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Blind rettet United einen Punkt - spätes Spektakel bei QPR

8. Spieltag: Aguero-Show in Manchester - Wahnsinn mit Liverpool

Blind rettet United einen Punkt - spätes Spektakel bei QPR

Saido Berahino (li.), hier im Zweikampf mit Phil Jones, traf zum 2:1.

Saido Berahino (li.), hier im Zweikampf mit Phil Jones, traf zum 2:1. imago

ManUnited spielt 2:2 bei West Brom

Zum Abschluss des Spieltags empfing West Brom den Renommierklub Manchester United und konnte bei WBA ein spätes Remis ergattern. Schon nach acht Minuten kassierte die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal den bitteren ersten Gegentreffer. Die linke Abwehrseite von United war ziemlich verwaist, den Flankenball von dort nahm Sessegnon direkt ab und nagelte die Kugel in den Winkel. In der Folge bäumte sich Manchester auf, doch wirkliche Chancen kamen nicht zustande.

Nach Wiederbeginn zeigte der zur Pause eingewechselte Fellaini, wie es besser geht und nagelte die Kugel zum Ausgleich unter die Latte (48.). West Brom allerdings ging allerdings durch Berahino erneut in Führung, der in die Schnittstelle der abermals nicht sattelfesten United-Abwehr stieß - Rafael hatte das Abseits geistesabwesend aufgehoben - und überlegt ins lange Eck vollstreckte (66.). Der Van-Gaal-Elf drohte die dritte Premier-League-Niederlage , doch in der Schlussphase markierte Blind mit einem überlegten Flachschuss von der Strafraumkante den 2:2-Ausgleich (87.). Mehr als der eine Punkt war für eine bemühte, hinten aber immer wieder fahrig wirkende United-Elf nicht drin.

Dunne stellt Eigentor-Rekord auf - Balotelli trifft leeres Tor nicht

Liverpools Philippe Coutinho (r.) feiert in der Schlussminute sein 2:1

Mitten im Wechselbad: Liverpools Philippe Coutinho (r.) feiert in der Schlussminute sein 2:1 - zwei Tore sollten noch folgen. picture alliance

Der FC Liverpool hat bei Schlusslicht Queens Park Rangers einen 3:2-Pflichtsieg eingefahren - das wäre die langweilige Version dessen, was am Sonntag an der Loftus Road passierte. Tatsächlich trug sich im Londoner Westen nämlich Wahnsinniges zu. So viel vorab: Erst in der 87. Minute fiel das zweite der fünf Tore.

Die erste Hälfte blieb noch torlos, warum, wusste allerdings keiner so genau: Gegen unterirdische Gäste vergab QPR drei Riesenchancen, allein Fer scheiterte zweimal an der Latte (28./34.). Liverpool verteidigte einmal mehr ohne Konsequenz, QPR-Stürmer Zamora gewann einfach jedes Kopfballduell. Nachdem Mignolet überragend gegen Sandro pariert hatte (47.), wachten die Reds, die erneut ohne Sturridge auskommen mussten, dann allmählich auf. Doch Balotelli, ansonsten weitgehend unsichtbar, schoss aus sechs Metern über das leere Tor (62.). Es half der Eigentor-König der Premier League: Der 35-jährige Dunne traf nach Johnsons Flanke zum zehnten Mal in seiner Karriere ins eigene Netz (Tore: elf) - die unverdiente Führung für die Gäste (67.).

QPR gleicht zweimal aus - und lässt sich zweimal auskontern

Was folgte, war das Gegenteil von "über die Zeit bringen": Vargas eröffnete den finalen Irrsinn mit dem 1:1, wieder einmal hatte Liverpool nach einem Freistoß fast jeden Zweikampf verloren (87.). QPR wollte mehr, wurde stattdessen aber eiskalt ausgekontert: Sterling ackerte sich durchs Mittelfeld, Coutinho schlenzte den Ball zum 2:1 ins Netz (90.). Die Hausherren, die erst vier Punkte auf dem Konto hatten, antworteten völlig unbeeindruckt mit einer Ecke, die wieder Vargas einköpfte (90.+2). Neuer Zwischenstand also: 2:2.

Die Loftus Road kochte! Auch Trainer Harry Redknapp jubelte ausgelassen - und doch zu früh: Denn noch einmal konterte Liverpool nach einem QPR-Freistoß, Caulker stolperte Sterlings für Balotelli gedachte Hereingabe am Ende unglücklich ins eigene Netz (90.+5). Das vierte und letzte Tor binnen neun Minuten. Die Reds atmeten auf und müssen nach dieser Abwehrleistung dennoch zittern: Am Mittwoch kommt Real Madrid an die Anfield Road.

