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Messi bringt Barça die Wende - Real Sociedad patzt

34. Spieltag: Ronaldo führt Real zum 4:3

Messi bringt Barça die Wende - Real Sociedad patzt

Ein perfekter Joker: Lionel Messi kam, schaute kurz und traf gegen Real Betis - die Wende für Barça.

Ein perfekter Joker: Lionel Messi kam, schaute kurz und traf gegen Real Betis - die Wende für Barça. Getty Images

Lionel Messi sitzt nervös auf der Bank, die Abwehr des FC Barcelona wackelt, die Zuschauer im Camp Nou sehen ihr Team im Rückstand: Zunächst war am Sonntagabend bei Barça vieles wie im CL-Halbfinalrückspiel gegen die Bayern (0:3). Doch dann kam er, dann kam Messi: Als der "Floh" kurz nach der Pause mit dem Aufwärmen begann, ging ein Raunen durchs weite Rund - und tatsächlich drehte er das Spiel gegen Real Betis im Alleingang. Endstand: 4:2 (1:2).

Nach einem missglückten Abschlag von Barça-Ersatzkeeper Pinto gerieten die Hausherren schon in der zweiten Minute durch Pabon in Rückstand, den Sanchez nach Iniesta-Flanke alsbald egalisierte (9.). Xavi & Co. zogen nun ihr Spiel auf, vor allem Tello war kaum zu halten. Aber: Im Abschluss haperte es gewaltig. Allein David Villa, der gegen die Bayern ein Totalausfall war (kicker-Note 6), vergab drei Hundertprozentige. Und Sekunden nachdem Tello an die Unterkante der Latte geschossen hatte (42.), führte plötzlich Betis wieder: Perez machte es aus der Distanz mit Gewalt.

Als dann Messi bereits zur Einwechslung bereitstand, platzte bei Villa doch noch der Knoten, er köpfte zum 2:2 ein und musste sofort für den Weltfußballer Platz machen (56.). Und der fackelte nicht lange: Einen ersten Freistoß zirkelte er zum 3:2 in den Winkel (60.), einen weiteren ans Lattenkreuz (69.). Schließlich vollendete er eine traumhafte Kombination inklusive Iniesta-Hacken-Steilpass zum 4:2-Endstand und 46. Saisontor (72.). Was für eine Show! Damit kann Barça am kommenden Spieltag im Auswärtsspiel bei Atletico Madrid erstmals aus eigener Kraft Meister werden. Doch eine Frage stellt sich natürlich nun mehr denn je: Warum spielte Messi vor und nach, nicht aber beim Bayern-Rückspiel mit?

Ronaldo führt Real zum 4:3-Sieg

Hoch, höher, Ronaldo: Der Superstar von Real Madrid traf gegen Valladolid gleich doppelt per Kopf.

Hoch, höher, Ronaldo: Der Superstar von Real Madrid traf gegen Valladolid gleich doppelt per Kopf. Getty Images

Sie haben gekämpft, doch es hat nicht gereicht. Real Madrid gewann das CL-Halbfinalrückspiel gegen Dortmund in den Schlussminuten mit 2:0, aber das war nunmal ein Tor zu wenig. Das Finale, der Traum von "La Decima", dem zehnten Landesmeister-Triumph - seit Dienstagabend geplatzt. Bei den Königlichen wird nun ein Umbruch zur neuen Saison erwartet. An Angel di Maria sollen mehrere große Klubs interessiert sein (ManCity, ManUnited, PSG), auch Modric (Inter) oder Xabi Alonso (Chelsea) sind begehrt. José Mourinho wird ohnehin seit Wochen mit den Blues in Verbindung gebracht, auch wenn er sagt: "Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich gehe oder ob ich bleibe."

Bleibt er, dürfte aber auch der Kleinkrieg mit Edelreservist Iker Casillas, der seinerseits seinen Verbleib angekündigt hat, in die nächsten Runden gehen. Sein einziger Fehler in den drei Jahren bei Real sei möglicherweise gewesen, erklärte Mourinho, den im Winter von Sevilla geholten Keeper Diego López nicht schon in der ersten Saison verpflichtet zu haben. Ohne Nationalkeeper und Weltmeister Casillas zu nennen, den er zuletzt auf die Bank verbannt hatte, fügte der Coach an, es gebe im Kader einen Spieler, mit dem er Probleme habe, "weil der denkt, dass er über dem Rest steht". Patrick Ebert und Valladolid konnten die Unruhe bei den Königlichen nicht zu ihren Gunsten nutzen, obwohl sie im Bernabeu-Stadion ein richtiges Spektakel lieferten.

Oscar Gonzalez erzielte aus spitzem Winkel schon nach acht Minuten die Gästeführung, die di Maria mit einem abgefälschten Flachschuss egalisierte (26.). Erneut di Maria war auch am 2:1 beteiligt. Seine Flanke köpfte Cristiano Ronaldo wuchtig ein (33.). Im Gegenzug war jedoch Guerra zur Stelle und glich nach genialem Zuspiel in den Strafraum durch Omar zum 2:2 aus (35.). Ronaldos Lattenfreistoß war der letzte Höhepunkt des ersten Abschnitts (43.).

