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Spätzünder Pirlo - Zapata rettet Neapel

Gomez trifft - Menez führt Milan zum Erfolg

Spätzünder Pirlo - Zapata rettet Neapel

Kopf-an-Kopf-Rennen - Endstand 1:1. Hier duellieren sich Genuas Rizzo mit Ghoulam (re.).

Kopf-an-Kopf-Rennen - Endstand 1:1. Hier duellieren sich Genuas Rizzo mit Ghoulam (re.). Getty Images

Zapata schockt Samp spät

Die Montagabendpartie bestritten Sampdoria Genua und der SSC Neapel im Stadion Luigi Ferraris und beschlossen damit den 13. Spieltag. Die Ligurier, eines der Überraschungsteams der Serie A, rangierten schon vor dem Spieltag auf Rang vier. Und siehe da: Samp besiegte fast auch den favorisierten SSC Neapel, der selbst seit sieben Pflichtspielen unbesiegt gewesen war. Ein 1:0 stand bis kurz vor Ende für das Team von Trainer Sinisa Mihajlovic dank eines Treffers von Stürmer Eder - und der damit verbundene Sprung auf Rang drei mit aktuell 24 Punkten. Die Neapolitaner aber schlugen in der Nachspielzeit und gar nach einer Gelb-Rote Karte für Koulibaly doch noch zu: Joker Zapata (kam in der 79. Minute für Hamsik) stach und sicherte ganz spät das 1:1 (90.+1). Damit blieb der SSC auf der Drei, während Genua auf der Fünf steht.

Serie A - 13. Spieltag
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Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
34
2
AS Rom AS Rom
31
3
SSC Neapel SSC Neapel
23

Menez' Sololauf

Vier Partien standen am Sonntagnachmittag auf dem Programm. Ohne Fanunterstützung trat Atalanta Bergamo beim FC Empoli an, nach Ausschreitungen zuletzt beim Duell gegen den AS Rom (1:2) kamen erstmals die im Sommer verabschiedeten verschärften Regelungen zum Kampf gegen Hooligans zur Anwendung. Für drei Monate wurden Atalanta-Fans von den Auswärtspartien ausgeschlossen. Bei Empoli gab es durch ein torloses Remis dennoch zumindest einen Zähler, Atalanta bleibt damit über dem Strich.

Fünf Partien wartete der AC Mailand auf einen Dreier, gegen Udinese Calcio sorgte vor allem Jeremy Menez wieder für ein Erfolgserlebnis. Milan konnte seine Vorteile lange nicht in Treffer ummünzen, auch weil das Schiedsrichtergespann nach einem Kopfball von Adil Rami, den Udine-Keeper Orestis Karnezis möglicherweise erst hinter der Linie erwischte - selbst Zeitlupenbilder gaben keinen endgültigen Aufschluss -, weiterspielen ließ. Offensivspieler Menez schlug dann in der 65. Minute zu, als Maurizio Domizzi für seinen Einsatz nicht nur mit Gelb-Rot, sondern auch mit einem Elfer bestraft wurde. Kurz darauf musste bei Milan Michael Essien nach einem nach dem Schiedsrichtergeschmack zu starken Armeinsatz im Mittelfeld mit Rot vom Platz. Dennoch legte Menez, der mit nun sieben Ligatore der treffsicherste Akteur der Rossoneri ist, nach einem Sololauf mit einem platzierten Rechtsschuss das 2:0 nach.

Mario Gomez

Erlösung nach seinem Treffer für Mario Gomez. Getty Images

Gomez legt auf und trifft

Beim 2:1 in Guingamp, durch den Florenz in der Europa League zuletzt schon den Gruppensieg klarmachte, hatte Marko Marin seinen Auftritt, als er zur 1:0-Führung traf. In der Liga bei Cagliari Calcio musste Marin wieder zuschauen, dafür machte ein anderer Deutscher auf sich aufmerksam: Mario Gomez erzielte beim 4:0 gegen Cagliari seinen ersten Saisontreffer. Ehe Gomez traf, stellte Matias Fernandez mit einem Doppelpack die Weichen. Zunächst traf er mit einem Freistoß von weit links außen , den Alessio Cragno im Tor der Sarden passieren ließ (17.), dann setzte er nach Ablage Gomez' einen Fernschuss in die Maschen (55.). Gut 20 Minuten vor dem Ende lief Gomez dann bei einem Konter von der Mittellinie alleine auf Cragno zu und vollstreckte sicher - beim Jubel machte sich beim Angreifer sichtlich Erleichterung ob des ersten Saisontors breit. Fünf Minuten später traf Juan Cuadrado ebenfalls nach einem schnellen Gegenangriff zum 4:0-Endstand.

