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Ibrahimovic überragt Gerrard - Neymar verschießt

USA 2:2 in Russland - Spanien ohne Mühe

Ibrahimovic überragt Gerrard - Neymar verschießt

Achtungserfolg im russischen Krasnodar: Jürgen Klinsmann und seine US-Boys.

Achtungserfolg im russischen Krasnodar: Jürgen Klinsmann und seine US-Boys. Getty Images

Die US-Boys bestätigten mit dem 2:2 in Russland ihren Aufwärtstrend nach zuletzt drei wichtigen Siegen in der WM-Qualifikation. Die Mannschaft von Fabio Capello dagegen verpasste den fünften Sieg in Serie.

Den vermeintlichen Siegtreffer für Russland erzielte Roman Shirokov per Foulelfmeter in der 84. Minute. Zuvor hatte der ehemalige Gladbacher Michael Bradley in der 76. Minute die frühe Führung von Fjodor Smolov aus der 9. Minute egalisiert. Doch dann traf Mikkel Diskerud quasi mit dem Schlusspiff noch zum 2:2 für die USA.

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Ibrahimovic

Ibrahimovic Zlatan

Aufseiten der USA standen die Bundesliga-Profis Jermaine Jones (Schalke), Timothy Chandler (Nürnberg) und Fabian Johnson (Hoffenheim) in der Startelf.

Die bisherige Bilanz der USA gegen Russland las sich bislang bescheiden: In den acht vorangegangenen Vergleichen gab es fünf Niederlagen und drei Unentschieden. Das bisher einzige Duell im größten Land der Erde ging am 26. April 2000 in Moskau 0:2 verloren.

Der russische Verband hatte Krasnodar, das immerhin zwei Erstligisten beheimatet, als Spielort ausgewählt, weil die Stadt bei der Vergabe der WM-Städte 2018 leer ausgegangen war. Ein Trostpflaster also.

Messi & Co. enttäuschen in der Wüste

Der zweimalige Weltmeister Argentinien kam in Saudi-Arabien nach einer schwachen Vorstellung nicht über ein torloses Remis hinaus. Einige Stammkräfte fehlten zwar, doch im Großen und Ganzen trat der Führende in der WM-Qualifikation Südamerika mit einer namhaften Elf an. So konnte Nationalcoach Alejandro Sabella in der Offensive auf Weltfußballer Lionel Messi, Real-Angreifer Angel di Maria sowie ManCitys Sergio Aguero setzen.

Doch das Trio blieb ebenso blass wie der Rest der Albiceleste. In Riad sahen die Zuschauer kaum Höhepunkte. Die Argentinier schienen sich für den Klassiker in einer Woche gegen Brasilien schonen zu wollen.

Shaqiri schießt Schweiz zum Sieg

Xherdan Shaqiri

Bayern-Kraftpaket Shaqiri schoss die Schweiz in Tunesien spät zum Sieg. imago

Die Schweiz konnte sich beim 2:1 (1:0)-Erfolg in Tunesien auf ihre Bundesliga-Legionäre verlassen. Der deutsche Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld berief mit Timm Klose (1. FC Nürnberg), Xherdan Shaqiri (FC Bayern München), Tranquillo Barnetta (Schalke 04), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach), Eren Derdiyok (1899 Hoffenheim) sowie Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez (beide VfL Wolfsburg) nicht weniger als sieben Spieler aus der deutschen Eliteklasse.

Und diese rechtfertigten sein Vertrauen. Nach einem Barnetta-Freistoß war Derdiyok in der 40. Minute per Kopf zur Stelle und besorgte die Führung. Für die Nordafrikaner konnte Chamseddine Dhaouadi in der 59. Minute ausgleichen. Doch Tunesien schwächte sich mit der Gelb-Roten-Karte von Rami Bedoui in der 74. Minute selbst. Es dauerte bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit, ehe Shaqiri das Siegtor für die "Nati" erzielte.

Belgien musste eine 1:2 (1:1)-Niederlage in Rumänien hinnehmen. Dabei gingen die "Roten Teufel", bei denen die Bundesliga-Legionäre Daniel van Buyten (FC Bayern) und Kevin de Bruyne (Werder Bremen) in der Startelf standen, durch Christian Benteke von Aston Villa in der 23. Minute in Führung. Doch Alexandru Maxim glich in der 32. Minute aus. In der zweiten Halbzeit dominierten dann die jungen Rumänen. Ein verwandelter Handelfmeter von Gabriel Torje sorgte in der 65. Minute für die Entscheidung.

Türkei: Remis im 500. Länderspiel

In Istanbul kam die Türkei gegen Dänemark nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Niklas Bendtner brachte die Nordeuropäer per Strafstoß in Führung (65.), nur vier Minuten später gelang Mevlüt Erdinc der Ausgleichstreffer. Dabei blieb es bis zum Schluss. Für die Türkei war es das 500. Länderspiel ihrer Geschichte. Die erste Hälfte verlief ohne große Höhepunkte, der zweite Abschnitt bot dagegen kurzweilige Unterhaltung.

"Superman" Ibrahimovic vermasselt Gerrard das Jubiläum

Zlatan Ibrahimovic gegen Steven Gerrard

Schwedens vierfacher Torschütze Ibrahimovic (li.) gegen Englands Jubilar Gerrard. Getty Images

Ein überragender Superstar Zlatan Ibrahimovic sorgte für den 4:2 (1:2)-Sieg Schwedens gegen England und damit für ein missratenes Jubiläum von Steven Gerrard. Der Kapitän der Three Lions erreichte als sechster Spieler die 100er-Marke -nach Peter Shilton, Bobby Moore, Billy Wright, Bobby Charlton und David Beckham.

