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WM am Montag: Ex-Schiri kritisiert Robben - Onazis Fuß in Gips

Viel Lob für van Gaal - Selbstlose Griechen

WM am Montag: Ex-Schiri kritisiert Robben - Onazis Fuß in Gips

Stellen ihre Prämien nach dem Aus zur Verfügung: Sokratis und Co. zeigen sich selbstlos.

Stellen ihre Prämien nach dem Aus zur Verfügung: Sokratis und Co. zeigen sich selbstlos. Getty Images

+++ Ramos: "Wir haben ein großes Team" +++

Vor dem Viertelfinale gegen die scheinbar übermächtigen Brasilianer am Freitag (22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) gibt sich der Kolumbianer Adrian Ramos selbstbewusst. "Es ist möglich, dass wir Champions werden, weil wir ein großes Team haben, aber müssen Schritt für Schritt gehen", so der im Sommer zu Vizemeister Borussia Dortmund gewechselte Angreifer auf der Pressekonferenz am Montag. Zittern werden "Los Cafeteros" vor dem WM-Gastgeber nicht. "Wir haben keine Angst, aber wir respektieren die brasilianische Mannschaft", erklärte der 28-Jährige. Trotz der zwei Kurzeinsätze spart Ramos ebenfalls nicht mit Lob am bislang überragenden Kollegen James Rodriguez (fünf WM-Tore). "James spielt eine exzellente WM, wir müssen ihm gratulieren", konstatierte Ramos.

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Chile - Vereinsdaten
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01.01.1895

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01.01.1900

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01.01.1921

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28.01.1900

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Algerien

Gründungsdatum

01.01.1962

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+++ Onazis Fuß in Gips +++

Es war die Schlüsselszene beim Spiel Frankreich gegen Nigeria: Der Franzose Blaise Matuidi trat Nigerias Ogenyi Onazi beim Stand von 0:0 böse auf den Knöchel . Onazi musste vom Platz getragen werden, Matuidi hatte Glück, nur Gelb statt Rot zu sehen. Nun twitterte der Lädierte ein Bild von seinem eingegipsten Fuß. "Danke an alle für eure Gebete, mit Gottes Gnaden wird alles gut segne Nigeria", schrieb Onazi unter das Foto. Auch von dieser Stelle alles Gute!

+++ Ex-Schiedsrichter Meier kritisiert Robben und Proenca +++

Für den ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hat die Niederlande dank einer Fehlentscheidung das WM-Achtelfinale gegen Mexiko (2:1) gewonnen. "Ich habe direkt gesagt, dass dies kein Elfer war. Die ganze Art und Weise hat nicht gestimmt. Da haben sich bei mir die Nackenhaare aufgestellt", sagte Meier im ZDF über den Zweikampf zwischen Arjen Robben und Mexikos Verteidiger Rafael Marquez in der Nachspielzeit. Von Referee Pedro Proenca hätte er sich in dieser Szene "mehr Cleverness gewünscht", so der Schweizer, der gleichzeitig das theatralische Fallen Robbens kritisierte: "Cleverness sollte nicht bedeuten, diese Situation zu suchen und zu provozieren. Cleverness sollte bedeuten, ehrlich zu sein. Das war er diesmal nicht."

+++ Laser, Rauchbomben, Bengalos: Algeriens Verband muss zahlen +++

Die FIFA hat Algerien vier Tage nach dem 1:1 gegen Russland zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 41.200 Euro verdonnert. Damit ahndete der Weltverband nicht nur die vieldiskutierte Laser-Attacke gegen Keeper Igor Akinfeev (siehe unten), sondern auch das Zünden von Rauchbomben und Bengalischen Feuern im Fanblock.

+++ Selbstlose Griechen +++

Griechenlands Kicker haben nach dem Achtelfinal-Aus in Brasilien auf ihre Prämien verzichtet. In einem Brief an Premierminister Antonis Samaras schlug das Team um den Dortmunder Sokratis vor, das Geld für den Aufbau eines nationalen Trainingszentrums zu verwenden. "Wir wollen diesen Bonus nicht. Wir spielen nur für Griechenland und sein Volk", hieß es in dem Schreiben: "Aber wir bitten Sie, uns darin zu unterstützen, ein Grundstück für ein Trainingszentrum für unsere Nationalmannschaft zu finden."