Aguero-Show: Vier Tore und ein verschossener Elfmeter

Younes Kaboul gegen Sergio Aguero

Von Younes Kaboul nicht am Toreschießen zu hindern: ManCitys Sergio Aguero (re.). imago

"Mich interessieren die Ergebnisse der Vergangenheit nicht", sagte Tottenham-Coach Mauricio Pochettino vor der Partie gegen Manchester City, das die Spurs zuletzt 6:0 und 5:1 zerlegte. Am Samstagmittag wurde er zu Beginn des 8. Spieltages aber doch an die Vergangenheit erinnert, auch wenn es diesmal "nur" ein 1:4 gegen den englischen Meister wurde. Es war die Show des Sergio Aguero im Etihad Stadium, der Tottenham praktisch im Alleingang zerlegte und sich ganz nebenbei auch noch einen Elfmeterfehlschuss leistete. Am Ende durfte der Argentinier gegen am Ende dezimierte Gäste (Fazio sah Rot nach einer Notbremse an Aguero, 67.) aber dennoch vier Tore bejubeln, zwei davon vom Punkt erzielt. ManCity bleibt Chelsea mit dem Dreier auf den Fersen, Tottenham tritt im Tabellenmittelfeld auf die Stelle.

Fabregas nutzt den Platz für Chelsea

Während Aguero aufdrehte, war Chelsea-Torjäger Diego Costa beim Auftritt der Blues gegen bei Crystal Palace erst gar nicht dabei. Das Toreschießen übernahmen andere. Oscar brachte Chelsea früh in die Spur, Fabregas sorgte mit seinem ersten Liga-Tor für die die Mourinho-Elf für die Vorentscheidung."Wir haben eine großartige zweite Halbzeit gespielt, speziell beim 10 gegen 10", meinte der Spanier. Denn noch vor der Pause hatten sich Chelseas Azpilicueta (Rot) und Crystal Delany (Gelb-Rot) verabschiedet. "80 Prozent des Spiels gehörten uns", unterstrich Fabregas die Überlegenheit des Spitzenreiters, der weiter das Maß der Dinge in England ist und als einziges Team der Premier League ohne Niederlage bleibt.

Welbeck sichert Arsenal einen Punkt

Mit erheblichen Verletzungsproblemen hatte der FC Arsenal vor der Partie am Samstagnachmittag gegen Hull City zu kämpfen, was sich letztlich auch im Ergebnis niederschlug. Ohne Özil, Giroud und Co. reichte es gegen Lieblingsgegner Hull, der die letzten sieben Partien gegen die "Gunners" verloren hatte - darunter auch das letztjährige FA-Cup-Finale 2:3 n.V. - nur zu einem 2:2. Und das rettete Welbeck erst in der letzten Minute.

Southampton: Vorne top, hinten top!

Sunderland kam mit dem ersten Saisonsieg im Rücken (3:1 gegen Stoke) ins Stadion St. Mary's, wurde aber knallhart auf den Boden der Tatsachsen zurückgeholt. Die beste Defensive der Liga (nur fünf Gegentore!) ließ nichts zu und vorne zündete Southampton ein Feuerwerk. Letztlich wurde Sunderland mit 8:0 aus der Arena geschossen.

Burnley weiter sieglos

Der FC Burnley bleibt weiter sieglos. Die Weinroten, die fünfmal bisher ohne Torerfolg blieben, trafen zwar einmal durch Boyd zum zwischenzeitlichen 1:2, gingen beim 1:3 gegen West Ham zu Hause jedoch 1:3 leer aus.

Bei Chelsea steht die Null bei den Niederlagen, bei Newcastle United dagegen bei den Siegen. Doch gegen Leicester City wurde die klaren Forderungen von Newcastle-Coach Alan Pardew nach einem Dreier erhört. Gegen den Liga-Neuling kamen die Magpies zu einem hauchdünnen 1:0-Erfolg, den der Franzose Obertan in der 71. Minute sicherstellte.

Everton gelang gegen Aston Villa der erste Heimsieg. Die Villans, die famos in die Liga starteten, warten nunmehr seit vier Partien auf einen Punktgewinn und einen Torerfolg, nachdem Jagielka, Lukaku und Coleman ein 3:0 für die Toffees herausgeschossen hatten.