In Stockholm war Ibrahimovic der Mann des Abends. Der Angreifer von Paris St. Germain erzielte alle vier Tore (20., 78. und 84., 90.+ 1) für sein Team und war so im Alleingang für den Erfolg verantwortlich. Besonders das 4:2 war ein Tor der Marke Weltklasse. Englands Keeper Joe Hart (Manchester City) kam aus seinem Tor heraus geeilt, um einen langen Ball per Kopf zu klären, stellte sich dabei aber ungeschickt an. Ibrahimovic roch den Braten, ließ sich etwas zurückfallen und traf dann mit einem sensationellen Fallrückzieher aus rund 25 Metern Entfernung zum Endstand!

"Seine Vorstellung heute war Weltklasse. Es war sein Abend."

Steven Gerrard über Zlatan Ibrahimovic

"Seine Vorstellung heute war Weltklasse. Es war sein Abend", lobte Gerrard Ibrahimovic nach dessen Gala-Vorstellung. Damit sorgten die Schweden vier Wochen nach dem furiosen 4:4 in Berlin gegen die deutsche Elf erneut für ein dickes Ausrufezeichen. Für die Engländer trafen Danny Welbeck (35.) und Steven Caulker (38.).

Frankreich überrascht in Parma - Irland verliert

Frankreich feierte im Prestigeduell in Italien einen 2:1 (1:1)-Erfolg und verabschiedete sich so mit einem Erfolg in die Winterpause. Zwar brachte Milans Youngster Stephan El Shaarawy (35.) den EM-Zweiten in Parma in Führung, doch Marseilles Mathieu Valbuena (37.) und Lyons Bafetimbi Gomis (67.) drehten das Spiel zugunsten der Elf von Trainer Didier Deschamps. Frankreich bestätigte damit den starken Eindruck vom 1:1 gegen Welt- und Europameister Spanien vor rund vier Wochen in der WM-Qualifikation.

Dagegen musste der in der Kritik stehende irische Nationalcoach Giovanni Trapattoni zum Jahresabschluss eine Niederlage hinnehmen. Die Iren unterlagen in Dublin Griechenland mit 0:1 (0:1). Das Tor des Tages für den Europameister von 2004 erzielte der ehemalige Löwen-Akteur Jose Holebas (Olympiakos) in der 29. Minute. Bei den Hellenen kamen auch die Bundesliga-Legionäre Kyriakos Papadopoulos von Schalke 04 und Sokratis von Werder Bremen zum Einsatz. Trapattoni schickte etliche Nachwuchskräfte ins Rennen.

Österreich ohne Chance gegen die Elfenbeinküste

Trotz vier Bundesliga-Legionären hatte Österreich beim 0:3 (0:1) gegen die Elfenbeinküste keine Chance. Nationalcoach Marcel Koller vertraute in der Startelf auf Emanuel Pogatetz (VfL Wolfsburg), David Alaba (FC Bayern), Andreas Ivanschitz (1. FSV Mainz) sowie Bremens Marko Arnautovic. Doch auch die Ivorer kamen mit Verstärkung aus der Bundesliga, Artur Boka (VfB Stuttgart) und Didier Ya Konan (Hannover 96) durften beginnen, Volksheld Didier Drogba saß zunächst nur auf der Bank.

In Linz dominierten die Österreicher zwar den ersten Abschnitt, doch nach einem Fehler von Salzburgs Christoph Leitgeb markierte Ya Konan (44.) kurz vor der Pause das Führungstor für die Afrikaner. Im zweiten Durchgang setzte sich dann die physische und spielerische Überlegenheit der Ivorer durch. Der eingewechselte Drogba (61.) sowie Youngster Lacina Traoré von Anschi Machatschkala (76.) stellten den Endstand her.

Spanien ohne Mühe

Eine klare Angelegenheit war der Auftritt des Welt- und Europameisters Spanien in Panama. Pedro (16., 43.) sowie David Villa (29.). schossen für die Seleccion bereits in Hälfte eins einen beruhigenden Vorsprung heraus. Nach dem Seitenwechsel passierte nicht mehr viel. Est in der Schlussphase wurde es wieder abswechslungsreich: Srgio Ramos (82.) und Markel Susaeta (84.) schraubten das Ergebnis mit einem Doppelpack auf 5:1 für die Iberer. Doch drei Minuten vor Abpfiff durfte Gabriel Gomez vom Elfmeterpunkt den Ehrentreffer für Panama erzielen. Für Spanien war es das 17. Länderspiel in Folge ohne Niederlage und das erste Spiel nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Frankreich in der WM-Qualifikation Mitte Oktober.

Neymar verschießt Elfmeter in Jubiläumsspiel

Rekordweltmeister Brasilien bestritt in der Nacht zum Donnerstag sein 1000. Länderspiel und kam nicht über ein 1:1 (0:1) gegen Kolumbien hinaus. Jungstar Neymar war in New Jersey der tragische Held der Begegnung. In der 64. Minute glich der 20-Jährige Kolumbiens Führung durch James Rodriguez (44.) aus. In der 81. allerdings verschoss Neymar einen Elfmeter.