+++ Algerien: FAF fordert friedliches und störungsfreies Verhalten +++

Wird heute Abend auch Manuel Neuer geblendet? Der algerische Fußballverband hat seine Fans vor dem Achtelfinale gegen Deutschland (22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) zu einem friedlichen und störungsfreien Verhalten aufgefordert. Auf ihrer Website erinnerte die FAF daran, dass "pyrotechnische Gegenstände und Laser streng verboten" seien und verurteilte das "unverantwortliche Benehmen" einiger Chaoten im Spiel gegen Russland (1:1). Vor dem Gegentreffer zum 1:1 wurde "Sbornaja"-Torwart Igor Akinfeev bei einem Eckball mit einem Laserpointer geblendet. Davon irritiert war der Keeper in der Folge am Ball vorbeigeflogen, der Ausgleich resultierte. Russland schied aus, Algerien kam ins Achtelfinale. Vom Weltverband FIFA wurde den die "Wüstenfüchse" zu einer Geldstrafe von 50.000 Schweizer Franken verdonnert und erhielten eine Verwarnung.

Igor Akinfeev

Unfair! Russlands Torwart Igor Akinfeev wurde im Spiel gegen Algerien von Laserpointern irritiert. picture alliance

+++ Chile: "Pitbull" Medel schießt Präsidenten-Selfie +++

Er kann schon wieder lachen: Beim Empfang der "Roja" am Sonntag (Ortszeit) in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile hatte Innenverteidiger Gary Medel den Frust über das bittere WM-Aus im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Brasilien (2:3 i.E.) offensichtlich schon verdaut. Der Abwehrmann schoss ein Selfie mit Präsidentin Michelle Bachelet: "Mit der Präsidentin und allen, die auf die Plaza de la Constitucion gekommen sind, um uns zu unterstützen", schrieb Medel unter das Foto auf Twitter. Das nur 1,72 Meter große Kraftpaket, das den Spitznamen "Pitbull" trägt, startete mit einer Oberschenkelverletzung angeschlagen in das Achtelfinale gegen Braslien und war mit beispiellosem Kampf voran gegangen: In der 108. Minute sank der 26-Jährige völlig entkräftet zu Boden und musste mit einer Trage vom Feld getragen werden, weil er einfach nicht mehr laufen konnte.

+++ Italien: Keine Eile bei der Trainersuche +++

Italien will sich nach der Suche nach einem neuen Trainer und neuen Verbandschef bis zum 11. August Zeit lassen. In der Gerüchteküche werden aber bereits Namen gehandelt: Paolo Maldini, Roberto Mancino und Massimiliano Allegri könnten als Coach übernehmen - Carlo Tavecchio wird in den italienischen Medien als neuer Verbandsboss gehandelt. Nach dem bitteren Gruppen-Aus bei der WM 2014 war Trainer Cesare Prandelli genauso zurückgetreten wie Verbandschefs Giancarlo Abete.

+++ Deutschland: Pfister warnt vor Algerien +++

Trainer-Weltenbummler Otto Pfister warnt vor Deutschlands Achtelfinal-Gegner Algerien: "Wenn ein oder zwei Spieler im Unterbewusstsein den Gegner unterschätzen, dann wird es schwierig", sagte der Afrika-Kenner dem Inforadio des RBB. Algerien sei eingespielt - seit rund vier Jahren habe sich die Aufstellung kaum verändert. Auch sei die Fußball-Infrastruktur in dem Land mit mehreren Stadien und einer regelmäßigen Liga besser als in einigen anderen Nationen Afrikas. Pfister war Trainer mehrerer afrikanischer Nationalteams (Ruanda, Obervolta, Senegal, Elfenbeinküste, Zaire, Ghana, Togo, Kamerun). Das Achtelfinale zwischen der DFB-Auswahl und den "Wüstenfüchsen" steigt heute um 22 Uhr (MESZ, LIVE! bei kicker.de) in Porto Alegre.

