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Terrys Losreißer-Tor und Fabregas' Holperball reichen

17. Spieltag: Wahnsinn in Liverpool - Villa stoppt ManUnited

Terrys Losreißer-Tor und Fabregas' Holperball reichen

Chelsea-Kapitän John Terry feiert sein frühes 1:0.

Chelsea-Kapitän John Terry feiert sein frühes 1:0. picture alliance

Auf den FC Chelsea wartete zum Abschluss des 17. Spieltags am Montagabend der unangenehme Trip nach Stoke. Das Britannia Stadium gehört in der Premier League nicht unbedingt zu den beliebtesten Reisezielen. Vergangene Saison hatte Chelsea beim 2:3 wichtige Punkte im Titelrennen liegen gelassen. Auch diesmal wartete ein hartes Stück Arbeit auf die Mourinho-Schützlinge, die zuletzt nicht mehr so frisch wirkten, wie noch zu Saisonbeginn, als sie von Sieg zu Sieg spazierten. Gelöst wurde die Aufgabe dennoch souverän mit 2:0.

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Gerade das frühe 1:0 spielte den Blues dabei in die Karten: Nach einer Ecke von Fabregas lieferten sich Cameron und Terry im Strafraum ein heftiges Duell. Der Kapitän der Londoner konnte sich jedoch im rechten Moment einen Tick weit losreißen und die scharfe Flanke eiskalt per Kopf verwerten (3.). Es war Fabregas' zwölfte Torvorlage in dieser Saison. In der letzten Spielzeit war der beste Assistgeber Gerrard mit 13. Diese Marke scheint für den Spanier in der laufenden Spielzeit in greifbarer Nähe. Die Vorentscheidung gegen die Potters folgte übrigens kurz vor der Einwechslung von Weltmeister Schürrle - etwas glücklich: Hazard trieb das Leder voran, blickte auf und steckte präzise, aber hart in die Endzone zu Fabregas. Der konnte den Ball mit rechts zunächst nicht gut verarbeiten, setzte allerdings nach und kam zum Abschluss. Auch dieser gelang nicht wie geplant, der Ball holperte dennoch über die Linie. Einen kleinen Wermutstropfen gab es in den Schlussminuten, als Edeltechniker Hazard, der zuvor viel hatte einstecken müssen, verletzt vom Feld musste.

Wahnsinn in Liverpool: Reds gleichen in der 97. Minute aus

Zwei Highlights hielt der Sonntag bereit, der mit dem heißen Tyne-Wear-Derby zwischen Newcastle United und den Remis-Königen des FC Sunderland begann. Bis zur 90. Minute sah es danach aus, als würden sich beide Teams die Punkte teilen. Doch dann kam Adam Johnson und schenkte den Magpies in der Schlussminute den Gegentreffer ein, der den vierten Sieg Sunderlands in Serie gegen den Erzrivalen aus Newcastle perfekt machte.

Erzielte den sehr späten Ausgleich: Liverpools Martin Skrtel (2. v. li.)

Erzielte den sehr späten Ausgleich: Liverpools Martin Skrtel (2. v. li.) Getty Images

Danach ging es an der Anfield Road hoch her: Arsenal war bei den Reds zu Gast - und beschränkte sich auf Konter. Liverpool suchte die Lücke und fand diese kurz vor der Pause durch einen platzierten Schuss an den Innenpfosten von Coutinho (45.). Doch noch vor dem Halbzeitpfiff antwortete Mathieu Debuchy, der Martin Skrtel übersprang (!) und per Kopfball zum Ausgleich traf (45.+2). Mitte der 2. Hälfte drehte Olivier Giroud nach einem Doppelpass mit Santi Cazorla die Partie, indem er den Ball Liverpools Keeper Bradley Jones durch die Beine schob (65.). Die neu formierte Dreierkette der Reds sah alles andere als gut aus.