Pirlo erlöst Juve spät - Bruno Peres' 100-Meter-Sprint

Juventus Turin

Der Dank der Alten Dame galt dem Altmeister Andrea Pirlo (Mitte). Getty Images

Spannend wurde es am frühen Abend - bis zum Schlusspfiff. Denn in Turin stand das Lokalderby zwischen Juventus und Torino bis zum Schluss auf des Messers Schneide. Als klarer Favorit ging der amtierende Meister in die Partie und durch einen von Vidal verwandelten Handelfer - ein Pirlo-Freistoß war in der Mauer per Arm abgewehrt worden - auch nach einer Viertelstunde in Front. Doch der FC hatte eine Antwort parat: Bruno Peres traf auf bemerkenswerte Weise nur acht Minuten später zum 1:1: Am eigenen Sechzehner eroberte der Brasilianer das Leder und zog zum Sprint über das gesamte Feld an. Kein Juve-Spieler konnte folgen, am anderen Strafraum angekommen nahm Bruno Peres genau Maß und traf über den linken Innenpfosten ins Netz. Ein ungewöhnlicher Treffer mit einer ungewöhnlichen Vorgeschichte: In den letzten zehn Partien zwischen Juve und Torino hatte die Alte Dame keinen einzigen Gegentreffer zugelassen. Der Gast aus dem unteren Tabellendrittel ärgerte die nach Gelb-Rot gegen Lichtsteiner in der Schlussphase dezimierte "Alte Dame" bis weit in die Nachspielzeit - ehe Altmeister Pirlo mit seinem Treffer den späten Dreier für den Tabellenführer sicherstellte. Auf regennassem Rasen zog der 35-Jährige nur Sekunden vor Ablauf der angekündigten Nachspielzeit von drei Minuten aus 25 Metern ab und traf exakt unten links neben dem Pfosten ins Netz.

Roma bleibt dran: Inter kommt nur zweimal zurück

Adem Ljajic (li.) und Gervinho (re.) gratulieren José Holebas zu seinem Solo-Tor.

Adem Ljajic (li.) und Gervinho (re.) gratulieren José Holebas zu seinem Solo-Tor. imago

Am späteren Abend empfing Juve-Verfolger AS Rom Inter Mailand und hielt mit Mühe Anschluss. Zweimal konnten die Lombarden eine Roma-Führung ausgleichen: Nachdem Gervinho für das 1:0 nur noch den Fuß in eine Hereingabe von Adem Ljajic halten musste, gelang Andrea Ranocchia per Kopf nach einer Ecke der Ausgleich zum 1:1-Halbzeitstand. Den zweiten Durchgang eröffnete der frühere Münchner Löwe José Holebas mit einem energischen Solo, mit dem er die gesamte Inter-Defensive düpierte und das er wuchtig mit dem 2:1 veredelte (47.). Der Ex-Roma-Angreifer Pablo Osvaldo egalisierte den Vorsprung aber mit einem abgefälschten Schuss nur zehn Minuten später wieder. Dafür, dass die Römer zumindest bis auf drei Punkte an Juventus dran bleiben, sorgte Miralem Pjanic. Nach einer Stunde fiel dem Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas der Ball förmlich vor die Füße, so dass er aus zwölf Metern nur einzuschieben brauchte. Diesmal blieb die Antwort Inters aus, in der Nachspielzeit markierte Pjanic mit einem direkt verwandelten Freistoß und dem 4:2 den Schlusspunkt. Für die Nerazzurri setzt sich damit trotz der Trainerwechsels von Walter Mazzarri zurück zu Roberto Mancini der Negativlauf in der Serie A fort: Zwei Punkte gab es nur aus den letzten vier Partien.

Lazio-Kapitän Mauri scheitert am Pfosten

Stefano Mauri

Nach Verletzung zwar wieder dabei, aber ohne Glück im Abschluss: Lazio Kapitän Stefano Mauri. Getty Images

Zuletzt lief es nicht wirklich rund für Lazio Rom, nach zwei Niederlagen in Folge rutschten die Hauptstädter aus den internationalen Startplätzen. Um zumindest die Europa-League-Ränge nicht aus den Augen zu verlieren, wollten sich Miroslav Klose & Co am Samstagabend bei Chievo Verona gerne drei Punkte schnappen, doch daraus wurde nichts. Bei der Rückkehr von Stefano Mauri, der Kapitän stand Trainer Stefano Pioli nach einer Verletzungspause wieder zur Verfügung, kam Lazio nicht über ein torloses Remis hinaus. Und die Gäste, bei denen Djordjevic anstelle von Klose begann, gingen anfangs aggressiv zu Werke, Zählbares sprang aber nicht raus. Mauri hat nach 71 Minuten eine tolle Gelegenheit, doch der Ball landete nur am Aluminium. In der Schlussphase war es Chievos Keeper Bizzarri, der das Remis für sein Team sicherte. Klose, der erst in der 82. Minute zum Zug kam, konnte sich auch nicht mehr entscheidend in Szene setzen. Chievo zeigt weiter aufsteigende Tendenz, blieb zum vierten Mal in Serie ungeschlagen.

kon