+++ Schiedsrichter: WM-Aus für Brych? +++

Bittere Pille für den deutschen WM-Schiedsrichter Dr. Felix Brych: Auch für die letzten beiden Achtelfinal-Begegnungen wurde der FIFA-Referee nicht berücksichtigt. Damit droht dem 38-Jährigen das vorzeitige WM-Aus, denn je weiter die deutsche Nationalelf im Turnier kommt, desto geringer werden Brychs Einsatzchancen. Der Unparteiische war bislang in zwei Gruppenspielen zum Einsatz gekommen. Bei der Begegnung Uruguay gegen Costa Rica (1:3) lieferte er eine tadellose Vorstellung ab (kicker-Note 1). Am zweiten Spieltag verweigerte der Jurist aus München im Spiel Belgien gegen Russland (1:0) der "Sbornaja" einen Elfmeter beim Stand von 0:0 (kicker-Note: 4). Zuletzt komplettierte Brych am vergangenen Samstag im Achtelfinale zwischen Brasilien und Chile (3:2 i.E.) das Schiedsrichtergespann um den Engländer Howard Webb als Vierter Offizieller.

+++ Niederlande: Van Gaal der "beste Taktiker der Welt"? +++

Dirk Kuyt & Louis van Gaal

"Der beste Taktiker der Welt": Hollands Dirk Kuyt (l.) über Bondscoach Louis van Gaal (r.). Getty Images

In den Niederlanden werden Lobeshymnen auf Trainer Louis van Gaal angestimmt. Doch auch in der Elftal selbst spricht man in höchsten Tönen vom "Tulpengeneral": "Er ist vielleicht der beste Taktiker der Welt", sagte Kuyt, der vom Bondscoach vom Stürmer zum Linksverteidiger umfunktioniert wurde. Van Gaal stellte in der Schlussphase auf ein 3-3-4-System um und wechselte mit dem Schalker Klaas Jan Huntelaar (ein Tor, eine Vorlage) den Sieg gegen Mexiko (2:1) ein. "Ich habe Plan B ausführen lassen. Er hat funktioniert", sagte der Oranje-Coach, der auch von einer "goldenen Einwechslung" sprach. "Es spielt keine Rolle, welches System wir spielen. Wir wissen genau, was zu tun ist. Er hat uns schon vor dem Spiel gesagt, dass wir das System wechseln können, wenn wir 0:1 hinten liegen", würdigte auch Kuyt die taktischen Schachzüge seines Trainers.

+++ Costa Rica: Millers Oberschenkel streikt +++

Costa Ricas Abwehrspieler Roy Miller, der bereits beim 5:3 i.E. gegen Griechenland verletzt fehlte, fällt auch für das WM-Viertelfinale gegen die Niederlande (Samstag, 22 Uhr MESZ, in Salvador) aus. Der 29-Jährige muss wegen einer Oberschenkelzerrung mehrere Tage pausieren.

+++ Niederlande: De Jong fällt aus +++

Bondscoach Louis van Gaal muss "einen großen Rückschlag" verkraften und seine Erfolgself notgedrungen umbauen: Nigel de Jong zog sich beim dramatischen 2:1-Achtelfinalsieg gegen Mexiko eine Leistenverletzung zu und musste bereits in der neunten Minute ausgewechselt werden. Bis zum Viertelfinale gegen Costa Rica (Samstag, 22 Uhr MESZ, in Salvador) wird die Zeit knapp. In der Heimat ist die Euphorie hingegen groß. "Oranje schnappt den Sieg vor den Toren der Hölle", schrieb "De Telegraaf". Das "Algemeen Dagblad" lobte "König Klaas", der beim entscheidenden Elfmeter in der Nachspielzeit "eisige Ruhe bewahrte". Und auch die lange kritisierte Spielweise unter van Gaal erntete plötzlich positive Kritiken: "Die Rükkehr zu den alten Werten des niederländischen Fußball: Bis zum Schluss mit Flair und Leidenschaft, direkt aus dem Fußballherzen", ließ "De Volkskrant" verlauten.

