kicker

Wenger kritisiert dubiosen Lampard-Wechsel

ManCity leiht Mittelfeldmann von Schwesterklub aus

Wenger kritisiert dubiosen Lampard-Wechsel

Seine Leihe von New York nach Manchester wirft Fragen auf: Frank Lampard.

Seine Leihe von New York nach Manchester wirft Fragen auf: Frank Lampard. imago

60 Millionen Euro Geldstrafe, nur 21 Spieler in der Champions League (davon fünf in England ausgebildete Profis) und ein auf 60 Millionen Euro begrenztes Sommer-Transfervolumen: Im Mai hatte Manchester City erfahren, dass es vor dem Hintergrund des Financial Fair Play (FFP) auf dem Transfermarkt nicht tun und lassen kann, was es will. Die UEFA pocht auf Einhaltung der Regeln - die jedoch Schlupflöcher bieten.

So geriet Paris St. Germain, das wie ManCity bestraft wurde, bereits wegen eines als "unverhältnismäßig" eingestuften Sponsorendeals, der dem Hauptstadtklub jährlich 200 Millionen Euro einbringt, ins Visier des europäischen Fußballverbands. Und nun prangert Arsene Wenger eine weitere Möglichkeit an, die FFP-Regeln zu umschiffen.

Spielersteckbrief Lampard
Lampard

Lampard Frank

Manchester City - Vereinsdaten
Manchester City

Gründungsdatum

01.01.1880

Vereinsfarben

Hellblau-Weiß

mehr Infos
FC Arsenal - Vereinsdaten
FC Arsenal

Gründungsdatum

01.05.1886

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
New York City FC - Vereinsdaten
New York City FC

Gründungsdatum

21.05.2013

mehr Infos

Im Blickpunkt: Englands Altstar Frank Lampard (36), der Chelsea in Richtung New York City FC verließ und, da die neue MLS-Franchise erst im kommenden Frühjahr den Spielbetrieb aufnimmt, vergangene Woche an ManCity ausgeliehen wurde. Das Besondere dabei: Beide Klubs gehören der Holding-Gesellschaft "City Football Group".

"Ich habe gehört, dass sie rund um den Globus fünf Klubs kaufen wollen", wird Arsenal-Teammanger Wenger im englischen "Guardian" zitiert. "Und nach den Statements, die wir gehört haben, sieht es so aus, dass all diese City-Klubs den Hauptklub versorgen werden." Er kenne die Regeln nicht gut genug, räumt Wenger ein. "Ist es ein Weg, um das Fair Play zu umgehen? Ich weiß es nicht."

Weil Lampards Vertrag an der Stamford Bridge ausgelaufen war, sparte sich ManCity durch den Leih-Deal zwar keine Ablöse, womöglich jedoch Gehalt. Und eine UEFA-Auflage besagt auch, dass die "Citizens" ihr Gehaltsvolumen im Vergleich zur Vorsaison nicht erweitern dürfen.

Klausel-Trick & Co.: Auch Leipzig und Salzburg unter Beobachtung

Zuletzt waren ähnliche Transfer-Vorgänge auch in Deutschland registriert worden. RasenBallsport Leipzig verpflichtete - zunächst heimlich - Massimo Bruno vom RSC Anderlecht für mindestens fünf Millionen Euro und verlieh ihn dann umgehend an Schwesterklub RB Salzburg. Noch pikanter waren Wochen zuvor die Umstände bei Marcel Sabitzer (20), der ebenfalls über den Umweg Leipzig in Salzburg landete. Der österreichische Youngster hatte eine Ausstiegsklausel für einen Wechsel ins Ausland.

In Österreich heißt es zudem, dass umgekehrt Salzburg-Profis nach Leipzig "verschoben" werden könnten, sollte der Meister erneut die Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase verpassen.

Bevor Lampard für zwei Jahre in New York unterschrieb, war er übrigens lange bei Melbourne City gehandelt worden. Den australischen Klub zählt die "City Football Group" neben dem japanischen Verein Yokohama F. Marinos seit diesem Jahr ebenfalls zu ihrem Portfolio.