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Bale beendet seine Krise - und "klaut" CR7 ein Tor

"Los Che" rücken auf Rang drei vor - Barça glanzlos in Eibar

Bale beendet seine Krise - und "klaut" CR7 ein Tor

Jubel mit Wut im Bauch: Madrids Gareth Bale bewältigte seinen aufgestauten Frust mit Hilfe der Eckfahne.

Jubel mit Wut im Bauch: Madrids Gareth Bale bewältigte seinen aufgestauten Frust mit Hilfe der Eckfahne. picture alliance

Die 3:4-Schmach gegen Schalke in der Champions League, sie hatte für den einen oder anderen Real-Akteur ernste Folgen: Trainer Carlo Ancelotti nominierte Arbeloa, Coentrao und Khedira nicht einmal für den Kader, Casillas, Varane und auch Weltmeister Kroos fanden sich auf der Bank wieder. Von Beginn an mit dabei war unter anderem Sergio Ramos, der sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte.

Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Ex-Keeper Antonio Betancourt startete die Mission Wiedergutmachung unverzüglich. Levante sah sich von Beginn an stürmischen Madrilenen ausgesetzt, nach drei Minuten scheiterte Cristiano Ronaldo bereits am Pfosten. In der 16. Minute stand dann Keeper Marino bei Bales Kopfball im Weg.

La Liga - 27. Spieltag
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La Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FC Barcelona FC Barcelona
65
2
Real Madrid Real Madrid
64
3
FC Valencia FC Valencia
57
Real Madrid - Vereinsdaten
Real Madrid

Gründungsdatum

06.03.1902

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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Zwei Minuten später war seine sieben Ligaspiele währende Durststrecke aber beendet. Ronaldos Seitfallzieher wurde noch auf der Linie geklärt, Benzema setzte beim anschließenden Kopfballduell nach, wodurch das Leder zu Bale kam. Der satte Volleyschuss aus elf Metern landete im Netz, Bales Torjubel offenbarte auch einen gewissen Frust gegenüber den vielen Pfiffen der Fans in den vergangenen Wochen. Nach einem Lattenkopfball in der 28. Minute war dann auch der Doppelpack in der 40. Minute perfekt - obwohl Bale wenig bis nichts dafür konnte. Ronaldo schoss dem Waliser aus zwölf Metern förmlich auf den Fuß, der Ball hätte auch ohne dessen zarte Berührung den Weg ins Tor gefunden. Als Letzter am Ball war aber nun einmal Bale - 2:0.

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Bis auf eine Direktabnahme von Benzema nach einer Marcelo-Flanke (51.) bot der zweite Durchgang aber lange nichts Erwähnenswertes. Nach der nächstem Aktion des Franzosen ging allerdings ein Raunen durchs Stadion. Bei einer Flanke von Ronaldo verdrehte der Angreifer seinen Fuß derart, dass er das Leder mit der Hacke ans Lattenkreuz beförderte, den anschließenden Nachschuss auf die Tribüne feuerte (65.) - und dann selbst über die verrückte Szene schmunzeln musste. Es war einer der wenigen Höhepunkte in einer zweiten Halbzeit, in der Real nicht das erhoffte Feuerwerk abbrannte. Vielmehr war der Frust - vor allem beim im Abschluss unglücklich agierenden Cristiano Ronaldo - ab und an spürbar. In den Schlussminuten kam Levante sogar noch einmal zu zwei guten Chancen, sowohl Camarasa als auch Casadesus vergaben jedoch kläglich. Nach einer letzten Großchance für Ronaldo (volley rechts am Tor vorbei) war der Arbeitssieg eingetütet. Ein überzeugendes Bewerbungsschreiben für den anstehenden Clásico im Camp Nou (22. März, 21 Uhr) hätte allerdings anders ausgesehen. Die Zuschauer quittierten den Auftritt mit einer Mischung aus Applaus und Pfiffen.