+++ König Fußball regiert den TV-Markt +++

Auch wenn die Nationalelf nicht spielt, wollten die Deutschen WM-Fußball sehen. Den Last-Minute-Sieg der Niederländer gegen Mexiko (2:1) verfolgten am Sonntag ab 18 Uhr im "Ersten" 17,22 Millionen Zuschauer - der Marktanteil betrug 57,7 Prozent. Das zweite Achtelfinale zwischen Costa Rica und Griechenland (5:3 i.E.), interessierte ab 22 Uhr durchschnittlich 9,84 Millionen Fans (45,3 Prozent).

+++ Brasilien: Entwarnung bei Neymar +++

Die "Seleção" steht und fällt mit Superstar Neymar (vier Spiele, vier Tore, kicker-Notenschnitt: 2,0). Der Angreifer ging aber angeschlagen aus dem Elfmeter-Krimi im Achtelfinale gegen Chile (3:2 i.E.) und bereitet den Brasilianern Sorgen. Mannschaftsarzt José Luiz Runco gab am Montag aber Entwarnung: "Neymar hat einen Pferdekuss bekommen und klagt über Schmerzen. Aber ich denke, dass er kein Problemfall wird." Der 22-Jährige soll wie die ebenfalls angeschlagenen Fernandinho (muskuläre Probleme) und David Luiz (Rückenprobleme) im WM-Quartier Teresopolis genauer untersucht werden. "Glücklicherweise haben wir keine ernsthafteren medizinischen Probleme", vermeldete Runco. Das Trio soll im Viertelfinale gegen Kolumbien (Freitag, 22 Uhr MESZ, in Fortaleza) aber einsatzbereit sein. Defenitiv fehlen wird Defensiv-Abräumer Luiz Gustavo – der Wolfsburger sah seine 2. Gelbe Karte und ist damit gesperrt.

+++ Japan: JFA verhandelt mit Aguirre +++

Javier Aguirre

Der teuerste Japan-Trainer aller Zeiten? Javier Aguirre wird wohl Nachfolger von Alberto Zaccheroni. imago

Der Mexikaner Javier Aguirre wird nach Angaben japanischer Medien der neue Trainer der "Samurai Blue" und damit Nachfolger des nach dem Gruppen-Aus zurückgetretenen Italieners Alberto Zaccheroni. Für diese Personalie will der japanische Fußballverband JFA sogar tief in den Geldbeutel greifen: Das angebliche Angebot umfasst einen mit 1,8 Millionen Jahressalär dotierten Vierjahresvertrag bis 2018. Damit würde Aguirre mehr als doppelt so viel verdienen wie Vorgänger Zaccheroni und wäre der bestbezahlte Nippon-Coach aller Zeiten. Zuvor waren auch der kolumbianische Nationalcoach Jose Pekerman und der serbische Ex-Superstar Dragan Stojkovic als potenzielle Nachfolger im Gespräch – nun scheint es aber auf Aguirre herauszulaufen.

+++ Costa Rica: "Titanen" und "Giganten"

Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist Costa Rica in ein WM-Viertelfinale eingezogen (5:3 i.E. gegen Griechenland). Entsprechend groß war die Euphorie in der Heimat: "Titanen! Costa Rica besiegt Griechenland im Elfmeterschießen und steigt in den Olymp auf!", titelte die Zeitung "La Nacion" in ihrer Online-Ausgabe und feierte vor allem Torwart Keylor Navas, der nach dem parierten Elfmeter gegen Fanis Gekas zum Helden wurde: "Keylor ist unser Zeus." In der Hauptstadt San José brachen derweil Jubelstürme aus. Tausende "Ticos"-Fans feierten um den Springbrunnen der Fiente de la Hispanidad. "Costa Rica schläft heute nicht!", schrieb "La Nacion" und sollte Recht behalten. Sogar Staatschef Luis Guillermo Solís twitterte überschwänglich "Ja, es war möglich! Wir sind durch!!! Wir haben es geschafft!!! Giganten!!!", schrieb der Präsident auf seinem Twitter-Account. Die Sportzeitung "Al Dia" wähnte sich noch immer in einem Traum: "Es kneife uns jemand mal: Costa Rica ist unter den acht besten Fußball-Ländern der Welt. Die Spieler bewiesen, dass sie Nerven aus Stahl haben."

