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Valencia siegt weiter - ohne Bankdrücker Mustafi

4. Spieltag: Historische Real-Show - auch Barça überzeugt

Valencia siegt weiter - ohne Bankdrücker Mustafi

Wieder getroffen: Valencias Paco Alcacer befindet sich in Topform.

Wieder getroffen: Valencias Paco Alcacer befindet sich in Topform. picture alliance

Und wieder war es nichts mit einem Einsatz für Shkodran Mustafi. Auch in Valencias Partie beim FC Getafe am Montagabend kam der Weltmeister nicht zum Einsatz, 90 Minuten lang schmorte er auf der Bank. Den Vorzug in der Innenverteidigung erhielten einmal mehr Nicolas Otamendi und Ruben Vezo.

Dass Mustafi keine Chance erhält, ist bei den bisherigen Ergebnissen der "Fledermäuse" allerdings auch kaum verwunderlich - es gibt schlicht keinen Grund für Trainer Nuno, das Team umzubauen. Bei Getafe gewann sein Team locker mit 3:0. Torjäger Paco Alcacer (7.) packte im gegnerischen Strafraum die Grätsche aus und bekam dadurch noch den Fuß an den Ball, das Leder landete im langen Eck. Nach einem klasse Doppelpass erhöhte André Gomes auf 2:0 (20.). Rodrigo machte mit einem allerdings zweifelhaften Foulelfmeter alles klar (72.), sah aber kurz darauf auch die Gelb-Rote Karte (73.).

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2
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3
FC Sevilla FC Sevilla
10

Getafes Streitobjekt Pedro Leon stand einmal mehr nicht im Kader der Madrilenen. Für Valencia war es nach dem Auftaktremis bei Sevilla der dritte Sieg in Folge. Mit zehn Punkten liegt die Nuno-Elf hinter Barcelona (zwölf) auf dem zweiten Platz.

Neymar trifft, verletzt sich und will weiterspielen

Neymar und Messi

Da war noch alles bestens: Barcas Neymar klatscht mit Vorlagengeber Messi ab, später musste der Brasilianer verletzt runter. Getty Images

"Ter Stegen rettet Barcelona", hatte die Zeitung "Sport" nach dem 1:0-Erfolg in der Champions League gegen Nikosia getitelt. Der Torhüter hatte mit einer Parade in der Schlussphase dafür gesorgt, dass die Katalanen als Sieger vom Platz gingen. Laut dem Konkurrenzblatt "Marca" hatte der Ex-Gladbacher entscheidend dafür gesorgt, "dass Nikosia das schlechte Spiel Barcelonas nicht mit einem Unentschieden bestrafte". Auch Barças Sportdirektor und Torwart-Ikone Andoni Zubizarreta befand: "Ter Stegen gibt uns Ruhe." Doch all die Lobhudelei half nichts, ter Stegen musste im Auswärtsspiel bei Levante am Sonntagabend mit der Bank Vorlieb nehmen, Bravo stand zwischen den Pfosten. Zudem durfte Pedro für Jungstar Munir neben Messi und Neymar ran.

Die Partie im Regen von Valencia nahm erst nach einer Viertelstunde Fahrt auf. Rakitic rettete im letzten Moment vor dem einschussbereiten Casadesus (15.), Sekunden darauf verzog der aufgerückte Alba freistehend vor Levantes Tor aus kurzer Distanz von halblinks. Aus ähnlicher Position scheiterte Neymar an Keeper Jesus (20.), auch in der 26. Minute brachte er das Leder per Kopf nicht im Tor unter. Im dritten Anlauf klappte es aber für den Brasilianer. Nach Traumpass von Messi - der Argentinier hatte ihm bereits beim 2:0 gegen Bilbao beide Tore aufgelegt - umkurvte Neymar Torhüter Jesus und schob zur Führung ein (34.).

In der 42. Minute hätte sich Messi selbst in die Schützenliste eintragen können. Vyntra foulte den "Floh" im Strafraum und sah die Rote Karte. Elfmeter? Ja. Rot? Viel zu hart. Dass Messi den Elfer am Tor vorbeijagte, dürfte Vyntra kaum getröstet haben - zumal Rakitic unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit einem fulminanten Distanzschuss doch noch auf 2:0 erhöhte.

Der zweite Abschnitt begann für Barça mit einer schlechten Nachricht: Neymar musste mit einer Knöchelverletzung verletzt runter, auch wenn er nach längerer Behandlungspause weiterspielen wollte. Trainer Luis Enrique wollte aber kein Risiko eingehen und wechselte ihn aus. Ersatzmann Sandro Ramirez zeigte immerhin prompt seine Qualitäten und markierte das 3:0. Levante, das ab der 58. Minute auf den Ex-Mainzer Ivanschitz setzte, war nun endgültig überfordert. Pedro (64.) und (doch noch) Messi (77.) per Heber nach einem schlimmen Patzer von Jesus schraubten das Ergebnis auf 5:0 in die Höhe. Dann hatte es Levante überstanden. Dank des Kantersiegs setzten sich die Katalanen wieder an die Spitze.

Sevilla kann sich auf Bacca verlassen - Villarreal dreht die Partie

Da stand vor der Partie noch der FC Sevilla. Die Andalusier ließen Aufsteiger Cordoba keine Chance. Der Kolumbianer Bacca brachte die Andalusier bereits in der achten Minute in Front, Mbia sorgte in der 73. Minute per Kopf für die Vorentscheidung. Zwar brachte Borja in der 83. Minute mit dem Anschlusstreffer noch einmal Spannung in die Partie, doch Bacca machte vom Elfmeterpunkt mit seinem vierten Tor im vierten Spiel alles klar (8.). Sevilla schob sich damit vorbei an Atletico auf Rang zwei.

