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Traumtore für Liverpool - Arsenal erholt

27. Spieltag: Rot-Kontroverse bei United

Traumtore für Liverpool - Arsenal erholt

Traumtor zur Führung: Jordan Henderson trifft gegen Vincent Kompany fulminant ins Eck.

Traumtor zur Führung: Jordan Henderson trifft gegen Vincent Kompany fulminant ins Eck. imago

City verliert auch in Liverpool: ManCity droht totale Titellosigkeit

"Jetzt konzentrieren wir uns auf die Liga, wo es sehr gut für uns läuft", nahm Liverpools Trainer Brendan Rodgers das Aus in der Europa League gegen Besiktas gelassen zur Kenntnis. Und so entschlossen traten die Reds im Topspiel gegen Manchester City auch auf: Nach acht Minuten durchbrach Lallana Citys Hintermannschaft, sein Abschluss mit der Pike in Bedrängnis geriet aber zu harmlos - Hart packte zu. Kurz darauf konnte Hart aber nur noch staunen: Henderson visierte halblinks vor dem Strafraum das lange Eck an und traf so wuchtig wie präzise - 1:0, ein absolutes Traumtor (11.).

Doch City war keineswegs geschockt und hatte zwei Minuten später Pech: Aguero wurde steil geschickt und nahm die Kugel direkt, traf jedoch nur den Innenpfosten. Es ging temporeich und rasant hin und her, mit Mittelfeldgeplänkel hielten sich beide Teams nicht auf. Dann steckte Aguero für Dzeko durch, der sich im Rücken von Skrtel löste und frei vor Mignolet eiskalt den Ausgleich markierte (25.). Lallana schoss im Fallen aus der Drehung in der Folge rechts vorbei, dann konnten die 22 Akteure und Fans erstmal durchatmen.

Nach der Pause ging es ebenso rassig, aber weniger hochklassig weiter. Sterling wurde in höchster Not von Zabaleta frei vor dem Tor gestört und am Einschuss gehindert, ansonsten gab es kaum zwingende Torraumszenen. Dann fasste sich Coutinho nach 75 Minuten ein Herz und machte es in verblüffender Ähnlichkeit Henderson nach - der Brasilianer schlenzte den Ball ebenso unhaltbar wie sein Teamkollege aus identischer Position ins rechte obere Eck, Hart streckte sich erneut vergeblich - 2:1 (75.).

Das teilweise lethargische City wachte erst jetzt auf, wieder war Aguero um die Antwort bemüht, diesmal schoss der Starangreifer statt an den Pfosten aber haarscharf vorbei. Edeljoker Sturridge hätte die Nerven der Reds nach Ballverlust von Yaya Touré kurz vor Schluss beruhigen können, vergab freistehend vor Hart jedoch - doch es sollte auch so zum 2:1 reichen. Ein erneut herber Rückschlag für das Team von Manuel Pellegrini im Kampf um einen Titel.

Nach dem Monaco-Desaster: Arsenal bezwingt Everton ohne Mertesacker

Olivier Giroud

Machte es gegen Everton besser als in der Champions League: Olivier Giroud. imago

"In schöner Regelmäßigkeit ist Fußball doch immer das Gleiche" - mit der 1:3-Hinspielpleite im Champions-League-Achtelfinale gegen Monaco bestätigte der FC Arsenal zuletzt wieder einmal eine alte Weisheit von Hans Meyer. Im Heimspiel gegen Everton fand sich Mertesacker nach der schwachen Vorstellung auf der Ersatzbank wieder. Schonung oder Denkpause? Wohl ein bisschen von beidem. An Angreifer Giroud, der gegen Monaco mehrere Hochkaräter ausgelassen hatte, hielt Arsène Wenger fest. Zunächst wurde er dafür nicht belohnt: Die erste große Arsenal-Chance vergab der Franzose per Kopf (28.). Dann war er nach einer Özil-Ecke aber doch zur Stelle und markierte per Direktabnahme das 1:0 für die Gunners, die in der Folge weitgehend alles im Griff hatten. Torhüter Ospina war gegen Lukaku insgesamt dreimal auf dem Posten. Weil Özil frei vor Everton-Schlussmann Howard vergab, mussten die Heimfans noch ein wenig zittern. Erst als ein abgefälschter Rosicky-Schuss in der 89. Minute im Tor landete, war der 2:0-Heimsieg perfekt. Arsenal bleibt dadurch Dritter.

Kuriose Fehlentscheidung - Rooney trifft doppelt

Wayne Rooney

Doppelpack: Uniteds Wayne Rooney erzielte gegen Sunderland beide Treffer. picture-alliance

"Noch schlechter als Moyes!", frotzelte die englische Presse zu Saisonbeginn, als Louis van Gaal mit Manchester United in den Startlöchern hängengeblieben war. Inzwischen hat der Niederländer seinen Vorgänger hinter sich gelassen, doch die drei Plätze und fünf Punkte, um die United besser dasteht als vor einem Jahr, kosteten den Klub auf dem Transfermarkt auch rund 150 Millionen Pfund (macht 30 Millionen pro Punkt) - ohne dass die Spielweise ersichtlich attraktiver geworden wäre. Und die Rückkehr in die Champions League ist bei der engen Konstellation zwischen Platz drei und sieben keinesfalls sicher.

"Ich bin mit den Ergebnissen zufrieden, nicht aber mit den meisten gezeigten Leistungen", räumte auch van Gaal am Freitag ein. Gegen Sunderland, den formschwachen Remis-König (13 in 26 Spielen!), konnten die "Red Devils" einmal mehr nicht überzeugen. Für den verletzten van Persie durfte der zuletzt glücklose Falcao im Sturm beginnen - und erwies sich am Ende als entscheidender Mann. Nachdem der Kolumbianer den Ball im Strafraum stark annahm, wurde er eigentlich von O'Shea gefoult, doch Schiedsrichter Roger East zeigte zum Unverständnis aller Brown die Rote Karte, dem anderen Ex-United-Spieler in der Sunderland-Innenverteidigung.

Rooney war das egal: Der englische Nationalspieler, der erstmals seit acht Spielen wieder traf, verwandelte den Elfmeter sicher (66.) und besorgte schließlich noch den 2:0-Endstand (84.). Damit klettert United vorübergehend wieder an Arsenal vorbei auf Rang drei.

kon