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Barça ist Tabellenführer - Mustafi trifft im Calderon!

Real Madrid verliert nach matter Vorstellung in Bilbao

Barça ist Tabellenführer - Mustafi trifft im Calderon!

In der ersten Hälfte noch unsichtbar, doch nach der Pause erzielte Lionel Messi einen Hattrick.

In der ersten Hälfte noch unsichtbar, doch nach der Pause erzielte Lionel Messi einen Hattrick. Getty Images

Messi führt Barcelona mit 24. Hattrick an die Spitze

Luis Suarez kommt beim FC Barcelona immer besser in Schuss. Was die Katalanen besonders freut: Knipst Suarez, gewinnt Barcelona immer (11/0/0). So auch am Sonntag, doch am Ende war Lionel Messi der gefeierte Mann, weil er einen historischen Hattrick erzielte. Zu ungewohnter Mittagsstunde ging es ohne den am Knöchel verletzten Sergio Busquets, der mit Krücken auf der Tribüne saß, gegen Rayo Vallecano. Deren Coach Paco Jemez - bekannt für sein wagemutiges, fast schon ideologisches Pressing (das durchaus immer wieder in fußballerischem Selbstmord endet) - gab bereits zu verstehen, dass er auch im Camp Nou nicht das Stilmittel des Mauerns wählen wird.

La Liga - 26. Spieltag
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Mit drei Punkten konnte Barcelona nach dem Ausrutscher von Real Madrid die Tabellenführung übernehmen, und legte gleich hellwach los: Xavi steckte auf Suarez durch, der mit dem Außenrist ins kurze Eck traf (6.). Da Rayo gewohnt offensiv verteidigte und attackierte, boten sich den Katalanen besonders über links einige Lücken, doch Pedro und Suarez wussten diese nicht auszunutzen. Letzterer wollte einen Strafstoß haben, nachdem Abdoulaye ihn frei vor Torhüter Alvarez von hinten am Torschuss hinderte, doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Dem bis dato noch unauffälligen Messi bot sich per direkt abgenommenem Lupfer noch eine gute Chance, auf der Gegenseite setzte Trashorras einen Freistoß nur knapp am Winkel vorbei.

Wie schon in Durchgang eins legten die Katalanen nach der Pause einen Blitzstart hin. Nach einer Ecke köpfte Jordi Alba zunächst aus gehöriger Distanz an den Pfosten, ehe Piqué aus drei Metern abstaubte und auf 2:0 erhöhte. Nachdem Tito Gegenspieler Suarez umgerissen hatte, gab es Elfmeter, zudem sah Tito seine zweite Gelbe Karte und musste vom Feld. Und jetzt schlug die Stunde von Messi – los ging's aber mit einem Fehlschuss. Denn zunächst scheiterte er mit einem schwachen Schuss in die linke Ecke vom Punkt. Doch der Argentinier hatte Glück, durfte nochmals antreten, weil ein Spieler zu früh im Strafraum war. Beim zweiten Versuch platzierte Messi seinen Schuss flach rechts und traf - 3:0.

Unaufhaltsam auf engem Raum: Messi und Suarez beschäftigen Rayo in Halbzeit zwei mächtig.

Unaufhaltsam auf engem Raum: Messi und Suarez beschäftigen Rayo in Halbzeit zwei mächtig. Getty Images

Nun ging es für Vallecano dahin. Keeper Alvarez wehrte einen Schuss von Suarez zwar noch ab, war beim Abstauber von Messi dann aber chancenlos und schon stand es 4:0. Jetzt war der Floh auf Betriebstemperatur – wenig später ließ er zwei Gegenspieler und den Keeper aussteigen und vollendete seinen Hattrick. Das war der 30. Saisontreffer für Messi, damit zog er im Kräftemessen mit Cristiano Ronaldo in der Torschützenliste gleich. Doch nicht nur das: Es war zudem der 24. Hattrick von Messi in der Liga – neuer Rekord. CR7 liegt nun nur noch auf dem zweiten Platz (23).

