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Reds gehen bei Gerrards Abschied unter - Hull steigt ab

38. Spieltag: Newcastle rettet sich - Walcott trifft dreimal

Reds gehen bei Gerrards Abschied unter - Hull steigt ab

Steven Gerrard würde am liebsten im Boden versinken. So hat er sich seinen Abschied nicht vorgestellt.

Steven Gerrard würde am liebsten im Boden versinken. So hat er sich seinen Abschied nicht vorgestellt. imago

Was für ein Abschiedsspiel für Steven Gerrard: Bei Stoke City blamierte sich sein FC Liverpool bis auf die Knochen und musste eine deftige 1:6-Packung hinnehmen. Bereits zur Halbzeitpause lagen die Reds nach einer desaströsen Vorstellung und fünf Gegentoren in 23 Minuten mit 0:5 im Hintertreffen. Der Ex-Hannoveraner Mame Diouf steuerte die ersten beiden Treffer bei.

Nach Wiederbeginn steigerte sich Liverpool merklich, Gerrard selbst betrieb zumindest etwas Schadensbegrenzung und erzielte den Ehrentreffer, ehe der kurz zuvor für den Ex-Bremer Marko Arnautovic eingewechselte Peter Crouch, ehemals selbst im Liverpooler Leibchen, den Treffer zum 6:1-Endstand markierte.

Walcott dreht auf - Arsenal schon zur Pause 4:0 in Führung

Der FC Arsenal löste seine Aufgabe gegen West Bromwich Albion mit Bravour und lag mit den deutschen Weltmeistern Per Mertesacker und Mesut Özil in der Startelf bereits vor dem Seitenwechsel mit 4:0 in Führung. Überragender Akteur im Dress der Mannschaft von Trainer Arsene Wenger war Theo Walcott. Der 26-Jährige hatte bereits nach 14 Minuten zweimal eingenetzt, noch vor der Pause glückte ihm sein drittes Tor. Mit der komfortablen Führung im Rücken schalteten die Nord-Londoner im zweiten Abschnitt einen Gang zurück, so kamen die Gäste im Emirates Stadium zumindest noch zu einem Treffer durch Abwehrmann Gareth McAuley.

Hull steigt ab - nach van Gaals legendärer Rede

Louis van Gaal

Louis van Gaal hielt auf einer klubinternen Veranstaltung von ManU eine jetzt schon legendäre Rede. imago

Hull City muss derweil in die zweitklassige Championship absteigen. Die Tiger, die zuletzt dreimal verloren hatten, kamen gegen Manchester United nur zu einer Nullnummer - trotz Überzahl in der Schlussphase, weil der eingewechselte Marouane Fellaini nach einem groben Foulspiel die Rote Karte sah. Hull hätte gewinnen müssen, um sich die Chance zu erhalten, an Newcastle vorbeizuziehen. Doch selbst mit einem Dreier gegen die Mannschaft von Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal hätte nicht geholfen, da die Elstern mit 2:0 gegen West Ham die Oberhand behielten.

Schon vor dem Spieltag sorgte der hierzulande als "Feierbiest" bekannte van Gaal für Aufsehen. Und seit dieser Woche hat man auch in England eine Vorstellung davon, wie er sich diesen Beinamen einst verdiente. Bei der jährlichen Verleihung der klubinternen Auszeichnungen hielt van Gaal eine achtminütige schon jetzt legendäre Rede. Legendär vor allem deshalb, weil er sichtlich angeheitert vor den eigenen Anhang trat. Aus einer nüchternen Analyse seiner ersten Saison wurde eine Comedyshow, aus "Manchester United" "Männschesterjuneidid".

Sein Vortrag, der live im vereinseigenen TV-Sender übertragen wurde, sollte sich inhaltlich um die großartigen Fans, den außergewöhnlichen Teamgeist und eine Kampfansage an Meister Chelsea drehen ("Wir sind sehr nah dran!"), in Erinnerung wird aber eher bleiben, wie van Gaal sein Mikrofon gestenreich in alle Richtungen streckte, wie er zwischenzeitlich fast schrie - und wie er, als er gerade wieder Platz genommen hatte, zurück auf die Bühne stürmte, "Hello, hello, pay attention to the manager!" rief und dann den Gästen einen Applaus für die zuvor aufgetretene Saxophonistin abnötigte.

Carvers Wrestling-Empfehlung hilft: Newcastle bleibt drin

Obenauf: Newcastles Paul Dummett lässt sich von West Hams Enner Valencia nicht aufhalten.

Obenauf: Newcastles Paul Dummett lässt sich von West Hams Enner Valencia nicht aufhalten. imago

Sportliche Schlagzeilen schrieb derweil Newcastle. Die Elf von Trainer John Carver war nach der schmerzhaften Niederlage in der Vorwoche beim bereits besiegelten Absteiger QPR auf Wiedergutmachung aus: Nur mit einem Sieg konnte sie sich des Ligaverbleibs sicher sein, und Newcastle hielt dem nervlichen Druck stand - womöglich auch wegen Carvers Tipp an seine Schützlinge: "Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich vom Internet und den sozialen Netzwerken fernhalten und stattdessen Wrestling im Fernsehen schauen. Nicht Fußball, weil einen das mental erschöpfen kann."

Die Mannschaft hörte offenbar genau zu und befolgte den Rat. Denn gegen West Ham lieferte sie: Newcastle gewann durch die Treffer von Moussa Sissoko und Jonas Gutierrez mit 2:0 und geht auch 2015/16 in der Premier League an den Start.

Chelsea siegt - Drogba geht

Didier Drogba

Nimmt zum zweiten Mal Abschied von der Stamford Bridge: Didier Drogba. Getty Images

Meister Chelsea beendete die Saison mit einem 3:1-Erfolg gegen Sunderland. Nachdem Fletcher die Gäste in Führung gebracht hatte (26.), drehten Diego Costa (37., Foulelfmeter) und Remy (70., 88.) noch die Partie zu Gunsten der "Blues". Nach Spielende gab der Klub zudem noch bekannt, dass Drogba den Verein verlassen wird. "Ich will mindestens noch eine Saison spielen, und um mehr spielen zu können, glaube ich, dass ich zu einem anderen Verein gehen muss", sagte der Ivorer, der Chelsea einst mit seinem verwandelten Elfmeter zum Champions-League-Sieger gemacht hatte, auf der Vereinswebseite. Der Klub dankte Drogba in einer Mitteilung: "Jeder bei Chelsea möchte Didier für seinen fantastischen Dienst danken. Er ist an der Stamford Bridge immer willkommen."

jpe/lei