Sevilla kann sich auf Bacca verlassen

Unmittelbar zuvor hatte Sevilla seine Hausaufgaben gegen Elche erledigt. Einmal mehr hieß der entscheidende Mann bei den Andalusiern Carlos Bacca. Der Kolumbianer traf in der 13. Minute per Elfmeter und erzielte in der 31. Minute mittels eines Abstaubers seinen 16. Saisontreffer. Den 3:0-Schlusspunkt setzte Gameiro in der 81. Minute. Sevilla ist damit bis auf vier Punkte an den Tabellenvierten Atletico Madrid herangerückt.

Messis Novum und Xavis Jubiläum

Komm in meine Arme: Lionel Messi (vorne) holt sich nach seinem Doppelpack Glückwünsche ab.

Komm in meine Arme: Lionel Messi (vorne) holt sich nach seinem Doppelpack Glückwünsche ab. Getty Images

Erstmals seit dem 9. Spieltag ging Barcelona wieder als Spitzenreiter in eine Partie. Gegen den krassen Außenseiter Eibar schickte Coach Luis Enrique allerdings nicht seine Top-Elf ins Rennen, für die beiden Außenverteidiger Dani Alves und Alba (beide gesperrt) etwa rückten Adriano und Montoya ins Team, auch Sergi Roberto durfte ausnahmsweise ran. Zumindest sein magisches Offensivdreieck um Messi, Neymar und Suarez ließ der 44-Jährige von Anfang an wirbeln. Doch selbst das half den Katalanen wenig, zu uninspiriert wirkte die Enrique-Elf im hohen Norden.

Bezeichnend dafür der Führungstreffer des Tabellenführers: Eibar-Verteidiger Ekiza sprang das Leder aus kürzester Distanz an die Hand, Superstar Messi bedankte sich für den schmeichelhaften Elfmeterpfiff mit einem trockenen Schuss ins rechte Eck (31.). Bis auf diverse sehenswerte Sololäufe von "La Pulga" blieben die Katalanen bis zur Pause aber blass. Das gleiche Bild im zweiten Abschnitt, ehe die 55. Minute auf der Anzeigetafel prangte. Nach einer Ecke von Rakitic stand Messi am Elfmeterpunkt komplett blank und bedankte sich mit Köpfchen zum 2:0. Messis erster Kopfballtreffer nach einer Ecke überhaupt in der Primera Division.

Ansonsten taten die Katalanen nur das Nötigste, während Eibar nach Kräften dagegenhielt. Kurz vor Ende hätte Piovaccari zumindest den Ehrentreffer erzielen können, der Italiener vergab frei vor Bravo allerdings kläglich und traf nur die Latte (89.). Neben den drei Punkten feierte Barcelona auch ein Jubiläum einer Vereinsikone: Xavi absolvierte im Baskenland sein 750. Pflichtspiel in 17 Jahren Vereinszugehörigkeit.

Miranda streckt Abraham nieder, Raul Garcia zeigt Nerven

Knackpunkt: Atleti-Verteidiger Miranda (3.v.re.) sieht noch vor der Pause glatt Rot.

Knackpunkt: Atleti-Verteidiger Miranda (3.v.re.) sieht noch vor der Pause glatt Rot. Getty Images

Ohne den gesperrten Mandzukic, dafür mit Publikumsliebling Torres ging Atletico Madrid die Pflichtaufgabe bei Espanyol Barcelona an. Nachdem Valencia tags zuvor einen wichtigen Dreier eingetütet hatte, galt es für die Rojiblancos, mit einem Sieg zurückzuschlagen. Hoffnungsträger Torres wagte sich als Erster zaghaft nach vorne, der Kopfball von "El Niño" wurde für Keeper Casilla aber nicht zum Problem (12.). Chancen blieben in der Folge Mangelware, beide Mannschaften beharkten und neutralisierten sich weitestgehend im Mittelfeld.