Die Partie war längst entschieden, aber noch lange nicht vorbei. Dani Alves holte sich noch einen Platzverweis ab, als er im Strafraum gegen Bueno per Grätsche zur Notbremse griff. Der Gefoulte verwandelte den fälligen Elfmeter sicher und verkürzte. Der Schlusspunkt zum 6:1-Endstand war dann wieder Suarez vorbehalten, der auf Assist von Messi Alvarez umrundete und einschob. Durch den mühelosen Kantersieg zogen die Katalanen an Real Madrid vorbei und sind nun neuer Tabellenführer.

Das Gelbe U-Boot bleibt auf Kurs

Gut drauf ist nicht nur Barcelona, sondern auch Villarreal. Mit einer B-Elf entführte das "Gelbe U-Boot" erst ein 1:1 im Bernabeu, ehe es dem FC Barcelona im Copa-Rückspiel (1:3) eine Halbzeit lang bis zum Feldverweis von Pina durch mutiges Pressing gehörig zusetzte. Am Sonntag empfing die Marcelino-Elf Celta Vigo im heimischen El Madrigal und fuhr den nächsten Dreier ein. Dos Santos rannte rechts auf und davon, um dann Vigo-Keeper Sergio Alvarez zu tunneln (41.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff köpfte Musacchio nach einer Ecke zum 2:0 ein. Bei Vigo keimte nach Ausgustos Anschlusstreffer (50.) noch einmal Hoffnung auf, dann aber machten Vietto (73.) mit seinem zwölften Saisontreffer und Moreno (84.), die jeweils alleine vor Alvarez auftauchten, alles klar. Mit dem 4:1-Erfolg hat Villarreal einen Riesenschritt Richtung Europa League gemacht, auch die Champions-League-Plätze sind noch nicht außer Reichweite.

Mustafi hat den richtigen Riecher

Per Kopf zur Stelle: Valencias Shkodran Mustafi rettete seinem Team bei Atletico einen wichtigen Zähler.

Per Kopf zur Stelle: Valencias Shkodran Mustafi rettete seinem Team bei Atletico einen wichtigen Zähler. getty images

Zumal sich die Kontrahenten Atletico (3.) und Valencia (4.) gegenseitig die Punkte abnahmen. "Los Che", wie gewohnt mit Weltmeister Shkodran Mustafi in der Startelf, ließen in der ersten Hälfte nur eine richtige Gelegenheit zu - doch das reichte den effektiven Rojiblancos für einen Treffer. Torres, der den Vorzug vor Mandzukic erhielt (für den gelbgesperrten Griezmann durfte Raul Garcia ran), verlängerte per Kopf in den Strafraum, wo Tiago das Leder mit der Brust nach hinten abtropfen ließ. Dort stand Koke, der aus 16 Metern nicht lange fackelte und das Leder mit einem beherzten Rechtsschuss in die Maschen jagte (33.).

Auch in Hälfte zwei sahen die Zuschauer im Calderon ein umkämpftes, aber alles andere als chancenreiches Spiel. Das hatte auch Atletico-Coach Diego Simeone erkannt, der Argentinier brachte nach einer Stunde Mandzukic für Torres. Doch es war nicht der ehemalige FCB-Stürmer, der die ganz große Chance auf dem Fuß hatte. Vielmehr schaffte es Tiago, nach feiner Kopfballvorlage von Godin aus fünf Metern die Latte zu treffen (70.). Die Nachlässigkeit sollte sich rächen: Parejos Freistoß war wohl eher als Flanke gedacht, stellte Moya dann aber vor derartige Probleme, dass der Atletico-Keeper den Ball nur mit Mühe an die Latte lenken konnte. Mustafi setzte nach - und köpfte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie! Ein bitterer Nackenschlag für die bis dato defensiv sattelfesten Colchoneros. Den Hausherren gelang es nicht mehr, erneut zuzuschlagen. Randnotizen waren die zehnte Gelbe Karte für Mandzukic (im nächsten Spiel bei Espanyol gesperrt) und die Gelb-Rote Karte für Javi Fuego in der Nachspielzeit. Zehn weitere Spieler wurden verwarnt.