Joker Fabio Borini sollte eigentlich für mehr Offensivdrang der Reds sorgen, flog dann aber erst für Ballwegwerfen und kurz darauf für ein überhartes Einsteigen gegen Santi Cazorla mit Gelb-Rot vom Platz (90.). Doch weil Skrtel Anfang der zweiten Hälfe minutenlang auf dem Platz behandelt worden war, gab es neun (!) Minuten Nachspielzeit. Ausgerechnet der am Kopf bandagierte Verteidiger rauschte nach einer Ecke heran und köpfte zum vielumjubelten Ausgleich in Minute 97 ein! Endstand 2:2. Ein Punkt, der keinem der beiden Teams wirklich etwas nützt. Hernach war besonders Arsenals traurige Darbietung in aller Munde, denn die Gunners hatten weniger als 40 Prozent Ballbesitz und agierten im Stile eines Underdogs.

Pablo Zabaleta und David Silva

Lass dich umarmen: Pablo Zabaleta herzt den Doppeltorschützen David Silva. picture alliance

City jubelt ohne Stürmer

Keine Stürmer? Kein Problem, wenn man David Silva in seinen Reihen hat! Mit zwei Treffern brachte der Spanier Manchester City im Heimspiel gegen Crystal Palace auf Kurs. Die Londoner verlangten dem Meister, der nach den Ausfällen von Aguero, Dzeko und Jovetic keinen echten Angreifer im Aufgebot hatte, allerdings alles ab.

Nach torloser erster Hälfte ging der Favorit in der 49. Minute in Führung, als Verteidiger Dann einen Silva-Schuss nach Rückspiel von Zabaleta krass abfälschte und zur unhaltbaren Bogenlampe machte. Auch das zweite Tor wurde von einem Außenverteidiger vorbereitet: Kolarov auf Silva - 2:0 (61.). City verzeichnete nach der Pause 75 Prozent Ballbesitz - hatte allerdings Glück, dass ein Treffer von McArthur wegen angeblicher Abseitsstellung keine Anerkennung fand. So kam Palace nicht noch einmal zurück ins Spiel. Neun Minuten vor Schluss machte Yaya Touré nach einem Konter alles klar. Ein weiteres Tor hätte City bis Montagabend gar die Tabellenführung beschert, so blieb Chelsea aber schon vor dem eigenen Sieg bei Stoke City vorne. Dennoch: Kurz vor dem Beginn der heißen Weihnachtsphase ist der Meister dem Spitzenreiter dicht auf den Fersen.

Falcaos Tor reicht nicht: Überlegene Red Devils patzen im Villa Park

Christian Benteke

Traf sehenswert für Aston Villa: Christian Benteke. picture alliance

Seit 1995 hat Manchester United nicht mehr im Villa Park verloren. Diese Serie riss zwar nicht am Samstagnachmittag, eine andere aber sehr wohl: Nach sechs Siegen in Folge mussten die Red Devils völlig überraschend einen Rückschlag hinnehmen - 1:1. Aston Villa machte aus wenig viel: Nach dem ersten Durchgang führten sie durch Bentekes Klasse-Abschluss nach einem Freistoß (18.), obwohl United 76 Prozent Ballbesitz hatte.

United, in einem 3-4-3 formiert mit Rooney im Mittelfeld, glich zwar durch einen Kopfball des starken Falcao aus (53.), wusste aber selbst in Überzahl nichts weiter mit der Überlegenheit anzufangen. Agbonlahor war Ex-Teamkollege Young rüde angegangen und hatte glatt Rot gesehen (65.). So haben sich die zarten Titelträume von Louis van Gaal vorerst wieder erledigt.

West Ham stark wie 1985 - Southampton stoppt die Niederlagen-Flut

Die beste Weihnachtsplatzierung seit 1985 machte West Ham United klar: Die Hammers bezwangen Leicester mit 2:0 und festigten Platz vier. Sturmtank Carroll traf dabei - völlig untypisch für ihn - mit dem Fuß. Nächster Gegner: der FC Chelsea. Die zweite Überraschungsmannschaft der Saison, der FC Southampton, stoppte derweil mit einem 3:0 gegen Everton den Negativtrend nach fünf Pflichtspielniederlagen in Folge und bleibt unter den Top fünf. Auch Tottenham jubelte dank Kane und Lamela - 2:1 gegen Burnley.

Im Keller hieß der Gewinner Queens Park Rangers. Durch ein 3:2 gegen West Bromwich verließen die Londoner die Abstiegsränge - dank Austin! Der 25-jährige Torjäger schnürte einen Dreierpack und unterstrich seine Wichtigkeit: Er hat jetzt elf der 20 QPR-Saisontore erzielt.

kon