Inter Mailand schloss die Saison 2012/13 als Tabellenneunter ab und da auch im Pokal und auf internationaler Ebene vorzeitig Schluss war, wird das stolze Inter in der kommenden Spielzeit nicht auf Europas Bühnen vertreten sein. Erstmals seit 14 Jahren werden die blau-schwarzen Farben damit im Europapokal fehlen, zudem bezog Inter seit 1946/47 nicht mehr so viele Niederlagen in einer Saison.
Als Verantwortlicher für den Misserfolg wurde Andrea Stramaccioni ausgemacht. Der 37-Jährige - nach seinem Dienstantritt bei den Nerazzurri im März 2012 als "neuer Mourinho" gefeiert - muss trotz eines bis Juni 2016 laufenden Vertrags seinen Hut nehmen. Auch das riesige Verletzungspech, das Inter in dieser Saison heimsuchte, genügte letztlich offenbar nicht mehr als Entschuldigung für den sportlichen Misserfolg.
"Mir tut es sehr leid für Stramaccioni", sagte Präsident Massimo Moratti. In einem auf der Vereins-Website veröffentlichen Statement bedankte sich der Klub bei Stramaccioni für dessen professionelle Arbeit "in einem teilweise schwierigen Jahr".
Mazzari soll den Erfolg bringen
Mit Walter Mazzarri steht der neue Inter-Trainer bereits fest. Der 51-Jährige, der erst Anfang der Woche nach vier Jahren von seinem Amt beim SSC Neapel zurücktrat, bekommt bei den Lombarden einen Zweijahres-Vertrag. Auf den 51-Jährigen hatte auch der AS Rom ein Auge geworfen, der von Aurelio Andreazzoli nach der Beurlaubung von Zdenek Zeman nur interimsweise zum Saisonende geführt worden war. Doch Inter gewann nun das Rennen um Mazzarri.
Einfach wird die Aufgabe in der norditalienischen Mode-Metropole aber für Mazzarri nicht. Mit Stramaccioni wurde in der Ära Moratti bereits der 18. (!) Trainer verabschiedet. Der Öl-Magnat übernahm vor 18 Jahren die Geschäfte bei Inter.
Seit dem Triumph im Jahr 2010 im Finale der Champions League gegen Bayern München (2:0) rennt Inter dem Erfolg vergeblich hinterher. Nun soll Mazzari, der in seinen vier Jahren in Neapel den SSC zweimal in die Champions League führte, Inter wieder auf Kurs bringen. Auch Neapel hielt sich nicht lange mit der Nachfolge-Regelung auf: Präsident de Laurentiis bestätigte an seinem Geburtstag, dass er sich für Rafael Benitez entschieden hat.
Bei der Roma geht nun die Suche dafür weiter, als möglicher Kandidat wird immer auch Massimiliano Allegri genannt. Den würde Silvio Berlusconi beim AC Mailand lieber heute als morgen gehen sehen. Doch der allmächtige Milan-Patron stößt auf Gegenwind. Spieler, Fans und selbst seine rechte Hand Adriano Galliani machen sich für einen Verbleib Allegris stark.