Real lässt in Bilbao erneut Federn

Hinten jubeln die Basken, vorne lassen die Madrilenen Cristiano Ronaldo und Marcelo die Köpfe hängen.

Hinten jubeln die Basken, vorne lassen die Madrilenen Cristiano Ronaldo und Marcelo die Köpfe hängen. Getty Images

Am Samstag stand für Real Madrid ein brisantes Auswärtsspiel an, die Königlichen reisten zum wiedererstarkten Athletic Bilbao. Seit vier Pflichtspielen waren die Basken ohne Gegentor, drei davon gewannen sie sogar ( zuletzt 2:0 im Pokalhalbfinale bei Espanyol ). Der nimmermüde 34-jährige Stürmer Aritz Aduriz erzielte bereits 17 Pflichtspieltore in allen Wettbewerben und ist der Erfolgsgarant der Basken. Und auch gegen Real sollte es mit einem Zu-Null-Sieg dank Aduriz klappen. Nach 26 Minuten köpfte der Stürmer so wuchtig wie unaufhaltsam ins rechte obere Eck ein.

Real wirkte seltsam matt und hatte mächtig Probleme mit den giftigen Basken, denen der Copa-Finaleinzug merklich Auftrieb gegeben hatte. Von Ermüdungserscheinungen aufgrund des Mittwochabendspiels war bei Athletic keine Spur, während eher Real so wirkte, als hätten sie ein schweres Spiel in den Knochen. Toni Kroos fiel nur durch ein Frustfoul auf, ansonsten war wenig Königliches zu bestaunen.

In Halbzeit zwei erhöhte Real die Schlagzahl zwar, doch Bilbao stand sicher und ließ nichts zu. Dann hatte Gareth Bale die Faxen dicke, respektive einen unglaublichen Geistesblitz: Der Waliser sah, dass Iraizoz zu weit vor seinem Kasten stand und feuerte von links außen fast von der Mittellinie drauf - der Ball klatschte nur an den Pfosten. Bis auf diese Schrecksekunde hatte Bilbao wenig Schwierigkeiten, Aduriz hätte um ein Haar sogar einen Doppelpack geschnürt, köpfte aber nur an den Pfosten. Am Ende blieb es beim verdienten 1:0 für Athletic.

Sieben Tore: Sevillas Spektakel-Sieg bei Depor

"Um in die Champions League zu kommen, müssen wir anfangen, in der Fremde zu gewinnen - damit können wir beim schweren Spiel bei Deportivo La Coruña anfangen", hatte Sevillas Außenverteidiger Coke vor der Partie in Galicien gesagt. Und tatsächlich schaffte Sevilla in einem spektakulären Spiel den angestrebten Auswärts-Dreier. Oriol Riera brachte Depor aus kurzer Distanz in Front (28.), doch Vitolo drehte die Partie mit seinem Doppelpack: Erst traf er im Fallen (33.), dann aus dem Rückraum per wuchtigem Flachschuss (52.). Gameiro erzielte das vermeintlich komfortable 3:1 per Elfmeter (65.), doch La Coruña hatte in Riera auch einen Doppelpacker in seinen Reihen, der am kurzen Pfosten in eine Hereingabe spritze und so den Anschluss markierte (72.). Sidneys unglückliches Eigentor nach Querpass (83.) brachte die Emery-Elf wieder mit zwei Toren in Front - doch Depor gab nicht auf: Lucas' Elfmeter in der Nachspielzeit (90.+2) zum 3:4 kam jedoch zu spät. So darf Sevilla wieder etwas mehr auf die Königsklasse hoffen.

atr/las