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Glückloser Podolski: Inter besteht dennoch

24. Spieltag: "Speziellstes Derby" erst Dienstag - Pirlos Knaller

Glückloser Podolski: Inter besteht dennoch

Mit Inter zurück in der Erfolgsspur: Lukas Podolski (re.).

Mit Inter zurück in der Erfolgsspur: Lukas Podolski (re.). Getty Images

Kovacic meldet seine Ansprüche an

Am Montagabend stand bei Inter Mailand ein Charaktertest an. Nach dem 3:3 in der Europa League bei Celtic Glasgow, als die Nerazzurri einen Zwei-Tore-Vorsprung leichtfertig aus der Hand gegeben hatten, hatte Trainer Roberto Mancini scharfe Kritik an seinen Schützlingen geübt. "Wir waren arrogant und haben so gespielt, als hätten wir das Spiel längst gewonnen", monierte Mancini. Ein ähnliches Auftreten bei Kellerkind Cagliari Calcio hätte er nicht toleriert. Personell griff auf den in der EL nicht spielberechtigten Podolski wieder zurück und brachte auch den zuletzt ein wenig aufs Abstellgleis geratenen Kovacic (Mancini: "Er kann nicht die Rolle im Mittelfeld ausfüllen, die ich auf dieser Position erwarte") von Beginn an. Der ehemalige Münchner Shaqiri fiel dieser Rochade ebenso wie Palacios zum Opfer.

Spielerisch präsentierte sich Inter verbessert und hatte im ersten Durchgang gegen einen sehr defensiven Gegner reihenweise vielversprechende Möglichkeiten, vor allem Podolski, der sich aber nicht gerade von seiner besten Seite zeigte und mehrfach scheiterte. Teuer kam das die Mailänder letztlich aber nicht zu stehen, denn Kovacic brach kurz nach Wiederanpfiff den Bann und brachte seine Farben mit einem Treffer, den er mit einem Traumpass selbst eingeleitet hatte, in Führung (47.). Nachdem Icardi per Schlenzer erhöht hatte (68.), glückte Joker Longo nach Stellungsfehler von Juan Jesus zwar noch der Anschlusstreffer (74.) - mehr aber auch nicht. Durch den 2:1-Sieg machte Inter einen Riesensatz und sprang auf Platz sechs der Tabelle, Cagliari indes bleibt auf einem Abstiegsplatz.

Napoli bringt die Schwarzmaler zum Schweigen

Der SSC Neapel bewies zuvor, dass seine jüngste 1:3-Pleite in Palermo nicht mehr als ein Ausrutscher war und keine Trendwende zum Schlechten, die von so manch einem Schwarzmaler den Süditalienern angedichtet worden war. Neapel gewann dank Zapata, der einen Konter etwas glücklich aus dem Gewühl heraus vollendete (61.), und Hamsik, der hingegen äußerst sehenswert ins rechte Eck schlenzte (70.), mit 2:0 gegen Sassuolo Calcio. Der SSC befindet sich bei drei Punkten Rückstand nun in Schlagdistanz zum Tabellenzweiten AS Rom.

Einen Wermutstropfen hatte der SSC aber doch noch zu schlucken, denn Mertens sah gerade mal sechs Minuten nach seiner Einwechslung wegen einer Notbremse an Missiroli die Rote Karte. (72.). Dennoch bleibt festzustellen, dass sich der Neapolitaner aktuell in blendender Verfassung zeigen: Sieben Siege, ein Remis und eine Niederlage sprechen eine klare Sprache.

Sampdoria vs. CFC elektrisiert Ligurien - Fans müssen sich gedulden

Am Samstag war in Genua das nach Meinung von Italiens Trainer-Legende Marcello Lippi "speziellste Derby Italiens" angesetzt. Das 91. Derby della Lanterna zwischen Sampdoria und dem CFC elektrisierte im Vorfeld die Fußball-Fans in Ligurien, konnte allerdings wegen Unbespielbarkeit des Rasens nicht wie geplant am Samstagabend um 20.45 Uhr stattfinden. Heftige Regenfälle überschwemmten den Rasen regelrecht, weswegen für die Schiedsrichter an ein regelkonformes Spiel über 90 Minuten nicht gedacht werden konnte. Das seit jeher intensive Duell dieser beiden Stadtrivalen, die sich zudem punktgleich oben im Tableau im Kampf um Europa begegnen werden (je 35 Zähler), findet nun, wie die Liga am Sonntag bekannt gab, am Dienstag um 18.30 Uhr statt.

