nicht nur als Gratulant gekommen, sondern wollte den drohenden Abstieg verhindern. Doch die Galicier erstarrten von Anpfiff weg lange Zeit, spätestens aber nach Messis frühem Kopfballtor, sein schnellstes der Saison (5.). Kurz darauf wurde "La Pulga" das reguläre 2:0 wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt, doch auch mit der knappen Führung zauberte der neue Meister nach Belieben gegen seltsam passive Gäste.
Mosaik samt Banner: Das Camp Nou feiert Xavi und die Meisterschaft. imago
Was Messi im ersten Durchgang verwehrt blieb, holte er im zweiten Abschnitt nach selbstlosem Querpass von Neymar nach - 2:0 (59.). Depors Blick ging also früh auf die anderen Plätze, denn die Galicier brauchten Hilfe im spannenden Abstiegskampf. Ein 0:2 im Camp Nou drehen? Utopie. Eigentlich. Denn Lucas gab dem Abstiegskandidaten mit einem Strahl in den Winkel wieder Hoffnung - 1:2 (67.). Und das Wunder ging sogar weiter, denn Barça brachte die Kugel nach einem Standard nicht weg, also drosch ihn Salomao zum Ausgleich in die Maschen (76.). Dieser bedeutete die Rettung für Depor, und so plätscherte die Partie trotz erstaunlicher 96 gespielten Minuten zu Ende. Nach Schlusspfiff durften folglich allesamt auf dem Rasen feiern. Der FC Barcelona die Meisterschaft und Deportivo die Rettung.
"Hoch soll er leben" - Xavi wird von seinen Mitspieler hochgeworfen. Getty Images
Xavi nahm nun den Meistertitel in Empfang und reckte ihn in die Höhe - später hielt er unter Tränen eine Rede. "Ich habe versucht, meine Tränen zurückzuhalten, doch es war unmöglich. Eine Menge Erinnerungen kamen hoch. Ich werde alles bei Barça vermissen", sagte der 35-Jährige, nachdem eine Hommage auf der Anzeigentafel gelaufen war. Währenddessen streiften seine Mitspieler alle ein Trikot mit seiner Rückennummer "6" über und ließen den Regisseur wortwörtlich hochleben.
Granada und Atletico einigen sich friedlich
Zwei unglückliche Absteiger wurden also noch gesucht. Granada und La Coruña (beide 34 Zähler) hatten vorab die besten Voraussetzungen auf den Verbleib, Eibar und Almeria (beide 32) waren unter Zugzwang. Granada wusste, dass im Heimspiel gegen Atletico Madrid ein Punkt reichen würde, den Atleti ebenfalls für den sicheren Einzug in die Champions League benötigte. Und so verwunderte es nicht, dass die Partie just 0:0 endete, was beiden den erhofften Ertrag einbrachte. Eibar half derweil nur ein Dreier, um Hoffnungen auf die Rettung zu haben. Gegen das bereits abgestiegene Cordoba war das kein Problem, früh stand es 3:0, womit der Underdog auch seine Pflicht erfüllte.
Drama im Endspiel in Almeria: Mustafi jubelt
Der FC Valencia um Shkodran Mustafi feierte mit einem Selfie das Erreichen der Königsklasse. Getty Images
Spannend und ereignisreich wurde es in Almeria, wo das Team von Sergi Barjuan sein Endspiel gegen Valencia absolvierte - für beide zählte nur ein Sieg, schließlich peilten die Valencianer Platz vier für die Königsklasse an. Und so entwickelte sich ein echter Krimi: Thomas brachte die Andalusier in Front (9.), Otamendi mit seinem sechsten Saisontor (28., die meisten aller Verteidiger) egalisierte, doch Soriano (37.) brachte Almeria abermals in Führung. Feghouli (45.) glich jedoch prompt aus. Lange blieb es beim 2:2, Almeria war mit diesem Spielstand abgestiegen und Valencia drohte, da Sevilla zeitgleich bei Malaga 3:2 gewann, die Champions League zu verpassen. Beide brauchten also ein Tor. Und so schwang sich Paco Alcacer zum Helden und Schurken (aus Sicht der Hausherren) auf, denn er schoss Valencia mit dem vielumjubelten 3:2 (80.) spät in die europäische Glamourliga und Almeria eine Etage tiefer.
Drei Teams punktgleich: Direkter Vergleich wirft Eibar in Liga 2
So ergab sich im Keller ein kurioses Bild: Deportivo, Granada und Eibar wiesen mit Abpfiff alle 35 Zähler auf. Da in "La Liga" bekanntlich der direkte Vergleich zählt, musste eine interne Dreiertabelle gebildet werden. La Coruña (7 Punkte) und Granada (6) ließen Eibar (2) hinter sich, weshalb die Basken mit Almeria den Gang in Liga zwei gehen müssen. Cordoba erwischte es als ersten Absteiger ja schon weitaus früher.
Bilbao sichert sich Rang 7 - Cristiano Ronaldo die Torjägerkanone
Im Kampf um die Hintertür zur Europa League mittels Rang sieben (der reicht, wenn Barça die Copa del Rey gewinnt) machte Athletic Bilbao durch ein müheloses 4:0 gegen Villarreal alles klar.
Ein wahres (und bedeutungsloses) Schützenfest rundete den Spieltag ab: Real Madrid siegte 7:3 (in Worten: sieben zu drei) im Derby gegen Getafe. Durch das Schützenfest sicherte sich Cristiano Ronaldo seinen geliebten Pichichi-Titel als bester Torjäger, denn der Portugiese knipste dreimal (per Kopf, Freistoß sowie natürlich Elfmeter) und triumphierte so mit sensationellen 48 Toren vor Erzrivale Messi (43). James, Chicharito, Jesé und Marcelo komplettierten die Torschützenriege der "Blancos", Escudero, Diego Castro und Lacen trafen für Getafe.
Derweil hat Martin Ödegaard mit seinem ersten Einsatz für Real Madrid einen Rekord aufgestellt. Bei seiner Einwechslung in der 58. Minute war der Norweger mit 16 Jahren und 157 Tage der jüngste Spieler, der jemals für die Königlichen in der Primera Division aufgelaufen ist.
Great coach and amazing person. Hope we work together next season. pic.twitter.com/HqHHGjGGUH
— Cristiano Ronaldo (@Cristiano) 23. Mai 2015
Nach dem Spiel kam natürlich wieder schnell das Thema Carlo Ancelotti auf. Es wird gemunkelt, dass der Real-Trainer vor die Tor gesetzt wird. "CR7" machte daher via Twitter klar, dass er den Italiener weiterhin als Coach haben will. Er veröffentlichte via Twitter ein Bild von ihm und Ancelotti mit den Worten: "Großartiger Trainer und tolle Persönlichkeit. Ich hoffe, wir werden auch nächste Saison zusammenarbeiten."
Segunda Division: Betis feiert Aufstieg
Auch in der Segunda Division geht es eng zu: Zwei steigen direkt auf (der dritte Aufsteiger wird via Relegation der dritt- bis sechstplatzierten Teams ermittelt). Einer hat es schon geschafft: Real Betis hat nach einem Jahr im Unterhaus am Sonntagabend durch ein 3:0 gegen Alcorcon vor vor 48.462 Zuschauern die Rückkehr gefeiert. In der vergangenen Saison war Betis als Europa-League-Teilnehmer abgestiegen. Beste Chancen auf den zweiten direkten Aufstiegsplatz hat derzeit der FC Girona, der bisher noch nie in der Primera Division spielte.