Und wieder einmal ging für Podolski nicht viel zusammen. Der Weltmeister durfte, nachdem er in der Europa League nicht spielberechtigt war, gegen Florenz wieder ran. Dafür saß der beim 1:0 gegen Celtic stark aufspielende Xherdan Shaqiri zunächst auf der Bank. Podolski, der im Winter auf Leihbasis aus London gekommen war, muss auch nach der Partie gegen die "Viola" auf seinen ersten Treffer im schwarz-blauen Dress warten.
In seinen bisherigen 580 Einsatzminuten in acht Pflichtspielen für die "Nerazzurri" (sieben Mal in der Serie A, eine Partie im Pokal) blieb der ehemalige Angreifer des 1. FC Köln und des FC Bayern aber nicht nur torlos. Vor allem seine Leistungen scheinen von Woche zu Woche glückloser zu werden.
Von ihm erwarte ich deutlich mehr.
Inter-Coach Roberto Mancini kritisiert Poldolskis Leistungen
So ist es auch wenig verwunderlich, dass die nicht gerade feinfühlige italienische Presse zum wiederholten Male hart mit dem 29-Jährigen ins Gericht geht. Neben der schlechtesten Note aller Akteure auf dem Feld setzte es noch ein paar verbale Breitseiten. Die renommierte "Gazzetta dello Sport" ging dabei am schärfsten vor und behauptete, Podolski sei "schädlich für das Spiel" und führte weiter aus: "Er schläft. Fehler wie seine kann man nicht machen."
Kuriose Eckballszene wird zur Lachnummer
Einer dieser Fehler ist bezeichnend für die Gesamtsituation des 121-fachen Nationalspielers. In der 16. Minute trat Podolski an, um einen Eckball auszuführen. Doch was dabei herauskam, sorgte vor allem in den sozialen Medien für viel Hohn und Spott. Als er zum Schuss ausholte, trat er dabei in den Boden. Das Ergebnis: Der Ball hoppelte ungefähr zwei bis drei Meter weit, Podolski humpelte auf einem Bein davon und die Fiorentina lief zum Gegenangriff an.
Ein verhaltener Handschlag: Lukas Podolski bei seiner Auswechslung mit Trainer Roberto Mancini. picture-alliance
Doch dieses Mal gaben nicht nur die Medien öffentlich ihre Kritik kund. Nach Inters achter Saisonniederlage äußerte sich erstmals auch Trainer Roberto Mancini negativ über seinen Wintereinkauf. "Von ihm erwarte ich deutlich mehr." Seine Entscheidung, Shaqiri zunächst auf die Bank zu setzen, bereute der ehemalige Meister-Coach von Manchester City: "Shaqiri war nach seiner Einwechslung sehr gut. Im Nachhinein denke ich mir, ich hätte ihn von Anfang an bringen müssen."
Harte Worte, die vom "Corriere dello Sport" noch verschärft wurden: "Im Winter hat Inter zwei Stürmer erworben. Einen starken - und einen anderen, der das Spiel dieser Mannschaft immer noch nicht begriffen hat. Das ist Podolski." So kann er sich nach seinem Zerwürfnis mit Arsenals Trainer Arsene Wenger auch bei Inter noch nicht nachhaltig empfehlen. Unter Wenger war Podolski zum Ende hin nur noch Bankdrücker. Macht er bei Inter so weiter, droht ihm unter Mancini dasselbe Schicksal.