0:2 lag Gladbachs Europa-League-Kontrahent Villarreal gegen Rayo Vallecano schon hinten - doch dann tauchte das Gelbe U-Boot auf einmal auf. Espinosa (33.), Musacchio (63.) und zweimal Vietto (74., 87.) stellten auf 4:2, nachdem Kakuta (22.) und Bueno (29.) die Gäste in Front gebracht hatten. Ein weiterer Fingerzeig in die richtige Richtung nach dem 1:1 bei den Fohlen, Villarreal liegt damit nach vier Spieltagen auf dem sechsten Rang.

Toni Kroos (li.) gratuliert den Torschützen: Sowohl Ronaldo als auch Javier Hernandez und James Rodriguez waren treffsicher.

Toni Kroos (li.) gratuliert den Torschützen: Sowohl Ronaldo als auch Javier Hernandez und James Rodriguez waren treffsicher. Getty Images

Was für eine Show: Bei Deportivo La Coruna bot Real Madrid eine Leistung nahe der Perfektion und überrannte den Aufsteiger. Erstmals in ihrer langen und ruhmreichen Geschichte gelangen den Königlichen auswärts acht Tore. Unter der Woche schossen sich die Madrilenen in der Champions League beim lockeren 5:1 gegen den naiven FC Basel den Frust von der Seele. Mit Bale, Ronaldo, Benzema und James trafen die "Fantastischen Vier" (Marca) allesamt und konnten Selbstvertrauen sammeln. "Wir sind gut drauf und werden so weitermachen wie heute", äußerte sich Benzema nach der Partie bereits selbstbewusst. Die 1:2-Derby-Pleite gegen Atletico samt der allumfassenden Zweifel im Verein ließ die Elf von Carlo Ancelotti spätestens mit dem Auftritt in Galizien vergessen.

Schon zur Pause war das Spiel im Prinzip entschieden. Binnen zwölf Zeigerumdrehungen trafen Ronaldo (29.), James Rodriguez (36.) und abermals der portugiesische Weltfußballer (41.). La Coruna war bereits in den ersten 45 Minuten hoffnungslos unterlegen. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber durch einen von Sergio Ramos verschuldeten Handelfmeter durch Medunjanin heran (51.). Ernsthaft gefährden konnte La Coruna die Königlichen freilich nicht.

Real spielte sich nach gut einer Stunde in einen Rausch: Bale entschied mit einem Doppelpack die Partie (66., 74.), dann zauberte Madrid und legte in der Endphase weitere Tore durch Ronaldo (78.) und den eingewechselten Hernandez (88., 90.+2) nach. Tochés Treffer zum zwischenzeitlichen 2:6 verkam zu einer Randnotiz (84.). Durch den Triumph ließ Real alle Unkenrufe, die am vergangenen Wochenende aufgekommen waren, auf eindrucksvolle Art und Weise vorerst verstummen.

Atletico scheitert mehrfach an Sergio Alvarez

Atletico Madrid empfing Celto Vigo und musste sich trotz bester Chancen mit einem 2:2-Unentschieden zufrieden geben. Der amtierende spanische Meister bedrängte speziell in der zweiten Halbzeit das Tor von Vigo-Keeper Sergio Alvarez massiv, doch scheiterten die Hauptstädter mehrfach am Schlussmann der Gäste. Vigo ging bereits früh in Führung, als Hernandez per Hackentor technisch hochwertig vollstreckte. Atleti legte sofort den Schalter um und suchte den Ausgleich, den schließlich Innenverteidiger Miranda besorgte. Kurz danach drehte mit Godin ein weiterer Defensivspieler das Spiel endgültig zugunsten der Rojoblancos. Mit 2:1 gingen die Madrilenen, die ohne Ex-Bayern-Stürmer Mandzukic (Operation nach Nasenbeinbruch) in die Halbzeit und hatten das Momentum eindeutig auf ihrer Seite.

Atletico-Stürmer Raul Jimenez gegen Vigos Keeper Sergio Alvarez.

Atletico-Stürmer Raul Jimenez gegen Vigos Keeper Sergio Alvarez. Getty Images

Doch die kalte Dusche folgte prompt, da Nolito per Elfmeter zum 2:2-Ausgleich zurückschlug (53.). In den verbleibenden 37 Minuten wollte die Mannschaft des weiterhin gesperrten Trainers Diego Simeone (insgesamt acht Liga-Spiele, noch fünf Partien) unbedingt den Dreier einfahren, aber heraus kam lediglich ein Abseitstor und weitere verpasste Großchancen. Celta Vigo bleibt damit weiterhin ungeschlagen, Atletico liegt nun als Tabellen-Zweiter einen Punkt hinter dem FC Barcelona.

Neuling Eibar siegt in Elche

Am Freitag eröffneten der FC Elche und Neuling SD Eibar den Spieltag. Garcia brachte den Aufsteiger bereits nach drei Minuten per Distanzschuss ins kurze Eck in Front. Kurz vor dem Pausengang erhöhte Albentosa nach einer Ecke per Kopf auf 2:0 (42.). Elches Torhüter Tyton hatte die Hereingabe unterschätzt und daneben gegriffen. Zwar drängten die Andalusier in Halbzeit zwei nach vorne, doch Eibar brachte den Sieg letztlich über die Zeit. Dadurch geht der Höhenflug des baskischen Underdogs weiter: Sechs Punkte aus vier Spielen sind sechs Zähler mehr, als wohl jeder dem kleinen Verein zugetraut hätte.