Kaka stellt die Weichen, CR7 doppelt per Kopf

Kurz nach dem Seitenwechsel stellte dann Kaka per Linksschuss die Weichen. Ronaldo sorgte mit seinem 33. Saisontor nach Ecke des eingewechselten Özil (10. Saison-Assist im 100. Ligaspiel für die "Königlichen") in Minute 70 für das 4:2. Der Portugiese köpfte unbedrängt ein: 33. Saisontor! Und: Es war sein 199. Pflichtspieltor für Real (145x Liga, 16x Copa del Rey, 35x Champions League, 3x Supercopa) - in 196 Einsätzen.

Valladolid gab sich nicht geschlagen. Ebert hatte mit einer Volleyabnahme aus spitzem Winkel Pech, der Ball landete auf dem Tor (78.). Der eingewechselte Sastre schließlich jagte den Ball nach einer Ecke aus der Distanz wuchtig in die Maschen. 4:3 - und noch drei Minuten plus Nachspielzeit waren übrig. Die überstand Real jedoch dann unbeschadet und fuhr die Zähler ein. Die Fans im Bernabeustadion hatten wieder einen abwechslungsreichen Abend geboten bekommen, an den Krimi vom Dienstag reichte das natürlich nicht ganz heran ...

Valencia holt auf - Real Sociedads Serie endet bei Getafe

Drei Bewerber gibt es in Spanien noch für den vierten Tabellenplatz, der zur Qualifikation für die Champions League berechtigt. Der Überraschungsvierte Real Sociedad musste am Montag zum Spieltagsabschluss in Getafe eine überraschende 1:2-Pleite hinnehmen und verließ den Platz nach zuvor 15 Auftritten ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer. Der Mexikaner Vela brachte die Gäste bei Getafe zwar schnell in Führung, doch Pedro Leon und Barrada drehten den Spieß noch vor der Pause um. Durch den Heimsieg hat Getafe seinerseits weiterhin Chancen auf einen Europa-League-Platz.

Real Sociedad liegt nur noch zwei Punkte vor dem FC Valencia, der den Druck am Samstag durch einen souveränen 4:0-Erfolg über Osasuna erhöht hatte. Nach der Niederlage in San Sebastian am vergangenen Wochenende kehrten die "Fledermäuse" damit wieder in die Spur zurück.

Nach Fernandez' Patzer war der Knipser zur Stelle: Soldado brachte Valencia nach vorn.

Nach Fernandez' Patzer war der Knipser zur Stelle: Soldado brachte Valencia nach vorn. Getty Images

Valencia, das die Mehreinnahmen aus der Königsklasse bei ca. 85 Millionen Euro Schulden gut gebrauchen könnte und sich nach dem Vorbild Borussia Dortmund sanieren möchte, profitierte nach 39 Minuten von einem Patzer des Gästekeepers Andres Fernandez. "Knipser" Soldado sagte "Gracias" und schob zum 1:0 ein. Noch vor der Pause sorgte der Ex-Wolfsburger Ricardo Costa per Kopf für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt verzückte Banega die Fans mit einem fein verwandelten Freistoß ins linke Tordreieck, ehe Jonas in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt den Endstand herstellte. Zu diesem Zeitpunkt waren die abstiegsbedrohten Gäste aus Navarra bereits zu neunt: Arribas (58., grobes Foul - Rot) und Timor (75. - Gelb-Rot) waren zuvor im Mestalla vom Feld gestellt worden.

Malaga kann nicht Schritt halten

BVB-Viertelfinalgegner FC Malaga (53) konnte mit Valencia nicht Schritt halten und unterlag beim FC Granada knapp mit 0:1. Ighalo vollstreckte nach starker Brahimi-Hereingabe vom rechten Flügel direkt zum Siegtor (28.). Granada hielt bis zum Ende dicht und atmet im Abstiegskampf durch, der andalusische Rivale von der Costa del Sol kam auch durch den eingewechselten Santa Cruz nicht mehr zum Ausgleich.

Vigo holt nur einen Zähler - Turbulenzen im Riazor

Am Freitagabend empfing Kellerkind Vigo dass ebenfalls noch nicht gerettete Bilbao. Die Basken gingen unmittelbar vor der Pause nach einem gelungenen Spielzug durch de Marcos in Front (43.). Vigos Torjäger vom Dienst, Iago Aspas, gelang allerdings in der 84. Minute noch das 1:1 - der elfte Saisontreffer des begehrten Angreifers. Der Aufsteiger steckt damit weiter tief im Abstiegsschlamassel. Nach den Samstagspartien weist Vigo einen Punkt Rückstand auf zum rettenden Ufer: Celta hat 31 Punkte, der galicische Rivale Deportivo La Coruña nach dem 0:0 zu Hause gegen den Tabellendritten Atletico 32 Punkte.

In einer strittigen Schlussphase wurde Atletico zunächst ein Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Godin aberkannt (89.) - Miranda hatte getroffen. Depor, das zuvor schon vergeblich Elfmeter gefordert hatte, wurde seinerseits in der Nachspielzeit ein klarer Handelfer verweigert. Juanfran hatte sich in einen Schuss von Evaldo geworfen und diesen mit dem ausgestreckten Arm zur Ecke geklärt. Am Ende mussten die Hausherren, die seit sechs Spielen ungeschlagen sind, mit einem Zähler zufrieden sein.