+++ Mexiko: Chefkritiker Maradona schießt scharf +++

Der ehemalige Weltklasse-Fußballer Diego Maradona gibt während der WM den Chefkritiker. Nach Mexikos bitterem Achtelfinal-Aus in den Schlussminuten gegen die Niederlande (1:2) rückt "El Tri" ins Visier des Argentiniers: "Die Mexikaner hatten alles unter Kontrolle, die Niederländer hatten steife Beine. Wenn ein Team ohne Erfahrung wie Mexiko ein vorläufiges Ergebnis nicht halten kann, dann kann aus jedem abprallenden Ball ein Tor entstehen. Mexiko hat den Niederlanden den Einzug ins Viertelfinale geschenkt", polterte Maradona. Die Hauptkritikpunkte des 53-Jährigen waren die frühe Auswechslung von Angreifer Giovani dos Santos ("Er war der Einzige, der der niederländischen Abwehr Schwierigkeiten bereitete") und die vernachlässigte Bewachung von Holland-Joker Klaas Jan Huntelaar ("Als Klaas Jan Huntelaar eingesetzt wurde, hat die Abwehr ihn aber zu frei gelassen").

+++ Griechenland: Karagounis macht Schluss – Santos wohl auch +++

Griechenlands Kapitän Giorgos Karagounis hat nach dem bitteren Achtelfinal-Aus im Elfmeterschieden gegen Costa Rica (3:5 i.E.) seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft angekündigt. "Schade, dass heute die Griechen nicht feiern konnten. Für mich war es das letzte Spiel", sagte der 37-jährige Mittelfeldmann. Auch Nationalcoach Fernando Santos, dessen Vertrag ausläuft, wird das "Piratenschiff" wohl verlassen. "Mein Flug ist für 23.30 Uhr gebucht. Das war es. Mein Nachfolger steht ja schon fest", so der 59-jährige Portugiese. Nach griechischen Medienberichten soll Claudio Ranieri das Amt übernehmen.

Giorgos Karagounis

Das Ende: Griechenlands Kapitän Giorgos Karagounis kündigte nach dem bitteren WM-Aus gegen Costa Rica seinen Rücktritt an. imago

+++ Aguero arbeitet +++

Sergio Aguero trainiert für seine Rückkehr in die argentinische Nationalmannschaft. Der an einer Muskelverletzung laborierende Stürmer vom englischen Meister Manchester City veröffentlichte am Sonntag (Ortszeit) ein Zehn-Sekunden-Video, das ihn auf dem Laufband zeigt. "Widme mich voll der Arbeit an der Genesung", schrieb der Offensivmann. Als Ersatzmann dürfte am Dienstag (18 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) gegen die Schweiz St.-Germain-Angreifer Ezequiel Lavazzi über den Platz eilen.

+++ Geschlossene Gesellschaft +++

Einen Besuch in einem der WM-Stadien kann sich im Land des Gastgebers offenbar nur die brasilianische Oberschicht leisten. Von den Anhängern der Seleçao, die am Samstag in Belo Horizonte Superstar Neymar und Co. angefeuert hatten, waren 75 Prozent Männer, 67 Prozent weiß und 90 Prozent aus der Mittel- oder Oberschicht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha, die am Sonntag veröffentlicht wurde. 60 Prozent der Befragten gaben an, ihr monatliches Einkommen läge mehr als zehnmal über dem Mindestlohn von 724 Real (etwa 241 Euro).