Die Gastgeber kamen nach dem kapitalen Fehlpass von Juanfran zur ersten Gelegenheit: Kapitän Sergio García spritzte gedankenschnell dazwischen, wurde von Tiago im Strafraum aber fair vom Ball getrennt (22.). Nur eine Zeigerumdrehung später hatte Atletis Griezmann die beste Gelegenheit, sein Linksschuss schnellte aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Den negativen Höhepunkt lieferte Rojiblancos-Verteidiger Miranda, der Brasilianer streckte bei einem Luftduell mit dem Arm Abraham brutal nieder und flog folgerichtig mit einer glatten Roten Karte vom Platz (45.+2).

Gäste-Coach Simeone sah sich zum Handeln gezwungen und holte Angreifer Torres vom Platz, für ihn kam Miranda-Ersatz Gimenez ins Spiel. Im zweiten Abschnitt passierte lange nichts, bis Atleti-Kapitän Raul Garcia nach feinem Zuspiel von Griezmann frei vor Casilla auftauchte - und diesen zu einer Glanztat zwang (77.). In der 85. Minute bot sich Arda Turan und erneut Raul Garcia eine zweifache Riesenchance zur Entscheidung, beide scheiterten aber am starken Casilla. Durch die Nullnummer verliert Atleti weiter an Boden im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation.

Valencia setzt Atletico unter Zugzwang

Dani Parejo (mit Kapitänsbinde) brachte Valencia gegen Depor vom Punkt in Front.

Dani Parejo (mit Kapitänsbinde) brachte Valencia gegen Depor vom Punkt in Front. Getty Images

Valencia und Atletico liefern sich ein hartes Duell: Das könnte nicht nur als Überschrift für das 1:1 am vergangenen Wochenende dienen, als sich die beiden Teams im Calderon mit elf Gelben Karten, einer Gelb-Roten Karte und zahlreichen Scharmützeln eine wahre Schlacht lieferten. Auch generell sieht es danach aus, als ob vor allem diese beiden Mannschaften erbittert um Platz drei kämpfen werden. Am Freitagabend legten "Los Che" zu Hause gegen Deportivo La Coruña vor und setzten Atletico unter Zugzwang.

In Halbzeit eins boten sich Negredo zwei Kopfballchancen, die er jeweils nicht richtig setzen konnte, viel mehr Gefahr entwickelte Valencia in Durchgang eins nicht. Nach der Pause ließ Depor-Keeper Fabri einen Piatti-Schuss prallen, Piatti setzte nach und wurde von Juanfran ausgehebelt - Elfmeter. Den Strafstoß setzte Parejo cool ins Netz (61.). Der Kapitän hatte kurz darauf sein zweites Tor auf dem Fuß, schoss freistehend aber in die Wolken. Besser machte es Paco Alcacer, der nur eine Minute nach seiner Einwechslung den Deckel aus kurzer Distanz draufmachte (72.) und zum 2:0-Endstand traf. Damit gelang dem Stürmer eine Rückkehr nach Maß: Alcacer hatte seit dem 22. Spieltag mit einer Knieverletzung aussetzen müssen. Durch den Sieg hat Valencia Rang drei von Atletico übernommen.

Fünf Spieler in Verdacht: Spielabsprache!

Vor Gericht müssen indes fünf spanische Profis erscheinen. Wie die spanische Nachrichtenagentur AFP berichtet, müssen sich Jorge Molina und Jordi Figueras vom Zweitligisten Betis Sevilla, Espanyol Barcelonas Kapitän Sergio Garcia sowie der ehemalige Osasuna-Profi Patxi Punal und Antonio Amaya (Rayo Vallecano) offiziell verantworten. Der Grund: Es besteht der Verdacht der unerlaubten Spielabsprache. Eine Reaktion vonseiten der Spieler oder ihrer Klubs stand zunächst aus. Medienberichten zufolge sollen Spiele zum Ende der Saison 2013/14 manipuliert worden sein.

atr/msc/las