Lazio bestätigt Aufwärtstrend

Erlöste Lazio Rom mit dem Treffer zum 2:1: Antonio Candreva.

Erlöste Lazio Rom mit dem Treffer zum 2:1: Antonio Candreva. Getty Images

Am Sonntag bestätigte dann Lazio Rom seinen Aufwärtstrend und gewann mit 2:1 gegen US Palermo. In der 26. Minute geriet das Team von Miroslav Klose durch Dybala in Rückstand, doch nur sieben Minuten später glich Mauri wieder aus. Nach der Pause taten sich die Laziali lange schwer, bis Candreva in der 78. Minute schließlich den erlösenden Siegtreffer markierte. Zu diesem Zeitpunkt war Klose bereits beim Duschen: Er wurde vier Minuten zuvor ausgewechselt.

Spielabsage: Gehen in Parma die Lichter aus?

Der FC Parma kämpft um seine wirtschaftliche Existenz. Derzeit verfügt der Klub noch nicht einmal über die notwendigen Mittel, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, geschweige denn Spielergehälter auszubezahlen. Aus diesem Grund wurde nun auch die geplante Partie gegen Udinese Calcio abgesagt. Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft den Konkurs des hoch verschuldeten Klubs beantragt. Im Falle einer Pleite droht dem derzeitigen Tabellenschlusslicht der Absturz in die Amateurliga.

Fiorentina remis gegen Turin - Gomez-Konkurrent verschießt Elfmeter

Die Fiorentina wollte am Sonntagabend wieder an Lazio vorbeiziehen, doch die Toskaner mussten sich gegen den FC Turin in der Schlussphase noch die Punkte teilen. Die Florentiner, bei denen Gomez 90 Minuten auf der Bank schmorte, gingen in der Schlussphase durch Winter-Neuzugang Mohamed Salah in Front (85.), doch zu drei Zählern reichte dies nicht. Nur zwei Minuten später glich Vives für Torino aus und sicherte den einen Zähler. In der Anfangsphase verschoss der anstelle von Gomez als Mittelstürmer aufgebotene Senegalese Babacar vergab in der zehnten Minute einen Foulelfmeter. Mit dem Remis rangiert Florenz nun hinter Lazio auf Platz fünf.

Juve stimmt sich für Dortmund ein

Gratulation für den Mann mit dem Zauberfuß: Andrea Pirlo (re.).

Gratulation für den Mann mit dem Zauberfuß: Andrea Pirlo (re.). Getty Images

Nach kleineren Startschwierigkeiten und einem 0:1-Rückstand erledigte Juventus Turin am Freitag die Pflichtaufgabe Atalanta Bergamo letztlich souverän. Gegen die Lombarden geriet die "Alte Dame" zunächst ins Hintertreffen - Migliaccio hatte Bergamo nach einer Ecke per Kopf und mit etwas Glück (der Ball sprang vom Innenpfosten hinter die Linie) in Führung gebracht.

Doch Juve, das ohne den Ex-Leverkusener Vidal (leichte Adduktorenverletzung) spielte, schlug noch vor dem Pausenpfiff doppelt zurück. Erst bescherte Llorente, ebenfalls nach einer Ecke, in einer unübersichtlichen Situation den Ausgleich, ehe Mittelfeldmotor Pirlo die Kugel aus 30 Metern unhaltbar neben den rechten Pfosten hämmerte – Marke Traumtor. Turin bleibt damit souveräner Tabellenführer und kann sich zugleich über eine gelungene Generalprobe vor dem Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Dortmund freuen.

drm/ssc