+++ Hurra, die Chilenen sind da +++

Chile

Die trauernde "La Roja" wurde am Sonntag (Ortszeit) in der Heimat aufgemuntert. Getty Images

Präsidentin Michelle Bachelet hat zusammen mit tausenden Fans Chiles "La Roja" einen Tag nach der Niederlage im Elfmeter-Drama gegen WM-Gastgeber Brasilien empfangen. "Chile empfindet einen großen Stolz für diese Nationalmannschaft. Sie sind ein Beispiel der Stärke, sie haben uns Momente großer Freude bereitet", verkündete Bachelet. Der Kader um Anführer Arturo Vidal war direkt nach der Landung auf dem Flughafen Pudahuel mit dem Bus und Polizeieskorte zum Regierungspalast in Santiago de Chile gebracht worden. Um das Team, die Betreuer sowie Verbandschef Sergio Jadue nach ihrer Rückkehr in der Heimat willkommen heißen zu können, hatte Bachelet sogar einen Flug zu US-Präsident Barack Obama nach Washington vertagt.

+++ WM-Geschichte +++

Zum ersten (!) Mal in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften sind zwei Achtelfinalspiele durch ein Elfmeterschießen entschieden worden. Am Samstag hatte zunächst Gastgeber Brasilien das Herzschlagfinale mit 3:2 gegen Chile für sich entschieden , am Sonntag folgte nach einem insgesamt deutlich schwächeren Spiel Costa Ricas spätes 5:3-Glück gegen Griechenland . In beiden Partien hatte es nach Verlängerung 1:1 gestanden.

Das erste Elfmeterschießen der WM-Geschichte gewann übrigens Deutschland: Im Halbfinale 1982 triumphierte die DFB-Auswahl gegen Frankreich mit 5:4, nachdem die 120 Minuten zuvor mit einem satten 3:3 zu Ende gegangen waren.

+++ Empfang der Tabarez-Truppe +++

Nach ihrem Achtelfinal-Aus bei der WM ist Uruguays Nationalmannschaft am Sonntag (Ortszeit) von Präsident José Mujica und zig Fans in der Heimat begrüßt worden. "Das ist wunderbar. Ich bin stolz auf unser Volk und stolz, ein Uruguayer zu sein", sagte Abwehrspieler Diego Godin nach Angaben uruguayischer Medien. Staatschef Mujica habe die Mannschaft von Trainer Oscar Tabarez sofort nach der Landung in Montevideo willkommen geheißen. Die Celeste war nach dem Skandal um "Beißer" Luis Suarez im Achtelfinale mit 0:2 an starken Kolumbianern gescheitert. "Wir hoffen, das nächste Turnier läuft besser", sagte Mittelfeldspieler Egidio Arevalo dazu trocken.

+++ Eine Welle von Toren +++

Kolumbien vs. Uruguay (Tor von James Rodriguez)

Diesen Weg findet der WM-Ball Brazuca oft. Getty Images

Der Torwahnsinn bei der WM in Brasilien hält weiter an. In den bisher 52 Partien fielen schon sagenhafte 145 Treffer - und damit genau so viele, wie während des ganzen Turniers vor vier Jahren in Südafrika. Während des "Sommermärchens" 2006 in Deutschland wurden 147 Tore erzielt. Diese Marke sollte schnell geknackt sein.

Im Durchschnitt fallen in Brasilien damit knapp 2,8 Tore pro Partie. Der ewige Torrekord bei Weltmeisterschaften, die mit 32 Teams ausgetragen wurden, stammt von dem Großturnier 1998 in Frankreich. Damals wurden insgesamt 171 Tore erzielt. Im Schnitt fielen die meisten Treffer 1954 in der Schweiz: 5,38 pro Begegnung. 25 Tore gingen ferner auf das Konto von Einwechselspielern. Damit präsentieren sich die Joker bislang so treffsicher wie noch nie zuvor. Der bisherige Rekord lag bei 23 Toren, aufgestellt bei der WM 2006 in Deutschland.